Hyundai W220S - 3D-Monitor im Hardware-Test

3D-TFTs sind in. Funktioniert die Polaristationstechnik von Hyundais W220S besser oder schlechter als Nvidias 3D Vision? Wir haben den 3D-Monitor im Hardware-Test.

Die Zeiten, in denen 22-Zoll-TFTs mehr als 400 Euro gekostet haben, sind lange vorbei. Dennoch kostet der Hyundai W220S happige 460 Euro. Grund für den im Vergleich zur gleich großen Konkurrenz rund doppelt so hohen Preis ist seine 3D-Fähigkeit. Im Gegensatz zum Samsung Syncmaster 2233RZ oder dem Acer GD245HQ setzt Hyundai aber nicht auf Bildwiederholraten von 120 Hertz und das Zusammenspiel mit Nvidias Geforce 3D Vision, sondern nutzt ein alternatives Verfahren. Dabei muss die Grafikkarte sämtliche Bilder doppelt berechnen, der Monitor stellt diese dann abwechselnd für das linke und rechte Auge dar. Die (im Gegensatz zum Nvidia-Pendant vergleichsweise schicke und leichte) Brille arbeitet passiv, braucht also keinen Strom und fügt die Bilder des Monitors dank einer speziellen Polarisation zu 3D-Bildern zusammen. Klingt kompliziert, funktioniert in der Praxis aber erstaunlich einfach: Monitor mit dem Rechner verbinden, einen speziellen TriDef-Treiber installieren (der mitgelieferte ist veraltet), Brille aufsetzen, das war‘s.

Allerdings hat diese 3D-Technik im Test einen gravierenden Nachteil gegenüber Nvidias Geforce 3D Vision: die Blickwinkelabhängigkeit. Denn sobald Sie beim Spielen den Kopf nach oben oder unten bewegen, wird das Bild unscharf - auf Dauer nervig.

Im Test überzeugt die 3D-Darstellung von Spielen und Filmen, wenn die Medien speziell für den 3D-Einsatz entwickelt wurden -- egal ob mit einer Geforce- oder Radeon-Karte. Spiele wie Far Cry 2, Left 4 Dead oder Bioshock 2 wirken deutlich plastischer als ohne 3D, im Gegenzug fällt aber ein deutliches Verpixeln ins Auge -- vor allem ohne zugeschaltete Kantenglättung. Grund für das Aufpixeln ist die durch das Interlacing halbierte Auflösung. Spielen Sie also in 1680x1050, reduziert das Interlace-Verfahren die horizontale Auflösung auf 830 Pixeln. Zudem frisst die räumliche Darstellung eine Menge Leistung: Die Bildwiederholrate in Spielen bricht im 3D-Modus um rund die Hälfte ein - ähnlich wie bei Nvidias 3D Vision. Weiterer Nachteil der Technik, der Treiber-Hersteller TriDef muss die 3D-Software an jedes Spiel anpassen, bislang kommen jedoch recht häufige Updates. Wer allerdings gleich am Veröffentlichungsdatum seines neuen Lieblingsspiels in 3D spielen will, muss meist warten.

Im Praxis-Einsatz stören die extrem spiegelnde Oberfläche des 22-Zoll-Displays sowie die schmutzanfällige, schwarz lackierte Oberfläche. Auch bei der Ergonomie gib es Grund zum Meckern, denn das TFT können Sie weder in der Höhe verstellen noch drehen. Die Reaktionszeit gibt Hyundai mit 5 ms an, im Test konnten wir bei schnellen Spielen aber trotzdem leichte Unschärfe-Effekte feststellen. Die Bildqualität ist insgesamt in Ordnung, das spiegelnde Display sorgt für kräftige, teils sogar schon zu knallige Farben, die Ausleuchtung des Displays ist solide. Neben der Treiber-CD und den obligatorischen Kabeln für VGA und DVI liegt noch ein Audio-Kabel mit im Karton, auf Extras wie Webcam oder USB-Hub müssen Sie aber verzichten.

Alles in allem ist der Hyundai W220S ein solider Monitor mit einem großem Pluspunkt: 3D, aber auch einem stolzen Preis von knapp 460 Euro. Die eingesetzte Polarisationstechnik arbeitet längst nicht so sauber wie von Geforce 3D Vision bekannt, funktioniert dafür aber auch mit Radeon-Grafikkarten.

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