Nach Cloud Stinger und Cloud Stinger 2 kommt nun die dritte Iteration von HyperX beliebten Gaming-Headsets. Die ist, wie der Name Wireless schon vermuten lässt, kabellos.
Ich selbst benutze privat bereits seit Längerem das HyperX Cloud Wireless 2 und bin damit sehr zufrieden, also war ich ziemlich gespannt darauf, wie sich das neueste Mitglied der Familie schlagen wird.
Der kabelgebundene Vorgänger Stinger 2 wurde in vielen internationalen Tests für die sehr gute Tonqualität gelobt und das bei einem verhältnismäßig niedrigen Preis. Ich habe für euch getestet, ob die teurere, kabellose Variante beim Sound mithalten kann.
Lieferumfang und Verarbeitung
Die Verpackung des Headsets ist zwar relativ groß, jedoch habe ich gleich beim Anheben des Kartons gemerkt, dass hier nicht besonders viel drin sein kann. Nach dem Öffnen wurde meine Annahme schnell bestätigt.
Lieferumfang:
- HyperX Cloud Stinger 2 Wireless-Headset
- USB-Kabel Typ A zu Typ C (58 cm lang)
- USB-Wireless-Adapter (USB 2.0; 2,4 GHz)
- Aufsteckbarer Popfilter für das Mikrofon
- Schnellstart-Anleitung
Als Polstermaterial wird leider Plastik verwendet. Immer mehr Hersteller reduzieren die Menge an Plastik, die in Verpackungen verwendet wird und hier könnte HyperX noch etwas nachbessern. Das hat natürlich nichts mit der Qualität vom Headset selbst zu tun, ist aber trotzdem anzukreiden.
Das Headset besteht nahezu vollständig aus Kunststoff. Dieses fühlt sich nicht besonders hochwertig an, aber dafür ist das gesamte Headset mit einem Gesamtgewicht von nur 289 g angenehm leicht, was sich positiv auf das Tragegefühl auswirkt. Der Rahmen fühlt sich dennoch gut verarbeitet an. Hier knarzt und quietscht nichts. Das Kunstleder, das für die Polster verwendet wurde, ist von hoher Qualität und hat mir gut gefallen.
Eine weitere Kleinigkeit, die mir ebenfalls gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass dieses Wireless-Headset auch tatsächlich kabellos ist. Was ich damit meine: Es gibt keine sichtbaren Kabel, die zu den Ohrmuscheln verlaufen, wie es bei vielen anderen Headsets der Fall ist. Beim Cloud Stinger 2 Wireless ist die gesamte Elektronik im Rahmen versteckt.
Sehr bequem, aber nicht perfekt
Die Kunstlederpolster sind mit Memory-Schaum gefüllt, der eher etwas härter ist, als mir persönlich lieb war. Mit einer Brille fand ich die Polster aber dennoch weich genug, damit die Bügel nicht unangenehm gegen den Schädel gedrückt werden. Das Headset ist wie schon erwähnt sehr leicht und wenn es noch weichere Polster hätte, könnte man glatt vergessen, dass man es aufhat. Die Ohrmuschelpolster sind etwas flach und meine Ohren berühren an einer Stelle die Treiberabdeckung. Dies ist mir allerdings erst aufgefallen, als ich speziell darauf geachtet habe.
Die Ohrmuscheln lassen sich um 90 Grad in eine Richtung drehen. Dies dient wohl vor allem dazu, sie flach auf den Tisch legen oder sie leichter verstauen zu können. Zum Tragekomfort tragen sie nur bedingt bei, da sie sich nur in eine Richtung drehen lassen. Das führt dazu, dass der Druck der Ohrmuscheln etwas einseitig verteilt wird. Beim Tragen habe ich sie mehr an den Kieferknochen, als hinter den Ohren gespürt. Gestört hat mich das nicht, aber Personen mit breiten Wangen könnten das anders sehen.
Insgesamt hat mir der Tragekomfort des Cloud Stinger 2 Wireless gut gefallen, aber ich würde dennoch eine Anprobe empfehlen, bevor ihr es euch anschafft. Solltet ihr es in eurem lokalen Elektronikladen nicht auffinden, könnt ihr auch den kabelgebundenen Vorgänger anprobieren – - äußerlich sind sich beide Headsets sehr ähnlich.
Bedienung und Software
Auf dem Headset selbst gibt es nur zwei Bedienelemente: Eine Taste zum An- und Ausschalten auf der linken Seite und den Lautstärkeregler auf der rechten Seite. Bei Letzterem setzt HyperX glücklicherweise auf ein Rad anstatt auf Tasten, was das Verändern der Lautstärke sehr intuitiv und unkompliziert macht. Das Rad hat beim Drehen auch einen angenehmen Widerstand. Beide Bedienelemente sind gut platziert und leicht erreichbar.
