Ich habe Chrome vor 8 Jahren den Rücken gekehrt und ihr solltet das auch tun – drei Alternativen, die sich lohnen

Datenschutz, Anpassungsmöglichkeiten und Funktionen: In jedem Bereich gibt es Browser, die besser sind als Google Chrome.

So viele Chrome-Nutzer ... zu viele, meiner Meinung nach. (Bild: Google | Flaticon) So viele Chrome-Nutzer ... zu viele, meiner Meinung nach. (Bild: Google | Flaticon)

Extrem viele Menschen nutzen immer noch Google Chrome als Browser. Laut Statista haben im Februar 2024 weltweit 58,64 Prozent der Browser-Nutzer Googles Browser verwendet.

Doch es gibt mittlerweile so viele gute Alternativen, dass ich mich wirklich frage: Wieso ist Chrome immer noch an der Spitze?

Jan Stahnke
Jan Stahnke

Jan hat sich vor einiger Zeit von dem rot-blau-grün-gelben Browser verabschiedet und war seither glücklich mit Vivaldi. Langsam aber sicher zieht es ihn allerdings wieder in die Weiten des Internets, um zu schauen, was sich auf dem Browser-Markt verändert hat. Er tut so, als wären ihm die Funktionen am wichtigsten, doch man munkelt, dass er eigentlich nur den Browser mit dem coolsten Design sucht.

Chrome muss nicht sein

Es ist nun rund acht Jahre her, dass ich von Google Chrome auf Vivaldi gewechselt habe. Und bisher habe ich es nicht bereut.

Versteht mich nicht falsch: Ihr begeht keinen schwerwiegenden Fehler, wenn ihr Chrome nutzt, doch ihr könntet euch das Browser-Leben schon deutlich angenehmer gestalten.

Das hat zwei einfache Gründe:

1. Google Chrome in der Kritik

Seit Jahren wird der beliebteste Browser auf mehreren Ebenen kritisiert, wie ein Reddit-Beitrag deutlich zeigt. Das hat diverse Gründe, deswegen hier eine kleine Liste, mit einigen, wenn auch nicht allen Gründen:

  • Ressourcenverbrauch: Vielleicht habt ihr schon das ein oder andere Meme über den RAM-Hunger von Chrome gesehen. Die Memes (siehe unten) kommen nicht von ungefähr. Chrome braucht tatsächlich jede Menge eures Arbeitsspeichers und ist bekannt dafür, auch an der Akkulaufzeit von Laptops zu knabbern.
  • Mangel an Funktionen: Google Chrome bietet im Vergleich zu anderen Browsern kaum eigene Funktionen. Die könnt ihr zwar mit Browser-Add-ons erweitern, doch das können auch andere Browser, die euch von Haus aus mehr bieten.
  • Datensammlung: Chrome ist bekannt dafür, eine große Menge an Nutzerdaten zu sammeln, darunter der Verlauf, Erweiterungen, Standortdaten und so weiter.

Simpel, aber treffend: Memes zum Hardwareverbrauch von Google Chrome gibt es zuhauf. (Bild: Knowyourmemes) Simpel, aber treffend: Memes zum Hardwareverbrauch von Google Chrome gibt es zuhauf. (Bild: Knowyourmemes)

2. Bessere Alternativen

Mehr Designs, mehr Funktionen, mehr Optionen, mehr Datenschutz und noch viel mehr. Andere Browser haben seit Jahren mit dem Platzhirsch Chrome zu kämpfen und mussten somit Innovation zeigen, um sich von der Nummer 1 abheben zu können. 

Das ist vielen Browsern mittlerweile gelungen, doch die Statistiken sehen so aus, als wäre das bei einigen Leuten noch nicht angekommen. 

Mir ist klar, dass jeder einen anderen Geschmack, andere Bedürfnisse und andere Erwartungen hat, wenn es um Browser geht. Ich sage auch nicht, dass alle Alternativen perfekt oder in jeder Hinsicht besser sind als Chrome, doch bei einem bin ich mir sicher: 

Für jeden von euch gibt es einen besseren Browser als Google Chrome.

Meine liebsten Chrome-Alternativen, die ihr auch mal ausprobieren solltet

Es gibt mittlerweile eine große Anzahl an Browsern, die meiner Meinung nach Chrome übertreffen. Ein paar meiner Favoriten will ich euch kurz und bündig vorstellen:

1. Vivaldi

Das ist der Browser, den ich seit acht Jahren nutze und der Chrome für mich obsolet gemacht hat. 

Was zeichnet Vivaldi aus? Wenn ihr Vivaldi nutzt, könnt ihr euch sicher sein, dass ihr jeden Button, jedes Fenster und jede Leiste im Browser einzeln konfigurieren, per Shortcut aufrufen oder sonst irgendwie anpassen könnt. 

Mir macht es tatsächlich Spaß, mich alle paar Jahre durch die Einstellungen zu klicken, um eine Art Tapetenwechsel zu vollziehen. Bei Vivaldi könnt ihr so viel einstellen und anpassen, dass er euch anschließend so vorkommt, als wäre es ein neuer Browser.

