Tschüss, iPhone SE und tägliches Aufladen! Ich bin überrascht, wie viel Handy man für 200 Euro bekommen kann

Für 30 Tage habe ich mein kleines iPhone SE mit einem großen Outdoor-Handy mit gigantischem Akku ersetzt – dem Doogee S Punk.

Diese zwei Handys könnten kaum gegensätzlicher sein: Rechts das iPhone SE und links das Doogee S Punk – ein Outdoor-Handy mit großem Akku. Diese zwei Handys könnten kaum gegensätzlicher sein: Rechts das iPhone SE und links das Doogee S Punk – ein Outdoor-Handy mit großem Akku.

Das iPhone SE hat sich zu meiner Überraschung so langsam zu meinem neuen Lieblingshandy gemausert. Irgendwie konnte es mich als jahrelangen Android-Nutzer aufgrund seiner kleinen Größe und der Art und Weise wie iOS funktioniert überzeugen. Es ist für mich wie ein frischer Wind in einem See voller großer Handys, die früher noch »Phablets« genannt wurden. 

Jetzt hatte ich die Gelegenheit ein Handy zu testen, von dem ich vorher noch nie gehört habe: das Doogee S Punk. Dabei handelt es sich so ziemlich um das Gegenteil von meinem iPhone SE. Es ist groß, es hat einen Riesenakku, einen überdimensionierten Lautsprecher und läuft mit Android. 

Also habe ich 30 Tage lang den Selbstversuch gemacht. Immerhin haben wir gerade einen heißen Sommer und so ein Outdoor-Handy eignet sich doch perfekt dafür, oder? 

Der erste Eindruck

Das Handy ist auf jeden Fall ein Gesprächsstarter. Das Handy ist auf jeden Fall ein Gesprächsstarter.

Ich habe nach dem ersten Auspacken nicht schlecht gestaunt: Das Handy ist groß, dick und schwer. Das absolute Gegenteil von meinem iPhone. Das hat mich allerdings auch nicht verwundert. Immerhin muss der 10.800 mAh-Akku irgendwo untergebracht werden. 

Was mich jedoch sehr positiv überrascht hat, war die Tatsache, dass dieses Handy, das man aktuell für nur 200 Euro kaufen kann, mit einem 33 Watt-Netzteil und Schutzfolien inklusive kommt. 

Wie ich es nicht anders von einem Outdoor-Handy erwartet habe, fühlt es sich äußerst robust an. Die Ecken besitzen Stoßdämpfer aus Hartgummi und der Rahmen besteht aus Metall. Die Rückseite besteht aus Kunststoff und hat ein paar durchsichtige Stellen für LEDs – ein Trend der wohl durch die Nothing Phones losgetreten wurde. 

Die Outdoor-Features und der große Akku sind allerdings nicht die einzigen Besonderheiten von diesem Handy-Klotz. Auf der Rückseite befindet sich ein großer beleuchteter 4-Watt-Lautsprecher. Kann man sich also eine Bluetooth-Lautsprecher sparen? Na ja, nicht wirklich. Mehr dazu gleich. 

Technische Daten
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  • Maße: 178,5 x 83,1 x 17,9 mm
  • Gewicht: 375 Gramm
  • Betriebssystem: Android 14
  • Prozessor: Unisoc Tiger T606 (Octa-Core)
  • Arbeitsspeicher: 6 GB LPDDR4X
  • Speicherkapazität: 256 GB, mit microSD-Karte erweiterbar
  • Display: 6,58 Zoll, IPS, 1080 x 2408 Pixel, 60 Hz, 400 Nits
  • Akku: 10.800 mAh, 33 Watt-Schnellladen
  • Hauptkamera: 50 Megapixel
  • Frontkamera: 16 Megapixel
  • Konnektivität: Wi-Fi a, b, g, n, n 5GHz, ac, Dual band, Bluetooth 5.0, USB-C 2.0
  • Schutz: IP68, IP69K, MIL-STD-810H
  • Sim-Karten: Dual-Sim

So schlägt sich das Handy im Alltag

Handling und Bedienung: Der größte Unterschied zu meinem kleinen iPhone ist die Größe und das Gewicht des Handys. Während ich das iPhone SE in der Hosentasche kaum spüre, ist beim Doogee S Punk genau das Gegenteil der Fall. Mit einem Gewicht von 375 Gramm ist es fast doppelt so schwer und außerdem sehr groß und dick. 

