Letzte Woche zeigte Google seine neue KI - und musste dann zugeben, dass ein Teil davon nicht echt war

Die aufsehenerregende Vorstellung der Google-KI »Gemini« ist doch nicht so beeindruckend, wie zunächst gedacht. Das Unternehmen muss zugeben, dass einige der Interaktionen zurechtgeschnitten wurden.

Der anfänglich überzeugende Eindruck der Gemini-KI stellt sich als bearbeitet heraus. (Quelle: Google via YouTube) Der anfänglich überzeugende Eindruck der Gemini-KI stellt sich als bearbeitet heraus. (Quelle: Google via YouTube)

Am Mittwochabend präsentierte Google voller Stolz das neue KI-Modell des Unternehmens: Mit »Gemini« bläst man zum Angriff auf ChatGPT & Co.

Das aufsehenerregende Video auf YouTube - immerhin mehr als anderthalb Millionen Aufrufe in den ersten 24 Stunden - zeigt unter anderem, wie die Gemini-KI mit dem Nutzer interagiert. Beispielhaft wurde eine blaue Gummiente gewählt, um einen natürlichen Dialog aufzuzeigen.

Genau diese Konversation wurde aber stark nachbearbeitet und existiert in dieser Form nicht. Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Portal Bloomberg.

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Die Gemini-Vorstellung ist nicht nur buchstäblich eine Ente

Wie Google schon in der zugehörigen YouTube-Beschreibung erklärt, wurden »für die Zwecke dieser Demo die Latenzzeit reduziert und die Gemini-Ausgaben der Übersichtlichkeit halber gekürzt«.

Das Ausmaß der Bearbeitung wird durch einen Beitrag des Gemini-Co-Entwicklungsleiters Oriol Vinyals auf X (ehemals Twitter) ersichtlich. Laut diesem sind zwar die Benutzereingaben und -ausgaben echt, das tatsächliche Zusammenspiel mit Gemini basiert aber klassisch auf hochgeladenen Bildern und Textprompts.

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Kurzum: Der realitätsnahe »Dialog« mit Gemini existiert in dieser Form gar nicht. In der YouTube-Präsentation selbst wurde noch der Eindruck erweckt, dass die KI mit der Testperson spricht und Livebilder nahezu in Echtzeit erkennen kann.

Wie Vinyals weiter ausführt, solle das Video nur »veranschaulichen, wie die Benutzererfahrungen mit Gemini aussehen könnten«. Der Clip solle weniger die Realität darstellen und vielmehr »Entwickler inspirieren«.

In den Antworten zum Tweet wird das Google-Eingeständnis scharf kritisiert. Faktisch falsche Inhalte würden Entwickler nicht inspirieren, sondern vielmehr irreführen und falsche Hoffnungen schüren.

Die Ankündigung von Gemini verläuft also ebenso holprig wie der Start von Google Bard: Zum Start war die als direkte Konkurrenz zu ChatGPT stehende Text-KI weder in Deutschland verfügbar noch konnte sie anschließend in unserem Langzeittest überzeugen:

Jetzt seid ihr gefragt: Hat Google bei der Gemini-Vorstellung eurer Meinung nach zu viel geschönt? Wird eure Erwartungshaltung an die neue KI dadurch gedrosselt? Habt ihr Verständnis für Googles Vorgehen? Oder versprecht ihr euch ohnehin nicht viel von der neuen Künstlichen Intelligenz? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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