Gebrauchte Grafikkarte kaufen - 4 Punkte, die euch beim Kauf vor Betrügern schützen

Auf dem GPU-Gebrauchtmarkt bekommt man die RTX-3000-Generation von Nvidia so günstig wie noch nie. Es gibt aber schwarze Schafe unter den Anbietern. Hier erfahrt ihr, wie ihr sicher zu eurer neuen Grafikkarte kommt.

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Eine RTX 3080 für gerade einmal 600 Euro? Solche Angebote finden sich inzwischen immer öfter auf Portalen von Gebrauchtmärkten und in Kleinanzeigen. Nicht zuletzt angesichts der hohen Preise, die Nvidia für die RTX 4080 und RTX 4090 verlangt, wirkt das wie ein hervorragender Deal.

Leider lauern hier aber auch Betrüger, die nur auf unvorsichtige und gutgläubige Gamer warten. Das ist aber noch kein Grund, sich sofort vom Gebrauchtkauf abschrecken zu lassen, denn mit der richtigen Vorgehensweise könnt ihr das Risiko, einem Schwindler aufzusitzen, stark minimieren und bares Geld sparen. Das könnt ihr dann beispielsweise für eure Gasrechnung ausgeben, damit ihr nicht im Winter versuchen müsst, mit eurem PC zu heizen.

Gregor Manitz
Gregor Manitz

Gregor ist begeisterter PC-Selbstbauer. Besonders angetan hat es ihm Hardware mit unschlagbarem Preis-Leistungsverhältnis. Da ist ein Gebrauchtkauf natürlich immer ein Thema. Leider musste er feststellen, dass es in den letzten Jahren immer schwieriger wurde, ehrliche Handelspartner zu finden. Jedoch gefällt ihm das Konzept, weniger Geld für mehr FPS hinlegen zu müssen, so sehr, dass er sich einen persönlichen Leitfaden zum sicheren Deal ausgearbeitet hat, den er mit euch teilen möchte.

So solltet ihr beim Gebrauchtkauf vorgehen

Ein paar Grundregeln kennt ihr wohl alle: Nur über die Nachrichtenfunktion des Portals kommunizieren, kein WhatsApp, keine E-Mails, auf keine externen Links klicken! So weit, so bekannt. Aber eine plattformeigene Chat-Funktion schützt per se noch nicht vor Betrügern.

Dafür gibt es eine ganze Reihe weiterer Tipps, die euch allesamt ein mehr oder weniger großes Stück Gewissheit über die wahren Intentionen des vermeintlichen Verkäufers verschaffen können. So kann sich ein ehrlicher Anbieter legitimieren und ihr könnt Übeltäter rechtzeitig entlarven.

Tipp Nr. 1: Prüft das Inserat gründlich

Wenn der Preis zu schön ist, um wahr zu sein… - Diesen Spruch hat man oft gehört und er trifft auch hier voll zu. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass euch jemand PC-Hardware 30 Prozent und mehr unterhalb des üblichen Preises verkauft. Seht euch ein paar vergleichbare Artikel an oder sucht in Online-Auktionshäusern nach beendeten Versteigerungen, um einen Eindruck vom üblichen Marktpreis zu bekommen.

Bereits beim Durchstöbern der Angebote müsst ihr aufmerksam sein und vergleichen. Bereits beim Durchstöbern der Angebote müsst ihr aufmerksam sein und vergleichen.

Was für Fotos werden verwendet? Sind diese selbst geschossen oder einfach Promo-Fotos vom Hersteller? Ihr könnt beispielsweise die Google Bildersuche verwenden, um die Herkunft eines Fotos zu klären. Auch wenn ein aus dem Internet kopiertes Foto nicht unbedingt auf Betrug, sondern einfach auch auf Faulheit hindeuten kann, sind selbst angefertigte Schnappschüsse höher zu gewichten. Immerhin muss der Inserent für ein Artikelfoto auf seinem Wohnzimmertisch zumindest die Grafikkarte auch in seinem Besitz (gehabt) haben.