Wenn ihr das Handy gerne in der Tasche, Handtasche oder im Rucksack trägt, dann dürfte das kein Problem sein. Für die Hosentasche könnte es für nicht wenige zu groß, dick und schwer sein. 

Auf dem Handy läuft Android 14 in einer leicht abgewandelten Form. Es gibt keinen App-Drawer wie bei Stock-Android, sondern es werden alle Apps auf dem Home-Bildschirm angezeigt. Bloatware gibt es keine. In den Einstellungen gibt es allerdings einige Punkte, die nicht auf Deutsch übersetzt wurden. Zum Beispiel heißt die Einstellung für die LEDs auf der Rückseite »Breath light effects«. 

Die Bildschirmränder sind etwas auffällig. Die Bildschirmränder sind etwas auffällig.

Bildschirm: Das Display besitzt eine Bildschirmdiagonale von 6,58 Zoll mit einer angenehm hohen FHD+ Auflösung. Die Pixeldichte liegt bei etwa 401 ppi. Inhalte sind also schön scharf. Es hat nur eine Bildschirmwiederholrate von 60 Hz und ist nicht variabel, was ich bei diesem Preis allerdings verkraften kann. 

Enttäuscht bin ich hingegen, dass es nur eine maximale Helligkeit von 400 Nits besitzt. Für ein Outdoor-Handy hätte ich mir mehr gewünscht. Bei sonnigen Tagen ist das gerade noch ausreichend, um den Bildschirm ablesen zu können. 

Für ein Outdoor-Handy hätte der Bildschirm ruhig heller sein können. Für ein Outdoor-Handy hätte der Bildschirm ruhig heller sein können.

Der Bildschirm wird mit Corning Gorilla Glass geschützt, allerdings gibt es keine Angabe darüber, um welche Version es sich handelt. Es wird außerdem von einem Rand umschlossen, der etwa ein bis zwei Millimeter hoch ist, was zusätzlich vor Stürzen schützen sollte. 

Schutz: Wer sich so ein Handy holt, kann sich die Schutzhülle sparen. Das Gerät besitzt gleich drei Zertifikationen, die es vor den Elementen und Stürzen schützen soll:

  • IP68
  • IP69K 
  • MIL-STD-810H

Somit es sehr zuverlässig gegen Feuchtigkeit, Kleinpartikel und Stürze gewappnet.

Akkulaufzeit und Laden: Obwohl ich das iPhone SE sehr gerne verwende, hat es einen großen Nachteil: der kleine Akku. Nicht nur ist das Handy sehr klein, es ist auch noch sehr dünn. Dass ich es jeden Tag, manchmal sogar zweimal am Tag, aufladen muss, ist der Preis für einen solchen Formfaktor. 

Das Doogee S Punk hält hingegen fast eine ganze Woche leichter Verwendung durch ohne nochmal an die Steckdose zu müssen. Das können selbst teure Flaggschiff-Handys nicht. Gut, man merkt es auch an der Dicke und dem Gewicht des Handys. 

Das Gerät ist praktisch eine Powerbank mit eingebautem Handy. Das Gerät ist praktisch eine Powerbank mit eingebautem Handy.

Wenn der Akku dann mal leer ist, kann er mit dem mitgelieferten 33 Watt-Ladegerät wieder aufgeladen werden. Das dauert etwa zwei Stunden. 

Außerdem konnte ich das Handy auch als Powerbank für andere Geräte verwenden. Das ist bei einem Akku mit einer Kapazität von 10.800 mAh auch sehr sinnvoll. 

