Seite 2: Google Pixel Watch im Test: Solide Smartwatch mit kleinen Schwächen

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Die Software ist vielversprechend aber nicht ganz ausgereift

Die Einrichtung der Pixel Watch hat mir Kopfschmerzen bereitet. In der kleinen Kurzanleitung, die in der Packung beigelegt war, sind nur drei Schritte vermerkt:

  1. Pixel Watch einschalten
  2. Über das Smartphone per Bluetooth verbinden
  3. Anweisungen auf dem Smartphone folgen

Leider war es in meinem Fall nicht ganz so einfach. Während der Einrichtung über die Pixel-Watch-App, konnte die App die Pixel Watch einfach nicht finden, obwohl sie per Bluetooth direkt mit meinem Smartphone verbunden war. Erst nach fünf Versuchen und einem Neustart der Uhr hat es endlich geklappt.

Danach habe ich meinen Google-Account mit der Uhr verbunden, was ebenfalls erst nach zwei Versuchen erfolgreich war. Mit einem iCloud-Account könnt ihr die Uhr nicht verbinden, denn die Pixel Watch ist nicht kompatibel mit iOS

Die Einrichtung hat erst nach fünf Versuchen geklappt. Die Einrichtung hat erst nach fünf Versuchen geklappt.

WearOS 3.5 ist einfach aufgebaut und flott

Nach dem etwas holprigen Start wurde ich aber von einem schnellen und aufgeräumten Wear OS 3.5 begrüßt. Die Benutzeroberfläche ist simpel und einfach aufgebaut.

Mit dem Streichen nach links und rechts kann man zwischen verschiedenen Ansichten wechseln, die man vorher in der Pixel-Watch-App oder auf der Uhr selbst einstellt. So kann man schnell auf bestimmte Funktionen zurückgreifen, ohne sich durch Menüs wälzen zu müssen. Streicht man nach oben, werden euch Benachrichtigungen vom verbundenen Smartphone angezeigt.

Streicht ihr nach unten, erscheint ein Drop-down-Menü, ähnlich wie bei Android. Leider ist es nicht möglich, dieses Menü anzupassen, aber es bietet einige nützliche Funktionen, die ich auch oft genutzt habe. Diese wären:

  • Google Home 
  • Touch-Lock aktivieren (deaktiviert den Touch-Screen. Um ihn zu wieder aktivieren, hält man die Crown für zwei Sekunden gedrückt)
  • Taschenlampe aktivieren (Der Bildschirm wird auf höchste Helligkeit komplett weiß oder rot)
  • Google Wallet
  • Flugmodus
  • Smartphone klingeln lassen (nützlich um euer Smartphone wiederzufinden. Es klingelt sogar, wenn es auf lautlos eingestellt ist)
  • Helligkeit einstellen
  • Schlafmodus aktivieren 
  • “Bitte nicht stören” aktivieren
  • Kinomodus aktivieren
  • Akku / Energiesparmodus aktivieren
  • Einstellungen
  • Klingelton an / aus

Beim Aktivieren von Touch-Lock hat sich die Uhr einmal aufgehängt. Ein Druck auf die Crown, um zum Zifferblatt zurückzukehren, hat allerdings gereicht, um das Problem zu beheben. 

Ansonsten erscheint eine Liste der installierten Apps, wenn man die Crown-Taste betätigt. Anschließend kann man mit dem Drehen der Crown oder per Touchscreen durch die Liste scrollen. Mit der Taste nebenan kann man eine Liste der zuvor geöffneten Apps aufrufen. Drückt man die Taste zweimal schnell hintereinander, wechselt man sofort zur zuletzt geöffneten App. Eine tolle Funktion, die Multitasking auf der Pixel Watch möglich macht. 

Die Liste der installierten Apps ist einfach aufgebaut und übersichtlich. Die Liste der installierten Apps ist einfach aufgebaut und übersichtlich.

Zwei Funktionen, die ich sehr oft benutzt habe, sind die Diktierfunktion und Sprachbefehle. Ich fand es sehr praktisch, Whatsapp-Nachrichten über die Uhr beantworten zu können. Dabei habe ich ihr einfach diktiert, was ich gerne antworten möchte und die Uhr hat recht zuverlässig meine Worte erkannt und eingetippt. 

Dasselbe kann ich leider nicht vom Google-Assistant behaupten. Zwar finde ich ihn sehr nützlich, um mit Sprachbefehlen meine Musik zu steuern, den Wecker zu stellen oder einfach um eine Google-Suche zu starten, aber oft hat er einfach nicht zuverlässig funktioniert. Nicht selten musste ich Hey Google ein paar Mal wiederholen, bis er aktiviert wurde und des Öfteren hat er mich falsch verstanden.