Das Mikrofon lässt sich zum Stummschalten einfach nach oben klappen und das, obwohl es einen beweglichen Schwanenhals besitzt. Viele Headsets setzen bei so einem Klappmechanismus auf einen unbeweglichen Mikrofonarm. In der Praxis funktioniert das Stummschalten hervorragend, da der Schwanenhals steif genug ist. Einzig ein taktiles Feedback hätte ich mir gewünscht. Das Mikrofon schnappt in keiner Position fest, sondern ist einfach von oben nach unten frei beweglich. Ob das Mikrofon an oder aus ist, erfährt man durch ein Piepen im Headset. Abnehmen lässt sich das Mikrofon übrigens nicht.
Die Größeneinstellung für das Kopfband ist von 0 bis 60 nummeriert, was man bei anderen Gaming-Headsets nur selten sieht. So kann jeder das Headset für sich passend einstellen und man spart sich das Nachjustieren
Der Cloud Stinger 2 Wireless hat keine aktive Geräuschunterdrückung, dafür schirmt die geschlossene Bauweise passiv ab. Wenn man das Headset aufhat und darüber Musik hört, Videos schaut oder ein Spiel spielt, ist die Geräuschisolierung gut genug, um nicht abgelenkt zu werden. Wenn jemand daneben staubsaugt oder sich die Haare föhnt, muss man dennoch die Lautstärke erhöhen, um die Außengeräusche zu übertönen. Sucht ihr ein Headset, mit dem ihr euch von der Außenwelt abkappen könnt, dann solltet ihr eine Alternative mit aktiver Geräuschunterdrückung aussuchen.
Wer das Headset auf dem PC verwendet, profitiert von einigen Features, die nur über die hauseigene Ngenuity-App abrufbar sind. Diese sind:
- DTS:X Spatial Sound
- Mic Monitoring
- Equalizer
Mit DTS:X Spatial Sound kann das Headset Räumlichkeit simulieren. Die Technologie ähnelt virtuellem Surround-Sound, geht aber ein Stück weiter und lässt Töne flexibel aus allen Richtungen kommen.
Mic Monitoring ist für mich persönlich besonders nützlich gewesen. Geschlossene Kopfhörer wie das Cloud Stinger 2 Wireless haben den Nachteil, dass man die eigene Stimme kaum hört. Das führt dazu, dass man entweder lauter redet als nötig oder in meinem Fall sogar über die eigenen Wörter stolpert. Wird das Mic Monitoring aktiviert, hört man die eigene Stimme im Headset mit, was mir in Spielen wie “Hell Let Loose”, die großen Wert auf Kommunikation legen, sehr geholfen hat. Die Klangqualität des Mikrofons ist sehr gut fürs Spielen oder das Führen von Gesprächen geeignet. Die eigene Stimme klingt nicht so hohl, wie man es von schlechteren Mikrofonen kennt. Hintergrundgeräusche wie das Tippen der Tastatur oder laufende Ventilatoren drängen sich nicht in den Vordergrund. Wer nicht gerade Coversongs aufnehmen möchte, wird mit dem Mikrofon zufrieden sein.
Der Equalizer bietet sieben verschiedene Voreinstellungen:
- Bass Boost
- Bass Cut
- Treble Boost
- Treble Cut
- Voice Chat
- Gaming
- Balanced
Es gibt auch die Möglichkeit, beliebig viele eigene Presets zu erstellen.
Wie klingt das Headset in Spielen?
Wo es bei einem Gaming-Headset drauf ankommt, kann das Cloud Stinger 2 Wireless überzeugen! Wer gerne Spiele mit viel Action spielt, wird den Sound lieben. Die 50-mm-Treiber sorgen für druckvollen Bass, was durch die geschlossene Bauweise noch weiter verstärkt wird. In Spielen wie Battlefield kann man Explosionen regelrecht spüren. Mit eingeschalteten Bass Boost ist das schon etwas extrem, aber wer gerne Erdbeben im Kopf hat, dem steht die Option damit frei. Auch Fans von Rennspielen werden viel Gefallen an dem Headset finden, da Motorengeräusche richtig schön zur Geltung kommen.
