Da fällt es schwer, hinzusehen – und wegzusehen: YouTuber wagt kurioses Grafikkarten-Experiment

Ein neues Experiment aus der Kategorie »Dinge, die man nicht nachmachen sollte«.

Diese Grafikkarte muss einiges aushalten. (Bild: stock.adobe.com - Suresh Heytpeopleimages.com) Diese Grafikkarte muss einiges aushalten. (Bild: stock.adobe.com - Suresh Heyt/peopleimages.com)

Grafikkarten sind in den letzten Jahren immer schwerer und größer geworden, vor allem die Spitzenmodelle. Da macht sich mancher Sorgen, ob das Gewicht nicht irgendwann zu viel des Guten wird.

Antworten darauf können offizielle Aussagen von Herstellern liefern, die wir bereits eingeholt haben (dazu am Ende dieses Artikels mehr) - oder kuriose Versuche in Videoform wie in diesem Fall.

Um welches Video geht es? Der YouTuber mryesster stapelt in einem kurzen Clip so lange Gewichte auf einer GPU, bis sie aus dem PCI-Express-Slot im Mainboard herausbricht.

Einerseits kann man kaum hinsehen. Andererseits will man wissen, wie es ausgeht - und das ist durchaus überraschend, in doppelter Hinsicht:

  • Weder der PCI-Express-Anschluss der Grafikkarte noch der passende Slot im Mainboard weisen nach dem Versuch sichtbare Schäden auf. Einzige Ausnahme ist der kleine Plastik-Clip, der die GPU im Slot verankert und den ihr auf dem Bild unten seht.
  • Es kommen durchaus einige Kilogramm zusammen, bevor das Gewicht letztlich zu viel des Guten für die Grafikkarte in dem PC wird.

Der einzige Schaden, den mryeester am PCI-Express-Slot des Mainboards feststellt, ist dieser abgebrochene Plastik-Clip. Der einzige Schaden, den mryeester am PCI-Express-Slot des Mainboards feststellt, ist dieser abgebrochene Plastik-Clip.

Wann ist für die Grafikkarte Schluss?

Etwa 5,4 Kilogramm an Gewichten sorgen für eine klar sichtbare Neigung der GPU nach unten. Zum Herausbrechen aus dem PCI-Express-Slot kommt es in dem Video aber erst durch ein weiteres Gewicht, das alleine nochmal 2,2 Kilogramm mehr auf die Grafikkarte bringt.

Die GPU selbst ist ein relativ leichtes (und altes) Modell: Es handelt sich um eine Radeon RX 460 Double Dissipation vom Hersteller XFX, die weniger als ein Kilogramm wiegen dürfte.

Sie ist mit zwei Schrauben an der Halterung der Rückseite des Gehäuses befestigt. Der nur mit einer Schraube in Position gehaltene Verschluss der Halterung löst sich bei dem Experiment gleich mit, wie im Video ab etwa 20 Sekunden und auf dieser Bildfolge zu erkennen ist:

Es braucht einige Gewichte, bis sich die Grafikkarte aus dem Mainboard verabschiedet. (Quelle: mryeester - YouTube) Es braucht einige Gewichte, bis sich die Grafikkarte aus dem Mainboard verabschiedet. (Quelle: mryeester - YouTube)

Was bedeutet das für mich?

Zunächst nicht viel, da es sich um ein ungewöhnliches Experiment handelt, das niemand nachmachen sollte. Zumal die Stabilität der GPU von der genau verwendeten Hardware abhängt und die Gewichte recht zentral auf der Grafikkarte aufliegen, statt möglichst gleichmäßig verteilt zu sein.

In gewisser Weise kann man das Experiment aber als Bestätigung der eingangs erwähnten Aussagen betrachten, die Asus uns gegenüber getätigt hat. Dabei ging es ebenfalls um das Thema der Stabilität von GPUs im Rechner.

Auf die immer populärer werdenden zusätzlichen Stabilisierungen von Grafikkarten und ihre Notwendigkeit angesprochen, hieß es im Kern, dass so etwas auch bei schweren High-End-Modellen nicht zwingend nötig sei. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

Reicht es nicht aus, die Grafikkarte in den PC einzubauen? Das sagt Asus zu zusätzlichen Maßnahmen

Selbst besonders wuchtige Grafikkarten bringen deutlich weniger Gewicht auf die Waage, als in dem Experiment des Youtubers zum Einsatz kam. Die sehr große und sehr schwere RTX 4090 AMP Extreme AIRO von Zotac wiegt beispielsweise ungefähr zwei Kilogramm:

Keine Seltenheit für High-End-Grafikkarten wie die RTX 4090: Ein Gewicht von über zwei Kilogramm. Keine Seltenheit für High-End-Grafikkarten wie die RTX 4090: Ein Gewicht von über zwei Kilogramm.

Spieler mit zusätzlichen Sicherungen dürften aber dem Motto Lieber auf Nummer sicher gehen folgen, was allein in Anbetracht der hohen Preise für viele Grafikkarten nicht überrascht. Außerdem können auch optische Gründe für eine Stabilisierung sprechen.

Wie beurteilt ihr das kuriose Experiment des YouTubers? Hättet ihr gedacht, dass die Grafikkarte früher aus dem Slot herausbricht und dass der entstandene Schaden größer ist? Oder ist sogar das Gegenteil der Fall? Setzt ihr obendrein selbst auf eine zusätzliche Sicherung eurer GPU? Schreibt es gerne in die Kommentare!

zu den Kommentaren (15)

Kommentare(15)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.