Diese Erfahrung mit dem Google-Assistant ist aber nicht exklusiv der Pixel Watch vorbehalten. Mein Smartphone reagiert auf mich ähnlich. Eventuell liegt es doch an mir? 

Es sind 18 verschiedene Zifferblätter vorinstalliert, die sich meines Erachtens alle gut in das Design der Uhr einfügen. Die meisten Zifferblätter lassen sich mit weiteren Zusatzfunktionen, wie Schrittzähler oder einer Pulsanzeige ergänzen. Auch optisch kann man sie weiter anpassen.

Das Zifferblatt Klassisch hat mir persönlich am besten gefallen. Das Zifferblatt "Klassisch" hat mir persönlich am besten gefallen.

Wenn euch keines der vorinstallierten Zifferblätter gefällt, kann man über den Play Store noch weitere Designs herunterladen. Mich persönlich haben die Vorinstallierten aber überzeugen können. 

Die Pixel Watch App bietet euch die Möglichkeit, Einstellungen der Uhr zu ändern, ohne direkt die Uhr zu bedienen. Generell ist es ansonsten nicht nötig, die App zu verwenden, jedoch fand ich es ganz praktisch, Einstellungen auf einem Smartphone-Bildschirm vorzunehmen anstatt auf dem kleinen Display der Pixel Watch. 

Fitbit ist sehr offensichtlich ein fester Bestandteil der Pixel Watch. Auf der Smartwatch selbst sind drei Fitbit-Apps vorinstalliert:

  • Fitbit EKG
  • Fitbit Exercise
  • Fitbit Today

Mit dem EKG kann man den Puls auf Herz-Rhythmus-Störungen prüfen lassen. Zuerst muss man über die App verschiedene Einverständniserklärungen zur Analyse des Gesundheitszustandes abgeben und erst dann kann man das EKG über die Pixel Watch starten. Dabei muss ein Finger 30 Sekunden lang ruhig auf der Crown gehalten werden. Bei meinen ersten drei Versuchen hat sich die App, bei der 1-Sekunde-Marke, aufgehangen. Erst nach dem Neustart der Uhr hat es funktioniert. Anschließend konnte ich über die Fitbit-App auf meinem Smartphone einen Bericht aufrufen und sogar als PDF abspeichern. Ich finde die EKG-Funktion sehr sinnvoll und es ist toll, dass sie mit jedem Smartphone verwendbar ist (anders als bei Samsung), aber die App braucht wohl noch ein Update für eine bessere Zuverlässigkeit. 

Die Fitbit EKG App hat sich an diesem Punkt immer aufgehangen. Ein Neustart der Uhr hat das Problem behoben. Die Fitbit EKG App hat sich an diesem Punkt immer aufgehangen. Ein Neustart der Uhr hat das Problem behoben.

Über Fitbit Exercise könnt ihr eure Trainingseinheiten starten, beenden und verwalten. Leider kann die Pixel Watch nicht automatisch erkennen, wann ihr euer Workout beginnt oder beendet. Sie kann aber leichte Trainingseinheiten, wie Spaziergänge, erkennen und sie eurem Trainingsprofil automatisch hinzufügen. 

Fitbit Today zeigt euch tagesaktuelle Statistiken wie gelaufene Schritte, verbrannte Kalorien oder die zurückgelegte Strecke an. 

Abschließend kann man sagen, dass ich im Großen und Ganzen zufrieden mit Wear OS 3.5 und der Fitbit-Integration bin. Man kann aber nicht abstreiten, dass an einigen Ecken noch gefeilt werden muss, damit alles rund läuft. 

Die Akkulaufzeit ist kurz, aber nicht so kurz wie erwartet

Die Akkulaufzeit ist für mich ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl einer Smartwatch. Googles Angaben haben schon vor dem Release für aufgeheizte Diskussionen gesorgt. Denn laut Herstellerangaben soll die Pixel Watch, mit ihren 294 mAh, gerade einmal 24 Stunden halten und da solche Angaben meist eher großzügig sind, gab es durchaus Grund zur Sorge in der Community. 

Die Realität sieht allerdings anders aus. Ich würde nicht sagen, dass die Akkulaufzeit der Pixel Watch überraschend gut ist, aber sie war nicht so schlecht, wie ich dachte. Für mich persönlich macht eine Uhr am meisten Sinn, wenn ich nur kurz einen Blick drauf werfen muss, um die Uhrzeit abzulesen. Deswegen war die Pixel Watch bei mir so gut wie immer mit Always-on-Display in Betrieb. 

Dabei hielt sie von 16 bis 19 Uhr am nächsten Tag durch. Das sind ganze 27 Stunden. Also sogar 3 Stunden mehr als Google angegeben hat. Währenddessen habe ich mit der Uhr die Zeit abgelesen, Sport betrieben, Einstellungen durchforstet, Sprachbefehle gegeben und meinen Schlaf getrackt. 

