Seite 2: Google Pixel Buds Pro im Test: Premium-Kopfhörer mit verbesserungswürdigem Sound

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Wie gut ist die aktive Geräuschunterdrückung?

Mehrere Mikrofone und Googles eigene Algorithmen sorgen für eine ausgezeichnete Geräuschunterdrückung. Mehrere Mikrofone und Googles eigene Algorithmen sorgen für eine ausgezeichnete Geräuschunterdrückung.

Das Active-Noise-Canceling, also die aktive Geräuschunterdrückung, hat mir sehr gut gefallen. Selbst höhere Frequenzen werden recht zuverlässig unterdrückt. Ich bin jedes Mal beeindruckt, wie still alles wird, sobald man ANC einschaltet. Wer sich gerne von der Welt abkapseln möchte, kann dies mit den Pixel Buds Pro hervorragend in die Tat umsetzen.

Einige Töne sind natürlich sehr schwer zu unterdrücken, zum Beispiel klickende Schalter einer mechanischen Tastatur. Da kommen auch die Pixel Buds an ihre Grenzen. Das Hintergrundrauschen, das man für gewöhnlich von ANC-Kopfhörern kennt, ist jedoch so unauffällig, dass es mir nicht aufgefallen ist.

Wenn man einen der Kopfhörer antippt und länger hält, kann man zum Transparenz-Modus wechseln. Dieser funktioniert genau so, wie er soll und sorgt zum Beispiel dafür, dass man im Straßenverkehr aufmerksam bleibt. Allerdings werden Windgeräusche durch den Transparenz-Modus verstärkt, da dafür die eingebauten Mikrofone zum Einsatz kommen.

Wer auf der Suche nach In-Ear-Kopfhörern ist, die statt völliger Isolierung ein halboffenes Design anbieten, sollte sich die Nothing Ear (stick)-Kopfhörer anschauen, die wir hier für euch getestet haben:

Leider nur AAC anstatt aptX

Die Pixel Buds Pro unterstützen leider nur den AAC- oder SBC-Bluetooth-Codec. Der für Android optimierte aptX-Codec wird nicht unterstützt. Das ist definitiv eine kuriose Entscheidung seitens Google, da AAC bislang nur auf iOS-Geräten am Besten funktioniert und auf Android gemischte Ergebnisse hervorbringt.

Mit meinem Smartphone, einem Xiaomi 10T Lite, habe ich etwa 100ms an Latenz verzeichnen können. In den meisten Videos fällt diese Verzögerung nicht wirklich auf, geübte Ohren werden es aber merken. Andere Tester, die die Pixel Buds Pro an einem Google-Pixel-Smartphone verwendet haben, konnten eine deutlich geringere Latenz nachweisen.

Wer sich für das Google Pixel 7 interessiert, kann gerne meinen Test dazu lesen:

Bei dem hohen Preis hätte Google den Pixel Buds Pro ruhig aptX spendieren können, zumal es sehr wahrscheinlich ist, dass die meisten Käufer Android-Nutzer sein werden.

Wie klingt das Mikrofon?

Die Mikrofonqualität ist klar und gut verständlich, solange ihr euch in einer windfreien Umgebung befindet. Seid ihr jedoch draußen unterwegs und nehmt einen Anruf an, kann es vorkommen, dass euer Gegenüber euch teilweise nicht versteht. Das Mikrofon versucht nämlich, die Windgeräusche zu unterdrücken und verschluckt dabei auch Wörter, die von euch gesprochen werden.

Dies passiert allerdings recht selten und in meinem Test hat mich die Person an der anderen Leitung immer gut verstanden. 

Welche Funktionen bietet die App?

Um die Kopfhörer mit eurem Android-Smartphone zu koppeln, muss man nur die Hülle öffnen, die Buds darin liegen lassen und anschließend die Bluetooth-Einstellungen von eurem Handy aufrufen und verbinden.

Anschließend wird man gleich aufgefordert, die Pixel-Buds-App herunterzuladen. Unter iOS muss man hingegen die Koppeln-Taste an der Unterseite der Hülle drei Sekunden lang gedrückt halten. Eine App gibt es bei iOS leider nicht.

Die App ist leider nur für Android ab Version 6.0 verfügbar. Die App ist leider nur für Android ab Version 6.0 verfügbar.

