Vergesst Chrome & Co. - Vivaldi ist der beste Browser der Welt!

Meinung: Anpassungsmöglichkeiten, Features und allerhand Spielereien. Vivaldi bietet enorm viele Möglichkeiten, euer Browser-Game auf das nächste Level zu heben. Lasst mich euch von meinem Browser-Favoriten überzeugen.

Vor kurzer Zeit musste ich aufgrund eines fürchterlichen Windows-Bugs meinen Rechner neu installieren. Das war zwar extrem nervtötend, aber es hatte auch etwas Gutes: Ich habe meine Begeisterung für den Vivaldi-Browser neu entdeckt. Warum Vivaldi mein absoluter Favorit ist und auch für euch eine Alternative zu Chrome, Firefox und Co. sein könnte, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Einer altehrwürdiger Browser, wenn nicht sogar DER altehrwürdige Browser, wurde im Juni zu Grabe getragen. Wieso, könnt ihr hier nachlesen:

Was ist Vivaldi? 

Vivaldi wird von erfahrenen Browser-Entwicklern gemacht, die auch schon an Opera gearbeitet haben. Kein Wunder, der Geschäftsführer von Vivaldi-Technologies, Jon von Tetzchner, war auch der Gründer von Opera Software.  

Zur Philosophie hinter Vivaldi haben die Entwickler folgendes auf der About-Seite der Vivaldi-Website geschrieben:  

Wir glauben, dass viele Menschen ihren Browser millimetergenau an ihre eigenen Vorlieben anpassen wollen. Sie wollen Zugang zu fortschrittlichen Werkzeugen, ohne Kompromisse bei Leistung und Sicherheit zu machen.

Typische PR-Aussagen, schon klar. Aber ich bin der Meinung, sie haben im Kern Recht damit - und vor allem ist es ihnen in meinen Augen auch gelungen, einen Browser zu entwickeln, der diese Kriterien tatsächlich erfüllt. 

Vivaldi: »Ihr seid alle Individuen« - Chrome: »Ich nicht!« 

Das Erste, was einem auffällt, wenn man Vivaldi herunterlädt und öffnet ist, dass einem nichts weiter auffällt. Ein Browser wie jeder andere, so scheint es. Aber lasst euch vom Ersteindruck nicht täuschen. Vivaldi hat es faustdick hinter den Einstellungsohren.

Auch wenn euch das Design und die Aufmachung auf den ersten Blick nicht gefallen sollten - keine Sorge! Ihr könnt alles bis ins kleinste Detail anpassen. Natürlich müsst ihr nicht alles einstellen. Es gibt wie bei jedem anderen Browser auch vorgefertigte Designs, falls ihr mit dem Grunddesign nicht zufrieden seid. 

Wie sehr sich Vivaldis Einstellungen von denen anderer Browser abheben, lässt sich wunderbar mit dem folgenden Slider darstellen. Links die gesamten optischen Anpassungsmöglichkeiten von Chrome (von vorgefertigten Designs abgesehen). Rechts die Einstellungsmöglichkeiten in Vivaldi, die sich einzig auf die Tabs beziehen. Es gibt also noch unzählige andere Anpassungsmöglichkeiten.

Jede einzelne Einstellungsmöglichkeit zu erwähnen, würde diesen Artikel auf abertausende Wörter strecken, also hier eine kleine Aufzählung einiger Individualisierungsmöglichkeiten: 

  • Tastenbelegung: Jeder Shortcut lässt sich einzeln zuweisen und ändern, weit über Standardbefehle hinaus 
  • Tabs: Position, Größe, Abstand und vieles Mehr lässt sich anpassen 
  • Neue Tabs: Neben dem jetzigen Tab öffnen, immer ganz links, immer ganz rechts oder doch immer in einem eigenen Fenster?
  • Paneel: Wo soll das Paneel mit Downloads, Notizen, Verlauf und Übersetzer hin? Oben, links, oder doch lieber unsichtbar? 
  • Farben: Grundfarben, Schriftfarbe, Akzentfarbe und Hervorhebungen sind einzeln definierbar wie im folgenden Bild zu sehen

Bei Bedarf lassen sich auch alle in Browsern übliche Standards ausstellen. Wollt ihr beispielsweise nicht, dass ihr das Menü anwählt, wenn ihr die ALT-Taste drückt? Kein Problem, das lässt sich ausstellen. Wollt ihr Tastenkombinationen komplett deaktivieren (warum auch immer)? Mit Vivaldi sind es nur drei Klicks und die Sache ist erledigt. 

Ich würde euch sehr empfehlen: Ladet Vivaldi einfach mal selbst runter und klickt euch durch die Einstellungen. Ich bin sicher, die meisten von euch werden gefallen an den vielen Möglichkeiten finden. 

