Grafikkarten & Co.: Stellt euch auf lang anhaltende Knappheit und hohe Preise ein

Finanzexperten äußern sich zur Verfügbarkeit von Chips. Die Prognose fällt leider sehr düster aus und es soll noch schlimmer werden, als es bereits ist.

Solange die Nachfrage das Angebot übersteigt, ist es unrealistisch, von einer Normalisierung der Preise für Grafikkarten und Co. auszugehen. Solange die Nachfrage das Angebot übersteigt, ist es unrealistisch, von einer Normalisierung der Preise für Grafikkarten und Co. auszugehen.

Wann gibt es endlich wieder ausreichend Grafikkarten und überhaupt Gaming-Hardware? Und vor allem: Wann zu vernünftigen Preisen? Eine Antwort darauf will Analyst Harlan Sur von J.P. Morgan haben. Doch gleich vorweg: Wir sollten uns wohl keine allzu großen Hoffnungen machen!

Denn Sur zufolge werde die knappe Verfügbarkeit noch mindestens das ganze Jahr anhalten. Ein weiterer Finanzexperte zeichnet sogar eine noch finsterere Zukunft. Das unterstreichen vor Kurzem aufgetauchte Preise für die RTX 3060. Die vorerst kleinste Ampere-Grafikkarte erscheint morgen:

Nachfrage soll Verfügbarkeit bei Weitem übersteigen

Gegenüber Marketwatch äußert sich Sur folgendermaßen:

"Wir glauben, dass die Halbleiterhersteller 10 bis 30 Prozent unter dem aktuellen Nachfrageniveau liefern und es mindestens drei bis vier Quartale dauern wird, bis das Angebot mit der Nachfrage gleichzieht und dann weitere ein bis zwei Quartale, bis die Lagerbestände bei den Kunden/Vertriebskanälen wieder auf ein normales Niveau aufgefüllt sind."

Als ob das für uns Spieler nicht schon hart genug wäre, schießt Christopher Rolland - Analyst bei Susquehanna Financial - im Gespräch mit Marketwatch noch nach. Er erwartet, dass die Knappheit bei den Chips im Frühjahr sogar schlimmer werden wird.

Die Vorlaufzeit, also die Spanne zwischen Bestellung und Auslieferung habe demnach einen kritischen Punkt erreicht und übertreffe mit 14 Wochen gar den Boom im Jahr 2018. Ihr erinnert euch wahrscheinlich nur zu gut daran: Damals war die erste große Miningwelle auf ihrem Höhepunkt und die Preise für Grafikkarten explodierten.

Zu den Preisen äußern sich die Analysten zwar nicht, es ist aber nicht davon auszugehen, dass sich die Anschaffungskosten für Grafikkarten und Hardware im Allgemeinen normalisieren, solange die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt.

Corona, Miner - von allem ein bisschen

Wie sich die aktuelle Nachfrage zusammensetzt, erklären die Finanzexperten ebenfalls nicht. Ein Teil dürfte mit Sicherheit an die Kryptominer entfallen, denen Nvidia mit speziell auf das Mining zugeschnittenen Chips und gleichzeitig eingeschränkter Schürfperformance der RTX 3060 entgegenwirken will.

Ebenso werden die Corona-Pandemie und Folgen wie Lockdowns, stillstehende Fließbänder, vermehrte Heimarbeit, einhergehend mit größerem Bedarf an PCs, eine Rolle spielen.

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