Die Android-App bietet euch folgende praktische Funktionen:

  • Gerät suchen: Hiermit könnt ihr die Pixel Buds Pro wiederfinden, solltet ihr sie mal verlegen oder verlieren.
  • Touchbedienung: Hier könnt ihr entweder die Touchbedienung komplett ausschalten oder die Berühren und halten-Geste anpassen. So lässt sich zum Beispiel der Google Assistant auf die Geste legen. Die anderen Gesten lassen sich leider nicht neu belegen. 
  • Ton: In diesem Reiter findet ihr die Equalizer und den Schalter, um zwischen Geräuschunterdrückung und Transparenz-Modus zu wechseln. Bei Bedarf kann man über die App auch beides ausschalten.
  • Sitz der Ohreinsätze prüfen: Hierbei spielt die App 20 Sekunden lang ein Lied über die Kopfhörer ab, um den Sitz der Kopfhörer zu überprüfen.
  • Sonstige Einstellungen: Ansonsten könnt ihr noch über die App die Akkustände prüfen, Firmware-Updates installieren und die Trageerkennung ein- und ausschalten. Damit können die Kopfhörer erkennen, ob sie gerade im Ohr stecken oder nicht und automatisch Musik pausieren oder abspielen.

Der Equalizer bietet folgende Voreinstellungen:

  • Standard
  • Satter Bass
  • Leichter Bass
  • Ausgeglichen
  • Stimmverstärkung
  • Klarheit
  • Zuletzt gespeichert

Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Möglichkeit, jedes dieser Presets nach Belieben weiter anzupassen und abzuspeichern. Ansonsten kann man noch die Laustärke-Balance zwischen links und rechts einstellen.

Es gibt zusätzlich noch die Möglichkeit, einen Lautstärke-Equalizer ein- und auszuschalten. Dieser passt den EQ dynamisch anhand der Lautstärke an. In der Praxis hat das für einen etwas ausgewogeneren Klang gesorgt, wenn man leiser Musik hört. Ich persönlich habe den Lautstärke-EQ aber ausgeschaltet, da ich lieber selbst Kontrolle über den Klang haben möchte.

Dank Multipoint und der Audio-Wechsel-Funktion kann man die Kopfhörer mit zwei Bluetooth Geräten gleichzeitig verbinden und nahtlos hin und her wechseln. Dafür muss man nur die Wiedergabe von einem Gerät pausieren und dann die Wiedergabe auf dem anderen Gerät starten. Manuelles Koppeln entfällt somit.

Die Pixel Buds Pro haben eine sehr gute Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit der Kopfhörer ist hervorragend. Man kann mit aktivierter Geräuschunterdrückung bis zu sieben Stunden am Stück Musik hören. Ohne Active-Noice-Canceling sind sogar bis zu elf Stunden drin.

Für kleine In-Ear-Kopfhörer ist das eine außergewöhnlich gute Leistung. Auch das Aufladen geht schnell. Nur fünf Minuten Ladezeit reicht aus, um die Kopfhörer für 60 Minuten Musikwiedergabe ohne ANC wiederzubeleben.

Das Etui selbst liefert etwa 13 Stunden Extra-Laufzeit mit ANC oder 20 Stunden ohne. Ihr könnt es kabellos mit einer Qi-Ladestation aufladen oder ganz klassisch ein USB Typ-C-Kabel anschließen.

Fazit

Die Pixel Buds Pro von Google sind super verarbeitet, bieten eine ausgezeichnete Geräuschunterdrückung und einen sehr guten Transparenz-Modus. Sie haben eine lange Akkulaufzeit und man kann sie mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden.

Leider gibt es ein paar Mängel, die den positiven Gesamteindruck trüben. Die Klangqualität ist sehr gut, aber erst nach Feinjustierung über den Equalizer. Das Standard-Profil verschluckt die Mitten etwas und die Höhen hören sich dabei zum Teil unangenehm schrill an.

Wer die Pixel Buds Pro an einem Smartphone mit Android nutzen will, kann das Soundprofil mit der Pixel Buds-App anpassen. Alle anderen haben nur das Standard-Profil zur Verfügung. Der Sitz der Kopfhörer könnte zudem besser sein. Sie richtig ins Ohr zu stecken, damit sie auch wirklich dort bleiben, ist ab und zu ein Geduldsspiel. Außerdem ist es unverständlich, dass Kopfhörer, die eine UVP von 219 Euro haben, nur AAC und nicht das bessere aptX unterstützen.

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