Nothing Ear (stick) im Test: Was taugt die neue Android-Alternative zu den Apple AirPods?

Die neuen Wireless-Kopfhörer der Marke Nothing sind auf dem ersten Blick eines: Einzigartig. Abgesehen vom auffälligen Design haben sie aber noch mehr zu bieten.

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Mittlerweile sind Wireless-Kopfhörer mit einem halboffenen Design, das den Gehörgang umschließt, rar gesät. Bekannte Vertreter sind die Apple AirPods, die in die Ohrmuschel eingehängt werden. Nothing tritt in die Konkurrenz ein und verzichtet bei den Ear (stick) ebenfalls auf abschirmende Silikonspitzen. Das britische Unternehmen verspricht einen tollen Sound, gepaart mit Leichtigkeit und einem ausgefallen Design, das Spaß machen soll. Ein Versprechen, das wir in diesem Test auf den Prüfstand stellen.

So viel vorweg: Das besondere Aussehen ist ihnen vollends gelungen. Schaut ihr auf das Case der neuen Kopfhörer, dürften die Wenigsten unter euch an kabellose Ohrstöpsel denken, sondern vielmehr an eine neue Art Lippenstift. Aber tatsächlich möchte der Hersteller sein eigenes Motto konsequent weiter verfolgen: Let's make tech fun again.

Dass Technik nicht immer langweilig sein muss, haben uns Nothing bereits mit ihrem ersten Smartphone unter Beweis gestellt, dem Phone (1). Abseits der leuchtenden Glyph auf der Rückseite hat das Handy einiges auf dem Kasten, wie unser unten verlinkter Test zeigt.

Ob Nothing der Streich gleich nochmal gelingt? Wir verraten es euch in diesem Artikel. Für Ungeduldige fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Test im folgenden Kurzfazit samt Pros und Kontras auf einen Blick zusammen. Alle wichtigen technischen Eckdaten gibt's zu guter Letzt in der Tabelle am Ende. die ihr über diesen Link mit einem Klick erreicht.

Nothing Ear (stick)
Nothing Ear (stick)
Schöner ausgewogener Klang, gepaart mit einer besonderen Leichtigkeit im Ohr: Das sind die neuen Wireless-Kopfhörer aus dem Hause Nothing. Das britische Unternehmen verzichtet bewusst auf aktive Geräuschunterdrückung und erweitert damit ihr Portfolio um die halboffenen In-Ears, die überzeugen. Für Personen, denen Ohrhörern mit Silikonaufsätzen sowieso nicht ins Haus kommen, dürften die Ear (stick) besonders interessant sein.
  • super Tragekomfort
  • einzigartiges Design
  • guter Klang
  • präzise und einfache Steuerung
  • sehr gute Akkulaufzeit
  • IP54-Zertifizierung
  • Kein Wireless-Charging
  • keine Unterstützung für Sprachassistenten
  • Case eher unpraktisch
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Das Design der Wireless-Kopfhörer von Nothing

Wie immer arbeiten wir uns von außen nach innen vor, immerhin spielt gerade bei Nothing das Aussehen eine wichtige Rolle. Nicht nur das Case der Kopfhörer sticht aus der Masse hervor, denn auch die kleinen und 4,4 Gramm leichten Kopfhörer passen in die Designsprache des Konzerns.

Das ist aber keineswegs etwas Neues. Die Ear (stick) sind nämlich bereits die zweiten Kopfhörer von Nothing. Mit den Ear (1) bewies das britische Unternehmen ihr Händchen für gut klingende Ohrhörer. Die Sticks ersetzen aber in keiner Weise die erste Ausführung, sondern ergänzen das Portfolio.

Das Case verdeutlicht den Begriff Stick im Namen. Es ähnelt mit dem roten Element auf der oberen Seite eher einer Art Lippenstift, als einer Hülle für Wireless-Kopfhörer. An diesem Ende findet ihr den entsprechenden USB-C-Anschluss, um das kleine Gerät wieder mit Strom zu versorgen.

Case #1 Das Ladecase dreht ihr wie einen Stift auf.

Case #2 Auf der Rückseite blickt ihr auf den Schriftzug

Case #3 Der rechte Kopfhörer mit dem roten Punkt gehört auch auf die rote Seite des Cases.

Vermutlich den Kosten und der Bauform geschuldet, verzichtet Nothing auf kabelloses Laden. Direkt neben dem USB-Anschluss findet ihr außerdem einen silbernen Knopf, um das Gadget mit Bluetooth-fähigen Geräten zu koppeln. Dank Google Fast Pair verbindet ihr die Kopfhörer bequem und schnell mit euren Android-Handy.

Von modischen Accessoires inspiriert, dreht ihr den Stift, damit ihr die enthaltenen Kopfhörer entnehmen könnt. Diese werden im Case mit einer Plexiglasscheibe geschützt und bleiben von Außen immer sichtbar.

Auch wenn mir das Konzept insgesamt gefällt und der Hersteller etwas abseits der Norm wagt, muss ich die Hülle aber als unhandlich bezeichnen. Besonders in der Hosentasche wirkt sie eher unpraktisch. Leider neigt das Ladecase außerdem zum Staubfänger zu werden und der Dreck sammelt sich unter der Scheibe.

Alles andere als unpraktisch sind dagegen die Kopfhörer. Denn sie sind besonders leicht und überzeugen mit einem angenehmen Tragegkomfort. Anders als die Ear (1) fehlen ihnen die Silikonaufsätze und sie liegen somit lose im Gehörgang.

Rechter Kopfhörer Die rechten Kopfhörer erkennt ihr anhand des roten Punkts.

