Funkloch-Karte Deutschland - Die Ergebnisse der Funkloch-App sind da

Mit knapp 190.000 Downloads der Funkloch-App gibt es schon auswertbare Ergebnisse, wo in Deutschland genau Funklöcher auftreten.

Die Mobilfunk-Downloadraten in Deutschland laut Messungen der Funkloch-App. (Bild: Bundesnetzagentur) Die Mobilfunk-Downloadraten in Deutschland laut Messungen der Funkloch-App. (Bild: Bundesnetzagentur)

Die Mobilfunk-Abdeckung ist in Deutschland noch lange nicht so gut, wie es von einer führenden Industrienation zu erwarten ist. Wie schlecht genau, wollte die Netzagentur wissen und hat eine Funkloch-App ins Leben gerufen.

Die zeichnet bei Erlaubnis auf, wo der Nutzer wie viel Empfang hat. Gleichzeitig kann man auf Knopfdruck in der App die Geschwindigkeit des mobilen Internets testen und an die Bundesnetzagentur melden.

190.000 Mal wurde die App heruntergeladen und durch zahlreiche Ergebniseinsendungen konnten mehr als 160 Millionen Datenpunkte ausgewertet werden. Auf einer Deutschlandkarte lassen sich die Ergebnisse betrachten.

160 Millionen Messergebnisse ausgewertet

Dabei unterscheidet die Bundesnetzagentur zwischen stationärem und mobilem Internet. Farblich kann man sich dann entweder das Verhältnis zwischen gemessener und vertraglich vereinbarter Geschwindigkeit oder nur die gemessene Geschwindigkeit anzeigen lassen.

Auf einer weiteren Karte gibt es eine Übersicht, wo welches Mobilfunknetz überhaupt zur Verfügung steht. Dabei sind aktuell aber nur 2G, 3G oder 4G berücksichtigt. 5G ist für eine genaue Auswertung noch zu neu und noch zu wenige Geräte unterstützen den 5G-Standard.

Wie genau die Daten tatsächlich sind, hängt davon ab, wie viele Daten es für den jeweiligen Ort gibt. Je mehr Daten, desto realistischer die erfassten Ergebnisse. Am Beispiel Dortmund etwa ist zu sehen, dass nirgends mehr als 80 Prozent der vertraglich vereinbarten Download-Rate erreicht wird.

Die Mobilfunk-Netzabdeckung in Deutschland lässt sich ebenfalls detailliert betrachten. (Bild: Bundesnetzagentur) Die Mobilfunk-Netzabdeckung in Deutschland lässt sich ebenfalls detailliert betrachten. (Bild: Bundesnetzagentur)

In den meisten Bereichen liegt die Verbindung auf alle Anbieter betrachtet bei weniger als 20 Prozent. In Dortmund selbst ist dafür an den meisten Orten 3G oder 4G-Empfang. In den Umgebungsgebieten sieht die Situation jedoch anders aus.

Oftmals gibt es in den ländlicheren Gebieten noch keine Daten zur Auswertung oder schlichtweg keinen Empfang. Dabei gibt es gerade dort teils eklatante Unterschiede zwischen den drei großen Anbietern Telekom, Telefonica und Vodafone.

Nur bei 1 Prozent kein Netz

Laut Messungen des P3-Instituts im Auftrag der Grünen liegt die LTE-Abdeckung bei der Telekom als Marktführer bei gerade einmal 75,1 Prozent. Bei Vodafone sind es nur 56,7 Prozent, bei Telefonica/O2 mit 46,8 Prozent sogar noch einmal knapp zehn Prozent weniger.

Die Auswertung für Gesamtdeutschland hat ergeben, dass aktuell bei nur etwa einem Prozent aller Messungen kein Netz vorhanden ist. Allerdings sollte dabei berücksichtigt werden, dass die Anzahl der Messungen in Großstädten deutlich höher liegen dürfte als auf dem Land.

Das bedeutet schlechte Nachrichten für die nächste Jahresauswertung. Der Bericht 2018/2019 ist zwar noch nicht veröffentlicht, doch dürfte er sich angesichts dieser Ergebnisse nicht allzu maßgeblich vom vorherigen Jahresbericht unterscheiden.

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