Google Stadia wird heute eingestellt, das müsst ihr als Betroffene wissen

Nach drei Jahren ist Google Stadia am Ende. Wir haben alle wichtigen Infos zu Spielständen und Rückerstattungen für euch gesammelt.

Abpfiff für Stadia: Ab Januar 2023 ist Schluss. Abpfiff für Stadia: Ab Januar 2023 ist Schluss.

Update vom 18. Januar 2023: Heute ist Schluss! Stadia wird von Google in den Ruhestand geschickt. Falls ihr zu den von der Einstellung betroffenen Usern zählt, findet ihr in diesem aktualisierten Service-Artikel alle Infos rund um Rückerstattungen, Spielstände und Co.

Falls ihr ungeduldig seid, hier geht's direkt zu den wichtigen Fragen:

Ursprüngliche Meldung: Google Stadia ist endgültig Geschichte: Ab dem 18. Januar 2023 gehen die Lichter aus, der Betrieb wird komplett eingestellt. Das gab der Konzern am 29. September 2022 offiziell bekannt - das experimentelle Spiele-Streaming ist somit erstmal gescheitert. Wir erklären, was die Gründe sind und was nun mit eurem ausgegebenen Geld und euren Spielständen passiert, wenn ihr Stadia genutzt habt.

Hoher Aufwand, zu wenig Interesse

Googles Vice President Phil Harrison hat einen Blog-Beitrag über das Ende von Stadia geschrieben. Darin benennt er ganz klar das mangelnde Interesse am Dienst als Grund für das Ende:

Während Stadias Ansatz zum Spiele-Streaming auf einem starken, technologischen Fundament stand, hat es bei Nutzern nicht so viel Fahrt aufgenommen, wie wir erwartet hätten, also haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, unseren Stadia Streaming-Service zu beenden.

Man wolle aber nicht komplett aus dem Spielegeschäft aussteigen, sondern die Technologie, die Stadia zugrunde lag, in anderen Bereichen einsetzen. Als mögliche Beispiele nennt Harrison YouTube, Google Play und Augmented-Reality-Projekte. Der Markt für letztere entwickelt sich schnell:

Stadia kämpfte seit Veröffentlichung um die Aufmerksamkeit von Spielern, kam dabei aber nie über eine kleine Nische heraus. Bis heute hat sich Cloud-Gaming nicht in großem Stil durchgesetzt, obwohl die grundsätzliche Idee ja durchaus interessant klingt: Theoretisch kann man damit auch extrem hardwarehungrige Spiele auf schwachen Systemen zum Laufen bringen. Allerdings wurde Stadias Erfolg von mehreren Faktoren gebremst:

  • Damit Spiele-Streaming ruckelfrei funktioniert, braucht man eine stabile und starke Internetverbindung, was keineswegs überall gegeben ist
  • Das Geschäftsmodell sah vor, dass man sich Spiele extra für Stadia nochmal zum Vollpreis kaufen musste, auch wenn man sie schon besitzt, oder ein Monats-abo abschließt
  • Das Angebot an verfügbaren Spielen war im Vergleich zu Game Pass und Co. sehr klein
  • Viele Nutzer äußerten schon lange Zweifel, wie lange es Stadia überhaupt geben wird, entsprechend zögerlich waren viele mit ihren Käufen

Unser Tech-Experte Sören erklärt in seiner Kolumne, wie Stadia sich selbst gegen die Wand gefahren hat:

Wie Bloomberg-Journalist und Branchenexperte Jason Schreier berichtet, habe Google in die Stadia-Spiele Unsummen investiert: Bei größeren Marken wie Red Dead Redemption 2 oder Assassin's Creed ist von mehreren zehn Millionen US-Dollar pro Titel die Rede:

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Schon 2021 hatte Stadia mit schwachen Nutzerzahlen zu kämpfen, damals betonte Google aber noch, man wolle das Angebot mit einer großen Offensive ausbauen. Allerdings wurde das hauseigene Entwicklerstudio Stadia Games & Entertainment im Februar 2021 geschlossen, noch bevor dort ein einziges Spiel entwickelt wurde:

Warum ist Googles Spiele-Offensive schon vorbei, bevor sie begann? - Stadia schließt sein Entwicklerstudio, bevor auch nur ein Spiel erschien Video starten 10:30 Warum ist Googles Spiele-Offensive schon vorbei, bevor sie begann? - Stadia schließt sein Entwicklerstudio, bevor auch nur ein Spiel erschien

Was ist mit meinem Geld?

Die gute Nachricht zuerst: Ihr bekommt alle Stadia-Käufe automatisch erstattet, die ihr über den Google Store getätigt habt. Egal, ob es um Hardware (Stadia-Controller usw.) oder Spiele geht. Die Refunds sollen bis Mitte Januar 2023 erfolgen. Gekaufte Geräte müsst ihr nicht zurückgeben.

Solltet ihr das Pro-Abo abgeschlossen haben, bekommt ihr diese Beiträge nicht zurück, allerdings könnt ihr eure Spiele bis zum 18. Januar 2023 weiterhin wie gewohnt nutzen und zahlt dafür keine Abo-Gebühren mehr.

Sämtliche Vorbestellungen wurden automatisch abgebrochen und der Stadia Store ist ab sofort geschlossen. Fifa 23 wird also nicht wie geplant via Stadia-Streaming verfügbar sein. Das bedeutet auch, dass ihr ab jetzt über Stadia keine Ingame-Käufe mehr durchführen könnt.

Falls ihr Fifa 23 bei Stadia vorbestellt habt, wird euer Auftrag automatisch abgebrochen und zurücküberwiesen. Falls ihr Fifa 23 bei Stadia vorbestellt habt, wird euer Auftrag automatisch abgebrochen und zurücküberwiesen.

Was ist mit meinen Spielständen?

Die könnt ihr laut Google planmäßig nur dann auf eine andere Plattform mitnehmen, wenn der Titel Cross-Progression unterstützt und ihr in zusätzlich auf der anderen Plattform besitzt. In allen anderen Fällen geht euer gesamter Fortschritt verloren.

Allerdings haben sich inzwischen mehrere Entwicklerstudios zu Wort gemeldet, die laut eigener Aussage versuchen wollen, eure Spiele von Stadia zu übertragen.

Ubisoft: Auf Twitter teilt man mit, dass man aktuell daran arbeite, gekaufte Spiele von Stadia zu Ubisoft Connect, also dem hauseigenen Launcher, zu übertragen. Eine konkrete Ansage, wie und wann das funktionieren soll, gibt es noch nicht.

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Bungie: Beim Destiny-2-Entwickler wird man weniger konkret. Man führe derzeit Gespräche über Spieleraccounts und werde sich wieder melden, wenn man einen Aktionsplan aufgestellt habe.

IO Interactive: Die Hitman-Macher verkünden bei Twitter, dass man die Fans höre und daran arbeite, dass ihr eure Spielstände von Stadia zu einer anderen Plattform übernehmen könnt.

Offenbar wurden nicht alle Spieleentwickler vorab über das Ende von Stadia informiert, die dort Releases geplant hatten. Auf Twitter teilt Autor Paul Tassi zwei Reaktionen von überraschten Entwicklern:

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Überrascht euch das Ende von Stadia? Habt ihr den Streaming-Dienst jemals genutzt? Wäre Cloud Gaming in großem Maßstab etwas, das euch grundsätzlich interessiert? Lasst uns eure Meinung gerne in den Kommentaren hören!

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