Wie lang ist die Artikelbeschreibung? Ein Einzeiler bedeutet hier zwar noch nichts Schlimmes. Aber wenn an dieser Stelle die Story über den Kauf der GPU erzählt wird, eventuell noch ergänzt mit Overclocking- oder Undervolting-Resultaten, ist das ein weiteres Indiz für die Authentizität der Anzeige.

Macht außerdem Screenshots vom Inserat. Allein, um im Worstcase Selbstzweifel auszuräumen, ist es das wert.

Tipp Nr. 2: Überprüft den Account des Verkäufers

Schaut auf die Bewertungen und das Erstelldatum des Anbieterkontos. Aber Vorsicht: Viele Betrüger nutzen gehackte Accounts, die in der Vergangenheit viele gute Bewertungen angesammelt haben können. Hier hilft es, sich über das Einstelldatum der Anzeige und andere Inserate desselben Nutzers zu informieren.

Kriminelle fliegen in der Regel spätestens nach ein paar Tagen auf und werden vom Betreiber der jeweiligen Seite gesperrt. Da ist es kaum möglich, mehrere Monate alte Anzeigen geschaltet zu haben. Auch die Art der anderen Verkaufsartikel kann Aufschluss über das Verkäuferprofil geben und passt im besten Fall ins Bild zu seinen Aussagen.

Durch das Prüfen des Anbieterprofils gewinnt ihr einen guten Ersteindruck. Durch das Prüfen des Anbieterprofils gewinnt ihr einen guten Ersteindruck.

Tipp Nr. 3: Fühlt dem Anbieter auf den Zahn

Fragt im Zweifelsfall nach dem Grund für den Verkauf und wägt ab, ob die Antwort für euch plausibel klingt. Wer eine einzelne Grafikkarte (ver-)kauft, kennt sich normalerweise wenigstens ein Stück weit mit Gaming-Hardware aus. Regt also ein kurzes Gespräch an, fragt nach dem restlichen Setup eures Gegenübers, vielleicht auch nach den Spielen, für die sie oder er sich interessiert und den Erfahrungen mit der zu verkaufenden GPU dabei.

Gamer haben sicherlich kein Problem damit, sich ein paar Zeilen lang über ihr Hobby auszutauschen und (Ex-)Miner können höchstwahrscheinlich Auskunft über Spannungen, Stromverbrauch und Taktfrequenz geben, also über allerlei Werte, mit denen die Karten betrieben wurden.

Verlangt die Extra-Meile: Bei einer Ware, die mehrere hundert Euro kostet, dürft ihr auch gerne um ein bisschen Mehraufwand bitten. Fragt nach einem weiteren Foto, auf dem zum Beispiel ein kleiner Zettel mit eurem (Nick-)Namen neben dem Produkt zu sehen ist. Dieses Bild wurde somit garantiert in jenem Moment und extra für euch aufgenommen und ihr könnt sicher sein, dass der Artikel auch wirklich im Besitz des Anbieters ist - achtet aber auf verräterische Zeichen von Bildbearbeitungsprogrammen.

Auch Fotos von dem vermeintlichen Schnäppchen mit benutzerdefinierten Nachrichten dürft ihr ruhig erfragen. Auch Fotos von dem vermeintlichen Schnäppchen mit benutzerdefinierten Nachrichten dürft ihr ruhig erfragen.

Auch nach der Rechnung könnt ihr ruhig fragen. Bei halbwegs aktueller Hardware sollte die immer dabei sein. Es ist eher unglaubwürdig, dass man von solch teurer Hardware, die womöglich noch Anspruch auf Herstellergarantie hat, den Kaufbeleg weggeworfen oder gelöscht hat.

Und natürlich solltet ihr über den Preis verhandeln. Habt ihr schon ein ungutes Gefühl, dann macht doch einen lächerlich geringen Preisvorschlag. Diesen würde nur jemand annehmen, der dafür die Gegenleistung gar nicht erst bringen will.

Den vierten Tipp rund um Zahlung und Versand sowie weitere Tipps zum Gebrauchtkauf findet ihr auf Seite 2 dieses Artikels!

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