Danach habe ich die Uhr über den USB-Typ-C-Anschluss von meinem Smartphone aufgeladen, was für eine volle Ladung nur eine Stunde gebraucht hat. 

Die Akkulaufzeit ist also nicht so furchtbar, wie ich gedacht habe. Ihr müsst die Uhr dennoch jeden Tag aufladen, was glücklicherweise aufgrund des kleinen Akkus nur eine Stunde dauert. Ich würde die Pixel Watch also als alltagstauglich bezeichnen. 

Dennoch wäre eine längere Akkulaufzeit sehr wünschenswert. Sowohl die Samsung Galaxy Watch 5 als auch die Apple Watch Ultra können mehrere Tage durchhalten. Hier sollte Google ein Update mit der Option nachreichen, den Pulsmesser zu deaktivieren. Aktuell läuft dieser nämlich permanent, was durchaus Vorteile beim Fitness-Tracking hat, aber eben auch ständig Energie verbraucht. 

Zusätzlich sollte man beachten, dass die Akkulaufzeit einer Smartwatch stark von Person zu Person variieren kann. Jemand, der ständig neue Benachrichtigungen bekommt und viele Nachrichten über die Smartwatch beantwortet, wird mit Sicherheit auf eine kürzere Laufzeit kommen als ich. Dabei würde es dann helfen, das Always-on-Display zu deaktivieren. 

Fazit

Letztendlich merkt man der Pixel Watch an, dass es sich um ein Produkt der ersten Generation handelt. Ein paar Schwierigkeiten beim Einrichten und bei der Software sind dafür typisch. Die Akkulaufzeit ist nicht gut, aber man kann damit leben, zumal das Aufladen recht schnell geht. Das übrige Gesamtpaket hat mir sogar sehr gut gefallen.

Ich finde, die Uhr macht optisch gut was her und die Verarbeitungsqualität ist hervorragend. Die Fitbit-Integration ist für jeden Sportler ein nützliches Hilfsmittel und kann auch zum Sporttreiben motivieren. 

Eventuell kann Google einige Schwächen der Pixel Watch mit Software-Updates verbessern. Bugs bei der Einrichtung und im Betriebssystem sollten leicht auffindbar sein und die kurze Akkulaufzeit könnte mit dem Hinzufügen einer Option, den permanent aktivierten Pulsmesser zu deaktivieren, verbessert werden.

Auch eine adaptive Bildschirmwiederholrate wäre eine Möglichkeit, die zusätzlich Energie einsparen könnte. Google verspricht Software-Updates bis Oktober 2025 und auch wenn es sich nur um drei Jahre handelt, kann man ja etwas optimistisch in der Hinsicht sein.

Für wen ist die Pixel Watch geeignet?

Wenn euch das Design gefällt, dann holt euch die Uhr. Eine Armbanduhr ist ja immerhin auch ein Fashion-Accessoire und nicht selten steht da die Funktion an zweiter Stelle. 

Ansonsten fange ich mal andersherum an und verrate euch, für wen die Pixel Watch nicht geeignet ist. Wenn ihr tagtäglich hunderte Benachrichtigungen und Text-Nachrichten erhaltet, ihr gerne jede Funktion der Smartwatch nutzt und viele Termine über die Uhr steuert, dann sind andere Smartwatches besser geeignet. Je intensiver und aktiver die Pixel Watch genutzt wird, desto schlechter wird die Akkulaufzeit ausfallen. 

Seid ihr jemand, die die Smartwatch größtenteils als Armbanduhr mit Zusatzfunktionen nutzt, dann werdet ihr mit der Akkulaufzeit besser zurechtkommen. Aktuell plagen noch ein paar Bugs die Benutzererfahrung, aber diese werden mit Sicherheit, im Laufe der Zeit, von Google behoben werden. 

Spezifikationen

  • Hersteller: Google
  • Modell: Pixel Watch
  • Marktstart: 13.10.2022
  • Einführungspreis: 379 € (Bluetooth, WLAN) & 429 € (4G, Bluetooth, WLAN)
  • Betriebssystem: WearOS 3.5
  • Display: AMOLED 3D Corning® Gorilla® Glass     
  • Pixeldichte: 320 ppi
  • Displayhelligkeit: 1000 Nit
  • Bildwiederholrate 30 Hertz
  • Gehäusedurchmesser 41 mm
  • Schutzart 5 ATM (bis zu einer Tiefe von 50 m Wasserdicht)
  • Gewicht 197 g
  • Gehäusefarben Champagne Gold, Matte Black, Polished Silver
  • Chip: Exynos 9910-SoC & Cortex M33-Coprozessor
  • Akkukapazität: 294 mAh
  • Kompatibilität Android 8.0 oder höher

2 von 3

nächste Seite


zu den Kommentaren (6)

Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.