Dieses High-Tech-Material soll Brillenträgern das Leben deutlich leichter machen

Forscher haben eine spezielle Beschichtung entwickelt, die beschlagenen Brillengläsern den Kampf ansagen will.

(Bildquelle: Pixabayahundt) (Bildquelle: Pixabay/ahundt)

Für Brillenträger gibt es kaum etwas, das noch frustrierender ist als ständig beschlagene Brillengläser. Ein Thema, das im Zuge der Coronapandemie und der damit einhergehenden Maskenpflicht besonders an Bedeutung gewonnen hat.

Forscher aus der Schweiz haben nun jedoch ein Material entwickelt, das beschlagenen Brillengläsern den Kampf ansagt und für klaren Durchblick sorgen soll. Was steckt dahinter?

Warum beschlagen Brillen überhaupt?

Um diese Frage zu klären, müssen wir uns zunächst ansehen, warum Brillengläser oder andere, transparente Materialien überhaupt beschlagen.

Grund hierfür ist der Temperaturunterschied zwischen umgebender Luft und dem Glas. Je wärmer die Umgebungsluft, desto mehr Wasser kann darin in Form von Feuchtigkeit gespeichert werden. Trifft diese Luft auf deutlich kühlere Materialien, weil ihr zum Beispiel im Winter von draußen in einen beheizten Raum kommt, wird sie schlagartig abgekühlt und das darin enthaltene Wasser kondensiert auf der Oberfläche.

Es gibt zwar Lösungsansätze in Form besonders wasserabweisender Beschichtungen, die sich allerdings nicht durchsetzen konnten. Schlicht deshalb, weil die Ergebnisse zu durchwachsen waren.

Ein neuer Ansatz mit Goldbeschichtung

Die Forscher an der ETH Zürich gehen daher einen anderen Weg: Sie versuchen, das Problem direkt an der Wurzel zu packen. Ihr Ansatz besteht darin, den Temperaturunterschied zwischen Umgebungsluft und Glas zu verringern.

Konkret haben sie daher eine Beschichtung aus Gold entwickelt, die Licht in Form von Wärme absorbiert und die Gläser so um mehrere Grad aufheizt. Da hierbei nur infrarotes und kein für uns sichtbares Licht gefangen wird, fällt das jedoch nicht auf. Für Tiere wie Schlangen, die im Gegensatz zu uns im Infraroten sehen, wäre das aber praktisch eine Sonnenbrille.

Wie viel bringt die Beschichtung?

Laut einer Publikation im Fachblatt Nature soll die 10 Nanometer dünne Goldbeschichtung Beschlag vier Mal besser verhindern als unbeschichtete Proben. Besonders wichtig: Das Material kann dabei auch unter anderen Beschichtungen liegen, sodass es nicht beim Putzen der Gläser abgetragen wird.

Entscheidend ist jedoch, wie viel infrarotes Licht und mit welcher Energie auf die Gläser einstrahlt. Die Forscher schreiben zwar, dass die Ergebnisse selbst unter bewölkten Bedingungen beeindruckend seien. Einen unabhängigen Praxistest gibt es bislang jedoch noch nicht.

Wann sind erste Brillen mit der Beschichtung zu erwarten?

Heise zufolge hat sich bislang noch kein Unternehmen gefunden, das die Beschichtung verwenden will. Die Betonung liegt hier allerdings auf noch. Denn laut den Forschern soll die Technik leicht umzusetzen sein, weshalb wir hoffen, bald kommerzielle Produkte zu sehen. Ein Brille ganz anderer Art haben wir hier für euch getestet:

Was haltet ihr von der Erfindung? Wie störend sind beschlagene Brillengläser für euch? Und wie behelft ihr euch dabei? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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