Linker Kopfhörer Die linken Kopfhörer sind hingegen mit einem weißen Punkt versehen.

Seitentaste An der Seite findet ihr die Tasten zum Drücken.

Beide Kopfhörer Die beiden Half-In-Ears sind nur 4,4 Gramm leicht und liegen entsprechend angenehm im Ohr.

Der Vorteil ergibt sich durch den fehlenden Druck im Ohr. Außerdem machen sich die Ohrstöpsel auch nach mehreren Stunden kaum bemerkbar und ich vergesse fast, dass ich sie noch trage - wenn die Musik nicht wäre. Auch beim Sport geben meine neuen Begleiter eine gute Figur ab. Sie liegen zwar leicht und fast unbemerkt in meinen Ohren, aber dennoch sicher.

So schlagen sich die Ear (stick) im Alltag

Freunde von ANC müssen bei den Sticks auf das beliebte Feature verzichten. Die neuen Kopfhörer richten sich an Personen, die nach Ohrhörern ohne Silikonspitzen suchen oder sich in Umgebungen mit bedeutsamer Geräuschkulisse aufhalten.

Der Nachteil bei Kopfhörern ohne abschirmenden Aufsätzen: Es geht ein Teil des Bass verloren. Nothing kompensiert diesen Umstand mit stolzen 12,6 Millimeter großen Treibern im Innenleben. Laut dem Hersteller habe man die hochwertigsten Treibermagnete auf dem Markt verbaut.

Mithilfe der Bass Lock-Technologie soll die Software einen Verlust erkennen und mit dem Equalizer dagegen steuern. Das Soundprofil passt sich außerdem euren Ohren und den Sitz der halboffenen In-Ears an. Tatsächlich kann man den Bass gut wahrnehmen.

Die Nothing Ears bieten darüber hinaus einen ausgewogenen und schönen Klang, der sich mit den Apple AirPods vergleichen lässt. Mit 125 Dezibel können sie außerdem sehr laut werden. Benutzerdefinierte Einstellungen legt ihr in der Nothing X-App fest.

Die Anwendung ist sowohl für iOS als auch für Android erhältlich. Besitzer eines Phone (1) freuen sich über native Unterstützung, ähnlich wie bei den AirPods und dem iPhone.

In der App könnt ihr weitere Einstellungen treffen. Insgesamt ist die Anwendung sehr intuitiv gestaltet. In der App könnt ihr weitere Einstellungen treffen. Insgesamt ist die Anwendung sehr intuitiv gestaltet.

Was gibt es über die Qualität des Mikrofons zu berichten? Die ersten Kopfhörer aus dem Hause Nothing überzeugten mit einem guten Sound, bei Abstrichen in der Qualität des Mikrofons. Die Ear (stick) machen in Punkto Mikrofon nun einen guten Schritt nach vorne.

Beim Telefonieren ist die Stimme klar und deutlich zu hören. Gleichzeitig werden Umweltgeräusche sehr gut herunter geregelt. Dank Bluetooth 5.2 bewegen sich Latenz und Reichweite ebenfalls in einem grünen Bereich.

Wie steuert ihr die Wiedergabe mit den neuen Nothing Ears? Der Hersteller setzt bei beiden Ohrstöpsel auf Druckpunkte, die verschiedene Aktionen mit sich bringen.

  • Einmal drücken: Wiedergabe und Pause, Anruf annehmen und beenden
  • Zweimal Drücken: Vorwärts springen, Eingehenden Anruf ablehnen
  • Dreimal Drücken: Rückwärts springen
  • Gedrückt halten: Lautstärke senken
  • Zweimal drücken und halten: nicht belegt

Möchtet ihr diese Einstellungen ändern, findet ihr in der App die entsprechende Option.

Der Hersteller verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu sieben Stunden ohne Pause. In meinem Test kam ich auf rund sechs Stunden, was auch noch einen guten Wert darstellt. In dem Case könnt ihr die halboffenen In-Ears viermal wieder mit Strom versorgen, bis die Hülle selbst an den Strom muss.

Für wen eignen sich die Nothing Ear (stick)?

Die neuen Kopfhörer aus dem Hause Nothing schlagen sich in unserem Test sehr gut. Allerdings kann ich die halboffenen In-Ears aufgrund der fehlenden Geräuschunterdrückung nicht uneingeschränkt empfehlen.

Sucht ihr daher Ohrhörer mit ANC, werden die Ear (stick) nicht eure Anlaufstelle sein. Eine Unterstützung für Sprachassistenten ist ebenfalls nicht an Bord. Bevorzugt ihr die Steuerung via Spracheingabe, müsst ihr bei den Sticks eine Umstellung in Kauf nehmen.

Bevorzugt ihr halboffene In-Ears, die von der Klangqualität an die Apple AirPods heranreichen und mit einer starken Akkulaufzeit auftrumpfen, solltet ihr ein Auge auf die trendigen Ohrstöpsel werfen - sofern euch der Anschaffungspreis von 119 Euro nicht abschreckt.

Nothing Ear Stick: Technische Daten

BauformHalf-In-Ear
Bluetooth5.2
ANCNein
GestensteuerungTasten an Ohrhörern
AkkulaufzeitBis zu 7 Stunden
Wirless-ChargingNein, nur USB-C
Gewicht4,4 Gramm
Abmessungen KopfhörerHöhe: 29,8 mm
Breite: 18,8 mm
Tiefe: 18,4 mm
Abmessungen Lade-CaseHöhe: 87,1 mm
Breite: 29,8 mm
Tiefe: 29,8 mm
Staub- und WasserfestJa, gemäß IP54
Preis119 Euro

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