Im Kampf gegen Hitze und Dürre: Forscher vom MIT stoßen auf Technologie, die auf Windeln basiert

Forscher haben eine Technologie entdeckt, die von Windeln inspiriert ist. Sie soll gegen Dürren helfen.

Was bei Windeln Feuchtigkeit aufsaugt, soll gegen Wassermangel helfen. (Bild: Unsplash - Oleksander Sushko) Was bei Windeln Feuchtigkeit aufsaugt, soll gegen Wassermangel helfen. (Bild: Unsplash - Oleksander Sushko)

Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass wir das Wort »Dürre« in Zukunft deutlich öfter hören werden als in den vergangenen Jahrzehnten. Denn Wasser wird auch in Deutschland immer knapper.

In diesem Zusammenhang haben Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) kurzem eine überraschende Entdeckung gemacht: ein superabsorbierendes Material, das selbst unter sehr trockenen Bedingungen eine Rekordmenge an Feuchtigkeit aus der Luft ziehen kann. 

Die Inspiration: elastische Gele, die unter anderem in Babywindeln verwendet werden, um dort ungewollte Flüssigkeiten aufzusaugen. Hydrogele bestehen hauptsächlich aus Wasser und einem kleinen Anteil vernetzter Polymere.

Wie Windeln, nur besser

Um diese Materialien zu verbessern und sie effizienter bei der Absorption von Luftfeuchtigkeit zu machen, kamen die Forscher auf die Idee, Salze in das Hydrogel einzuarbeiten. Sie fanden heraus, dass zum Beispiel Lithiumchlorid äußerst effektiv bei der Aufnahme von Feuchtigkeit war. 

Das Salz war in der Lage, mehr als das Zehnfache seiner eigenen Masse an Wasser zu absorbieren. Es blieb jedoch die Herausforderung, einen Weg zu finden, dieses entzogene Wasser zu speichern.

Die Forscher stellten sich die Frage, ob es möglich wäre, die Eigenschaften von Hydrogelen und Salzen in einem einzigen Material zu vereinen.

Frühere Forschungen haben gezeigt, dass es eine Grenze für die Menge an Salz gibt, die man in ein solches Hydrogel einarbeiten kann, etwa vier bis sechs Gramm Salz pro Gramm Polymer. 

Für diese Lösung müsste man kein Forscher sein

(Bild: Unsplash - MD. Hasanuzzaman Himel) (Bild: Unsplash - MD. Hasanuzzaman Himel)

Zum Glück hatten sie Zweifel den bisherigen Ergebnissen, denn die Lösung hätte kaum einfacher sein können: Um mehr Salz in das Polymer zu bekommen, beschlossen die Forscher, das Hydrogel statt der üblichen 24 bis 48 Stunden einen Monat lang in einer Salzlösung zu lassen.

Diese einfache Methode ermöglichte es dem Hydrogel, bis zu 24 Gramm Salz einzubauen, was seine Leistung erheblich verbesserte. Das entstandene Material ist  durchsichtig und elastisch. Um aus diesem Material reines Wasser zu gewinnen, muss es lediglich erhitzt und kondensiert werden.

Was bringt uns das?

Es gibt einiges, was mit so einem Gel anstellen kann.

Es könnte zur Schaffung passiver Wassersammler in dürreanfälligen Gebieten verwendet werden und somit eine wertvolle Lösung in wasserarmen Regionen sein.

Auch Klimaanlagen können dadurch profitieren, weil sie durch die Rückgewinnung von Luftfeuchtigkeit Energie sparen. Doch noch ist nicht alles perfekt.

Nun gilt es, die Produktion für dieses Material so schnell und günstig wie möglich zu machen. Darüber hinaus ist es entscheidend, effektive Wege zu finden, um das aus dem Material gewonnenen Wasser zurückzugewinnen, damit es leicht recycelt werden kann. 

Trotz dieser Herausforderungen eröffnet diese Entdeckung neue Möglichkeiten für die Gewinnung von Wasser aus der Luft und die effiziente Nutzung von Wasserressourcen und trägt so potenziell dazu bei, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der weltweiten Verfügbarkeit von Wasser zu bewältigen.

Was sagt ihr zu dieser Entdeckung? Und was uns wohl am ehesten interessiert: Wärt ihr auf die glorreiche Idee gekommen, das Material einfach länger einzulegen? Verratet es uns in den Kommentaren!

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