Hellblade 2 läuft mit 30 FPS, um den filmischen Look zu erhalten – ich kann's verstehen.

Im Mai erscheint Senua’s Saga: Hellblade 2 exklusiv für die Xbox Series X/S. Im Gespräch mit GamePro verrieten die Entwickler jüngst, dass das Spiel dort lediglich mit 30 FPS laufen wird.

Der Grund: Entwickler Ninja Theory möchte sich den filmischen Look bewahren. Die Entscheidung fiel zum einen aus ästhetischer Sicht, zum anderen um die Grafik zu priorisieren.

Warum es wichtig ist: 60 FPS gelten für viele Spieler als der Standard. Die Bilder pro Sekunde zu unterschreiten, ist ungewöhnlich. Für Starfield, das dieselbe Entscheidung traf, musste Microsoft Gegenwind hinnehmen.

Das sagen die Entwickler selbst dazu: GamePro war zu Gast in Cambridge und hat den Machern auf den Zahn gefühlt:

Wir wollen keinen Framerate-Modus oder ähnliches anbieten. Denn 30 [FPS] zu haben, war eine bewusste Entscheidung aus ästhetischer Sicht. Auf 60 [FPS] zu gehen, gibt uns nichts. Tatsächlich hätte es uns wahrscheinlich nur bei dem geschadet, was wir erreichen wollen, wie wir die Film-Ästhetik und den Film-Look behalten wollen.

Der VFX-Direktor zieht die Hobbit-Filme als schlechtes Beispiel heran. Der Film wurde 2013 unter anderem mit 48 FPS gezeigt. Für den Entwickler fühlte sich das Erlebnis im Kino seinerzeit komisch an und dieses Gefühl wollte er bei Hellblade 2 bei den Spielern unbedingt vermeiden.

Ich kann den Grund nachvollziehen

Erst kürzlich fragte ich die Community, ob sie sich Filme und Serien mit mehr als 24 Bildern pro Sekunde wünscht. Mittlerweile haben fast 1.200 Menschen mitgemacht und 50 Prozent stimmen für ja.

So einfach ist die Antwort allerdings nicht.

Auch wenn ich persönlich dafür bin, den uralten Filmstandard von 24 FPS endlich hinter uns zu lassen, verstehe ich, warum Ninja Theory sich für eine Begrenzung entschieden hat.

Viele Zuschauer stören sich bei höherer FPS-Zahl am sogenannten Soap-Opera-Effekt (oder Seifenoperneffekt), den ich in nachstehendem Artikel erkläre:

Mehr zu Motion Smoothness

Eine TV-Einstellung kann schuld sein, dass Filme und Serien auf eurem Fernseher billig aussehen – oder Netflix

von Maxe Schwind

Technische Gründe mal außen vor, lebte Hellblade: Senua's Sacrifice 2017 schon von seiner filmischen Ästhetik. Neben hochwertigem Motion Capture kam auch 3D-Audio zum Einsatz, um die Stimmen im Kopf der Protagonistin zum Leben zu erwecken.

Wir sprechen also fast von einem Spiel-Film-Hybrid.

Schade finde ich die Entscheidung dennoch. Gerade weil Hellblade 2 beide Welten vereint, hätte das Spiel zu einem Tor für Filmfans werden können, um sich mit mehr als 24 FPS anzufreunden. Wie ich im Artikel zur Umfrage als Argument anführe, fehlt dem Schritt zu mehr Bildern pro Sekunde eine hochwertige Speerspitze, um die Leute zu überzeugen.

Hellblade 2 hätte diese Speerspitze sein können.

Immerhin: Auf dem PC könnt ihr laut Ninja Theory die FPS auf 60 hochdrehen, wenn ihr wollt.

Nachstehend der Trailer zu Senua’s Saga: Hellblade 2. Das Spiel erscheint am 21. Mai 2024.

4:16 Senua's Saga: Hellblade 2 - Der neue Trailer von der Xbox Direct

Weitere Infos zum Spiel:

Das Spiel wird recht kurz, da es sich voll und ganz auf Grafik und Story verlassen kann.
Senua’s Saga: Hellblade 2 spielt in Island.
Diesmal sind nicht nur die Stimmen binaural, sondern auch Musik und Geräusche.

Wie steht ihr zur Diskussion zum FPS in Spielen und Filmen? Werdet ihr Senua’s Saga: Hellblade 2 spielen? Schreibt es in die Kommentare.