Der große Lautsprecher auf der Rückseite: Eines der Aushängeschilder von diesem Gerät ist der große 4-Watt-Lautsprecher auf der Rückseite des Handys. Er erinnert mich an die alten Sony Ericsson Walkman-Handys, falls sich auch noch jemand an die erinnert. 

Der Lautsprecher des Doogee S Punk. Der Lautsprecher des Doogee S Punk.

Der Lautsprecher ist tatsächlich ziemlich laut auf der höchsten Stufe, allerdings ist die Qualität auf dieser nicht mehr besonders gut. Zum Musikhören würde ich die Lautstärke höchstens auf 80 bis 90 Prozent einstellen. Darüber gehen Mitten und Tiefen etwas unter und die Höhen hören sich »blechig« an. 

Für das Anschauen von Videos oder zum Anhören von Podcasts fand ich den Lautsprecher sehr praktisch. 

Es gibt allerdings einen großen Haken: Das Handy hat keine Lautsprecher, die nach vorne gerichtet sind. Es sind zwar Aussparungen vorhanden, die aussehen wie solche, aber sie geben keinen Sound ab und sind wohl nur für Mikrofon und Telefonhörer da. 

Die Kamera: Die Kamera des Doogee S Punk ist einer der schlechtesten, die ich bisher bei einem neuen Smartphone getestet habe. Der automatische Weißabgleich tendiert ständig in Richtung Magenta, die Fotos rauschen bei schlechten Lichtbedingen schnell, der Autofokus ist sehr langsam und die Detailtreue lässt zu wünschen übrig. Eine Ultraweitwinkelkamera gibt es auch nicht. Ich habe das Handy eher so verwendet, als hätte es keine Kamera. 

Leistung im Alltag: Hier merkt man dem Handy auch an, dass es sich um ein günstiges Gerät im Einsteigerbereich handelt. Im Großen und Ganzen ist das Öffnen von Apps und Scrollen durch soziale Medien und Webseiten flüssig, aber hier und da bemerkt man kleinere Ruckler. Es war allerdings nichts, das mir sehr negativ aufgefallen ist. 

Bei meinem iPhone SE mit dem schnellen A15-Chip kommen solche Ruckler nur sehr selten vor. 

Mein Fazit nach 30 Tagen

Ich bin beeindruckt, was man heute für 200 Euro erhalten kann. Wenn euch die kurze Akkulaufzeit von eurem Handy genauso wie mir auf die Nerven geht, dann könnte ein solches Handy eine geeignete Lösung für euch sein, die nicht gleich den Geldbeutel sprengt. 

Das Handy ist gut für euch geeignet, wenn …

  • … ihr nach einem Handy mit langer Akkulaufzeit sucht.
  • … ihr ein robustes Handy für Outdoor-Aktivitäten benötigt.
  • … euch eine hohe Lautstärke beim Handylautsprecher wichtig ist. 
  • … ihr nicht viel Geld für ein Handy ausgeben wollt. 

Haltet euch von dem Handy lieber fern, wenn …

  • … wenn euch die Größe und das Gewicht abschreckt.
  • … wenn euch eine gute Kamera wichtig ist.

Für mich persönlich ist leider die Kamera zu schlecht, um dieses Handy zu meinem Daily Driver zu machen, auch wenn ich die extrem lange Akkulaufzeit im Gegensatz zu meinem iPhone SE sehr geschätzt habe. Wenn euch eine gute Kamera weniger wichtig ist, könnte das Doogee S Punk eine gute Option für euch sein. 

Zum Zeitpunkt bei der Veröffentlichung von diesem Artikel kostet das Handy auf Amazon 270 Euro. Es ist allerdings möglich, den Preis mit einem aktivierbaren Coupon auf 200 Euro zu reduzieren. Beim Hersteller erhaltet ihr das Handy aktuell für 240 Euro. 

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