Features: Vivaldis Highlight 

Keine Lust, jede Kleinigkeit selbst einzustellen? Verständlich, aber vielleicht kann ich euch mit den zahlreichen Features von Vivaldi überzeugen. Sie werden euch den Alltag beim Surfen erleichtern und hoffentlich auch jede Menge Spaß machen. 

Ich steige direkt mal mit meinem persönlichen Lieblingsfeature ein: Die Gesten-Steuerung. Und nein, das hat jetzt nichts mit Wii- oder Kinect-ähnlichen Fuchteleien zu tun. Zumindest nicht im negativen Sinn. Bei den Gesten handelt es sich um Befehle, die ihr durch gedrückt halten der rechten Maustaste und anschließendes ziehen der Maus auslöst. 

Haltet ihr zum Beispiel die rechte Maustaste gedrückt und zieht die Maus kurz nach unten, öffnet sich ein neuer Tab. Von diesen Gesten gibt es einige, beispielsweise schließe ich meine Tabs nur noch indem ich die Maus mit gedrückter rechter Maustaste nach unten und nach rechts ziehe. Das geht so weit, dass ich das auch mache, wenn ich an anderen Rechnern unterwegs bin und jedes Mal enttäuscht bin, dass es nicht funktioniert. 

Im folgenden Bild seht ihr einige der Befehle, die ihr mit Gesten ausführen könnt, auch hier könnt ihr beinahe alles individualisieren und auch andere Befehle hinzufügen, die nicht zum Standard gehören: 

Am Anfang war ich durchaus skeptisch was die Gesten angeht. Vor allem, weil ich Angst hatte, dass ich diese zu präzise ausführen muss oder die ganze Zeit versehentlich die falsche Geste auslöse. Wie sich herausstellte zu Unrecht. Die Gesten werden auch mit sehr kurzen und unpräzisen eingaben perfekt ausgeführt. Ein absolut tolles Feature, das ich nicht mehr missen will. 

Klar, Gesten an sich sind jetzt nicht neues und sie waren auch in anderen Browsern mindestens per Add-on ebenso umsetzbar. Ich finde es aber sehr gut und praktisch, dass sie bei Vivaldi von Haus aus dazu gehören.

Mehr Features braucht ein Browser 

Zum Abschluss will ich einige weitere Features noch kurz anreisen, die es mir sehr angetan haben: 

  • Schnellbefehle: Einmal kurz auf F2 drücken und es öffnen sich die Schnellbefehle. Der Name ist etwas irreführend, da es ist eigentlich eine Schnellsuche für Befehle und Einstellungen ist. Sucht ihr zum Beispiel nach der Möglichkeit, eure Browserdaten zu löschen, drückt ihr F2 und gebt in das Suchfenster einfach Browserdaten löschen, oder kürzere Stichwörter, wie Löschen ein. Jetzt könnt ihr direkt den Befehl aus dem Suchfenster ausführen, ohne das Menü durchsuchen zu müssen. 
  • Notizen: Wenn ihr einen Textabschnitt markiert und dann rechts klickt, könnt ihr den Abschnitt Als Notiz kopieren. Somit habt ihr den Textabschnitt unter den Notizen gespeichert und könnt jederzeit wieder darauf zugreifen. Zusätzlich wird auch automatisch ein Screenshot der Seite in den Notizen angelegt. Sehr praktisch für kleinere Notizen, die man sich später nochmal anschauen will. 
  • Vivaldia: Vielleicht kennt ihr den T-Rex aus dem Offline-Game von Chrome. Für alle, denen das nichts sagt, dabei handelt es sich um ein Mini-Game, das man im Chrome-Browser spielen kann. Dabei springt man mit einen T-Rex über Hindernisse. Simpel, aber für ein paar offline Minuten sehr witzig. Vivaldi geht allerdings zwei Schritte weiter und hat ein ganzes Retro-Arcade-Game eingebaut, das ihr unter vivaldi://game/ abrufen könnt. Deutlich beeindruckender, wenn auch weniger süß als das T-Rex Game. Dazu kommt ein herrlicher Kopfnicker-Soundtrack. Einfach eine schöne Spielerei:

Es gibt also viele Gründe, warum es mir der Vivaldi-Browser so angetan hat. Aus meiner Sicht lohnt es sich deshalb sehr, ihm eine Chance zu geben - auch wenn ich weiß, dass es etwas Überwindung kosten kann, sich von seinem gewohnten Browser-Favoriten zu verabschieden. Aber glaubt mir, es lohnt sich!

Kennt oder nutzt ihr schon Vivaldi? Welches ist euer Lieblingsfeature? Welcher Browser kann mithalten, oder ist eurer Meinung nach besser sogar als Vivaldi? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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