Seite 4: Geheimes Windows-Wissen für Profis - Tipps für ein besseres Betriebssystem

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Das Dateisystem NTFS

NTFS ist seit Windows NT 4 das Standard-Dateisystem für Windows. Es bietet eine vollständige Implementierung von Rechten auf Datei-Ebene, Datei-Kontingente pro Benutzer, alternative Datenströme und Links. Das heisst: Eine Datei kann mehrere Pfade haben und ist erst dann gelöscht, wenn alle Pfade gelöscht wurden. Außerdem beherrscht NTFS Sparse Files: Hierbei belegen leere, aber große Dateien nur soviel Platz wie der Bereich, der nicht mit Nullen gefüllt, also leer ist. Seit Windows 2000 beherrscht NTFS auch ein Verschlüsselung (EFS), die für System und Anwendungen vollkommen transparent ist.

Aus Sicht von NTFS besteht eine Datei nur aus Attributen – auch etwa ihr Inhalt und Name gehören dazu. Kernstück von NTFS ist die Master File Table (MFT), für die ein Achtel des Festplattenplatzes reserviert ist und in der alle Dateien und Verzeichnisse untergebracht sind. Ab einer Größe des Datei- oder Verzeichnisinhaltes (das kann auch ein alternativer Datenstrom sein) von ungefähr 1500 Byte wird dieser nicht mehr direkt in der MFT hinterlegt, sondern als „Extent“ auf die Festplatte ausgelagert. Je nach Größe einer Datei sind auch mehrere Extents pro Datei notwendig.

Die Netzwerk-Schichten

Die Kommunikation mehrerer Rechner über das Netzwerk erklärt sich am Besten anhand des OSI-Modells (Open Systems Interconnection Reference Model). Dessen Prinzip ist, dass etwa ein Browser, der im Web ein Dokument aufruft, keine Namensauflösung in IP-Adressen vornimmt, sondern sich darauf verlässt, dass das Betriebssystem ihm diese liefert. Die TCP/IP-Konfiguration von Windows wiederum kümmert sich nicht um den richtigen Treiber für die Netzwerkkarte oder gar die Verkabelung, sondern geht davon aus, dass dessen Konfiguration komplett ist. Der Treiber wiederum schert sich umgekehrt nicht darum, welches Netzwerk-Protokoll der durch ihn betriebene Adapter bedient – TCP/IP ist zwar heutzutage die gebräuchlichste, aber nicht die einzige Möglichkeit.
Die strenge Unterteilung in sieben Schichten zieht Windows allerdings nicht konsequent durch, sondern fasst jeweils mehrere zusammen, so dass am Ende pi mal Daumen vier übrigbeiben: Auf der Hardware respektive dem Treiber für den Netzwerk- oder Einwahl-Adapter setzt das Netzwerk-Protokoll auf, etwa IPv4, wobei Windows auch IPv6 unterstützt (unter XP nachrüstbar, bei Vista fester Bestandteil). Darauf beruhend übernehmen die Protokolle UDP und TCP den Transport der Daten – eine Unterscheidung, die der Benutzer nicht treffen muss, sondern die transparent vom System geregelt wird.

An der Spitze der Pyramide sitzen die Protokolle, mittels derer die Anwendungen kommunizieren, etwa HTTP und HTTPS für den Browser oder SMTP, POP3 und IMAP für das Mailprogramm.

Daraus ergibt sich für den praktisch Alltag eine Orientierung, wo Sie was finden, um netzwerktechnisch etwas zu konfigurieren: Die Einstellungen der Protokolle, also etwa HTTP-Proxy-Einstellungen, POP3-Server und ähnliches, legen Sie in der jeweiligen Anwendung fest, etwa Browser oder Mailprogramm. Die IP-Konfiguration hingegen ist Windows-Sache und wird in dessen Netzwerkeinstellungen verwaltet. Microsoft bemüht sich allerdings, diese Differenzierung zu verschleiern, so etwa finden Sie die Einstellungen für den Internet Explorer auch in der Systemsteuerung, obwohl sie nicht für das System, sondern nur für die eine konkrete Anwendung gelten.

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