Vivaldi kommt mit so vielen Funktionen, dass ihr vermutlich niemals alle davon regelmäßig nutzen werdet, doch es bleibt genug übrig, um ihn zu meinem liebsten Browser zu machen. (Bild: Vivaldi) Vivaldi kommt mit so vielen Funktionen, dass ihr vermutlich niemals alle davon regelmäßig nutzen werdet, doch es bleibt genug übrig, um ihn zu meinem liebsten Browser zu machen. (Bild: Vivaldi)

Alle Funktionen von Vivaldi aufzuzählen, würde Rahmen sprengen, deswegen hier meine Highlights:

  • Benutzerdefinierte Mausgesten
  • Breite Möglichkeiten zur Individualisierung in Design und Funktionen
  • Schnellbefehle per [F2]-Taste
  • Eingebauter Notizen-Editor
  • Chrome-Erweiterungen nutzbar

Ich habe schonmal einen ausführlichen Artikel zu Vivaldi geschrieben, der näher darauf eingeht, was ihn so toll macht. Schaut gerne mal vorbei.

2. Firefox

Wenn es im Internet um Browser geht, gibt es mindestens eine Person, die auf Mozillas Firefox schwört – und das zu Recht. Der Browser bietet zwar nicht Funktionen in Hülle und Fülle, wie es Vivaldi tut, doch es ist der richtige Browser für euch, wenn Datenschutz und Privatsphäre bei euch an oberster Stelle der Prioritätenliste stehen. 

Was macht Firefox aus? Firefox ist ein Open-Source-Projekt. Das bedeutet, dass jeder den Quellcode einsehen und mit daran entwickeln kann. Das sorgt vor allem für Transparenz und das ist bei vielen Nutzern sehr beliebt. 

Wie bereits erwähnt, steht die Sicherheit eurer Daten bei Firefox an oberster Stelle. Das zeigt sich durch Funktionen wie der Enhanced Tracking Protection, das Nutzer von Firefox von Tracking durch Werbetreibende schützt. 

Weitere Features, die Firefox auszeichnen:

  • Blockiert Krypto-Mining-Skripte
  • Blockiert standardmäßig Tracking-Cookies von Drittanbietern

Außerdem hat Firefox auch eine große Auswahl an Erweiterungen, die ihr dem Browser hinzufügen könnt.

Einfaches Design und Datenschutz. Das ist Firefox. (Bild: Mozilla Firefox) Einfaches Design und Datenschutz. Das ist Firefox. (Bild: Mozilla Firefox)

3. Opera GX

Hier ist ein Browser, den es erst seit 2019 gibt und trotzdem mithalten kann. Tatsächlich könnte er mein nächster Favorit nach Vivaldi werden, doch das Urteil steht noch aus.

Was macht Opera GX aus? Wenn es so etwas wie einen Gaming-Browser gibt, dann ist das wohl Opera GX. Dieser Browser ist vor allem für Fans von Videospielen besonders interessant, aber nicht nur das:

  • GX Control: Begrenzt CPU- und RAM-Auslastung, um Ressourcen fürs Zocken zu sparen.
  • GX Corner: Bietet schnellen Zugriff auf Gaming-News, Twitch-Streams und mehr.

Damit dürfte sich Opera GX deutlich von der restlichen Konkurrenz abheben, denn diese Art von Funktionen habe ich bisher nicht mal im Ansatz irgendwo gesehen.

Und es gibt noch mehr Funktionen, die weniger mit Gaming zu tun haben und trotzdem toll sind:

  • Opera GX Sound: integrierte Soundeffekte und Hintergrundmusik.
  • Integriertes VPN: Zum Schutz der Privatsphäre und Umgehen von Geo-Blocking.

Standardmäßig dunkel und mit grellen Farben. Opera GX ist typisch Gaming, auch im Design. (Bild: Opera GX) Standardmäßig dunkel und mit grellen Farben. Opera GX ist typisch Gaming, auch im Design. (Bild: Opera GX)

Noch mehr Alternativen

Es gibt natürlich noch einige Browser mehr, die sich relativ großer Beliebtheit erfreuen. 

»Warum erwähnst du sie dann nicht?« höre ich euch fragen.

Das liegt daran, dass sie noch nicht genug getestet habe, doch das wird in Zukunft sicher noch passieren und dann berichte ich euch davon.

Bis dahin soll diese Liste hier genügen:

  • Brave: Ähnlich wie bei Firefox, steht hier der Datenschutz im Vordergrund. Er gilt als schneller, aber weniger funktionsreich.
  • Duckduckgo: Ihr merkt schon, dass Datenschutz bei Browsern ein großes Thema ist, denn auch dieses Stück Software hat sich der Sicherheit eurer Daten verschrieben. Dieser Browser zeigt euch beispielsweise keine personalisierte Werbung an.
  • Arc: Vor allem Produktivitäts-Fans werden hier fündig. Arc zeichnet sich unter anderem durch ein modernes, einfaches Design und einen Reader-Modus aus.

Wenn ihr einen genauen Blick auf Arc werfen wollt, dann schaut gerne bei Patricks Artikel vorbei, der sich die iOS-Version schon im Detail angeschaut hat.

Jetzt seid ihr dran: Vermisst ihr einen Browser, den ich gar nicht erwähnt habe? Welcher ist euer Favorit? Auf welche Funktion wollt ihr nicht mehr verzichten? Schreibt es uns unten in die Kommentare!

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