Ein Mal Lachen kostet 0,30 Euro - Gesichtserkennung per Tablet im Comedy-Club

Tablets mit Gesichtserkennungssoftware dienen als Grundlage für den »Eintritt« eines Comedy-Clubs.

Das Teatreneu in Barcelnoa nutzt Gesichtserkennung, um die Rechnung für Zuschauer zu erstellen. Das Teatreneu in Barcelnoa nutzt Gesichtserkennung, um die Rechnung für Zuschauer zu erstellen.

Besucher eines Comedy-Clubs wollen sich vor allem amüsieren und lachen, müssen aber zuvor meist Eintritt bezahlen, ohne zu wissen, ob ihnen die Show gefallen wird. Ein Comedy-Club im spanischen Barcelona namens »Teatreneu« nutzt nun moderne Technik für ein Experiment, bei dem die Gäste pro Lacher bezahlen müssen. Jeder Sitz im Comedy-Club wurde auf der Rückseite mit einem Tablet ausgestattet, das die eingebaute Kamera und Gesichtserkennungssoftware verwendet, um Lacher zu erkennen. Jeder erkannte Lacher kostet den offensichtlich gut unterhaltenen Gast dann 0,30 Euro, allerdings gibt es eine Obergrenze von 24 Euro oder 80 Lachern. Noch mehr Lacher sind danach also kostenlos.

Für Besucher der Clubs, denen eine Show überhaupt nicht gefällt, kann der Abend also theoretisch sehr günstig werden. Allerdings scheint der Club seine Künstler gut auszuwählen, denn seit der Einführung dieses Experiments bezahlt jeder Gast bis zu sechs Euro mehr im Schnitt als zuvor und die Besucherzahlen sind trotzdem wieder gestiegen. Die Zuschauer sehen auf dem Tablet ihre Statistik und können diese sogar über soziale Netzwerke teilen. Laut BBC war der Grund für den Versuch, dass die spanische Regierung die Steuern auf Eintrittskarten von 8 auf 21 Prozent erhöht und das zu einem starken Rückgang der Zuschauerzahlen um 30 Prozent innerhalb nur eines Jahres geführt hatte.

Nach dem Erfolg im Teatreneu wollen nun auch andere Clubs und Theater in Spanien das Bezahl-Pro-Lacher-System einführen. Sogar eine Saison-Dauerkarte mit einem Lach-Budget gibt es inzwischen. Der Geschäftsführer des 99 Club in London hält die Idee ebenfalls für interessant, »solange die ganzen Gesichtserkennungsdaten nicht an die NSA weitergeleitet werden. Es wäre auch eine große technische Herausforderung, da die Leute im 99 so oft lachen, dass wir bei jedem Sitz einen Geldautomaten installieren müssten«. Eine Erklärung des Systems gibt es auch bei Vimeo.

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