Dank DTS:X Spatial Sound konnte ich immer sehr genau hören, aus welcher Richtung Gegner kommen. Außerdem fiel es mir in Hell Let Loose leichter, Gegner anhand des Klangs ihrer Waffe zu erkennen, da in dem Spiel die Waffen sehr distinkt klingen. Auch in Singleplayer-Spielen wie “A Plague Tale Requiem” oder “Hellblade Senua’s Sacrifice” kommt Spatial Sound gut zur Geltung.
Während das HyperX-Headset in Action-Spielen seine Stärken voll ausspielt, kann es aber auch in anderen Genres überzeugen. Obwohl die Tiefen besonders hervorstehen, gehen die Mitten und Höhen nicht unter. In Persona 5 Royal sind die Dialoge kristallklar und der Soundtrack fetzt. Mit diesem Headset Spiele zu spielen, macht richtig Spaß!
Ist es auch für Musik gut geeignet?
Zum Musikhören eignet sich das Gaming-Headset auch sehr gut, wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung herangeht. Ohne jegliche Equalizer-Einstellungen ist der Klang sehr warm und basslastig. Wenn ihr den Ton von Beats und Bose gewohnt seid, die in der Regel eine ähnliche Signatur aufweisen, dann werdet ihr auch mit dem Cloud Stinger 2 Wireless glücklich werden. Präferiert ihr bei der Musik eher einen hellen Sound, der ausgewogener und klarer ist, dann müsst ihr Kompromisse eingehen oder mit dem Equalizer nachjustieren. Das Preset “Balanced” liefert hier tatsächlich einen etwas ausgewogeneren Klang, bei dem die Mitten stärker hervorstechen. Wenn ihr gerne kraftvollen Bass in euren Kopfhörern haben wollt, dann könnt ihr das Headset getrost ohne Equalizer betreiben oder das Preset “Bass Boost” verwenden.
Wer stattdessen ein Headset sucht, dass von Grund auf eine ausgewogene Klangsignatur aufweist, kann sich mal das neue Teufel Zola anschauen, das mein Kollege Alex getestet hat:
Unterwegs mit dem Gaming-Headset Musik zu hören ist nicht so einfach beziehungsweise würde ich es euch nicht empfehlen. Mehr dazu im nächsten Punkt.
Konnektivität und Akkuleistung
Ihr könnt den Cloud Stinger 2 Wireless nur über den mitgelieferten Wireless-Adapter benutzen. Einen Anschluss für ein Audiokabel gibt es nicht. Das beschränkt den Einsatz des Headsets eher auf die eigenen vier Wände. Mit einem USB-Typ-C OTG-Adapter kann man das Headset auch an einem Smartphone verwenden, aber das ist alles andere als eine elegante Lösung.
Die Akkulaufzeit ist mit 20 Stunden angenehm lang, aber auch nicht hervorragend, was bei einem Headset, das überwiegend zu Hause eingesetzt wird, nicht so stark ins Gewicht fällt. Wer dennoch großen Wert auf eine lange Akkulaufzeit legt, sollte sich das Cloud Alpha von HyperX anschauen, das unglaubliche 300 Stunden Akkulaufzeit bietet. Dies kann auch unser Test bestätigen:
Der Cloud Stinger 2 Wireless hat eine Reichweite von etwa 20 Metern, was schön groß ist. In meiner kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung reichte das Signal überall hin. Die Verbindung war dabei stets zuverlässig und ist nie abgebrochen.
Wie schon erwähnt, könnt ihr das Headset mit einem Typ-C Adapter auch am Smartphone verwenden. Ansonsten könnt ihr es auch an der Nintendo Switch und an Playstation-Konsolen benutzen. Da müsst ihr dann allerdings auf DTS:X Spatial Audio verzichten. Mit den Xbox Konsolen ist der Cloud Stinger 2 Wireless leider nicht kompatibel.
Zum Zeitpunkt von diesem Test kann man das Headset nur bei HyperX direkt bestellen.
Die technischen Details auf einen Blick
Treiber | Dynamisch, 50mm mit Neodym-Magneten |
Formfaktor | Geschlossene Rückseite |
Gewicht | 289 g |
Frequenzgang | 10 Hz - 20.200 Hz |
Impedanz | 32 Ω |
Rahmentyp | Kunststoff |
Ohrpolster | Kunstleder und Memory-Schaum |
Mikrofon | Bidirektional, geräuschunterdrückend |
Mikrofon-Frequenzgang | 20 Hz - 6.680 Hz |
Virtual Surround Sound | DTS Headphone:X |
Akkulaufzeit | 20 h |
Ladezeit | 3 h 30 min |
Wireless-Typ | 2,4 GHz |
Reichweite | Bis zu 20 m |
UVP | 119,99 € |
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