Ich habe meinem fast 10 Jahre alten Laptop ein zweites Leben gegeben und damit sogar der Umwelt geholfen

In diesem Artikel zeige ich euch, wie ich meinen alten Laptop mit einem neuen Betriebssystem wieder flott gemacht habe.

Alte Technik muss nicht immer gleich im Müll landen - hier zeige ich euch, was ich aus einem fast 10 Jahre alten Laptop holen konnte. Alte Technik muss nicht immer gleich im Müll landen - hier zeige ich euch, was ich aus einem fast 10 Jahre alten Laptop holen konnte.

Was macht ihr mit alten Geräten, die ihr nicht mehr verwendet, aber eigentlich noch funktionsfähig sind? Wegwerfen? Verkaufen? Verschenken? Kompliziert wird es bei Geräten, die keine Sicherheitsupdates mehr erhalten, wie zum Beispiel alte Handys oder Laptops. 

Mit dieser Frage wurde ich erst vor kurzem konfrontiert, als ich den fast 10 Jahre alten Laptop meines Bruders im Schrank meiner Eltern gefunden habe. Dieser hatte noch Windows 8 installiert, ein Betriebssystem, das heute keine Sicherheitsupdates mehr erhält.

Also entschied ich mich, dem Laptop eine zweite Chance zu geben - als Chromebook. Warum und weshalb erkläre ich euch hier.

Chromebooks und die geplante Obsoleszenz 

Chromebooks haben reichlich Vorteile. Sie bieten genügend Funktionalität für die meisten Nutzer, sind besonders günstig und können oft mit sehr langer Akkulaufzeit punkten.

Sie haben allerdings ein Riesenproblem: ein Verfallsdatum. Jedes Chromebook, das man im Handel kaufen kann, wird ab einem fest bestimmten Datum keine Updates mehr erhalten - auch keine wichtigen Sicherheitsupdates. Wie ein Lebensmittelprodukt, läuft es einfach ab. 

Das bedeutet, dass viele Laptops nach einigen Jahren schon auf dem Müll landen und recycled werden müssen. 

Bei Hardware-Defekten ist die Reparatur eines Chromebooks oft finanziell nicht lohnend, da viele Ersatzteile entweder schwer erhältlich sind oder mal eben halb so viel kosten wie der Laptop selbst. Und so landen sie auch schneller im Müll als andere Laptops. 

Obwohl Chromebooks tatsächlich überzeugende Vorteile bieten und für viele, insbesondere technisch weniger versierte Personen, perfekt geeignet wären, fällt es mir deswegen schwer, sie meinen Freunden und meiner Familie zu empfehlen.

Deshalb halte ich den Kauf eines »echten« Chromebooks für keine gute Idee. Dabei ist das Betriebssystem eigentlich gut - und hier kommt Chrome OS Flex ins Spiel.

Warum ich zu Chrome OS Flex gegriffen habe

Der Laptop in Frage ist schon etwa 10 Jahre alt und wurde noch mit Windows 8 ausgeliefert. Er wurde viele Jahre von meinem Bruder zum Spielen von Overwatch und Counterstrike verwendet. In den letzten Jahren lag das Gerät allerdings nur noch unbenutzt im Schrank rum (zumal mein Bruder längst einen neuen Laptop besitzt).

Aus Windows wird Chrome OS. Aus Alt wird »etwas neuer«. Es handelt sich übrigens um den Asus R510L. Aus Windows wird Chrome OS. Aus Alt wird »etwas neuer«. Es handelt sich übrigens um den Asus R510L.

Zwar ist die verbaute Hardware schon stark veraltet, aber immerhin funktionsfähig.

Das einzige Problem: Windows 8 erhält seit Anfang des Jahres keine Sicherheitsupdates mehr und die kostenlose Periode, um auf Windows 10 zu upgraden, haben wir verpasst. Also entschied ich mich, aus dem Laptop ein Chromebook zu machen.

Das Betriebssystem ist kostenlos, einfach und schlank. Außer Webbrowsing, Google Workspace und Videos schauen, wird der Laptop ohnehin für nichts anderes verwendet, weshalb Chrome OS eine gute Wahl für meine Zwecke war. 

Dazu kommt eine verhältnismäßig lange Akkulaufzeit, weil das Betriebssystem besonders energieeffizient ist. 

Der letzte, aber nicht unwichtigste Grund: Chrome OS Flex wird jeden Monat mit neuen Updates versorgt.

Welche Kompromisse muss man eingehen?

Chrome OS Flex ist allerdings nicht ohne Nachteile. 

Im Gegensatz zu vielen Chromebooks, die man im Handel kaufen kann, ist es nicht möglich, Android-Apps zu installieren. 

Mit Flex bleiben einem nur die Web-Apps. Hinzu kommt, dass das Betriebssystem nicht auf jedem Laptop gleich gut performt, da Google es nur mit einer bestimmten Liste an zertifizierten Modellen getestet hat. 

Bei nicht zertifizierten Geräten ist eine volle Funktionalität nicht garantiert. Mein Asus-Laptop ist zwar nicht in der Liste der unterstützten Geräte, doch bisher konnte ich keine Einschränkungen feststellen. Alles funktioniert wie es soll und Updates kommen regelmäßig an. 

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die falsche Beschriftung der Tastatur, speziell der Funktionstasten. Die stimmt mit der Belegung in Chrome OS nicht überein. 

Aus Alt wird (fast) Neu

Seit dem »Upgrade« findet der fast 10 Jahre alte Laptop als mobile Arbeitsstation oder Couch-PC wieder Verwendung. Ein Betriebssystem, das im Kern nur ein Browser ist, ist für diese Zwecke für mich absolut ausreichend und sorgt dafür, dass der alte Akku nicht sofort ausgetauscht werden muss. So landet dieser auch nicht so schnell im Müll.  

Wer das auch ausprobieren möchte, kann sich über die Google-Support-Seite selbst einen USB-Installer für Chrome OS Flex erstellen. Ihr benötigt dazu nur einen USB-Stick mit mindestens 8 GByte. 

Ich werfe ungern noch funktionierende Technik in den Müll und suche nach Verwendungszwecken, um ihnen ein neues Leben zu geben. So habe ich mein altes Handy in einen Streaming-Handheld verwandelt. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen:

Vielleicht konnte ich euch mit meiner kleinen Story dazu inspirieren, eure alten Geräte eine zweite Chance zu geben? Ihr müsst auch nicht unbedingt zu Chrome OS greifen, wenn es euch zu eingeschränkt ist. 

SteamOS, Linux oder auch Windows können gute Optionen sein. Manchmal sind alte Laptops auch nur ein SSD-Upgrade entfernt, um sie auf den heutigen Standard der Usability zu bringen. 

Habt ihr schon einmal etwas Ähnliches gemacht und einem alten Gerät ein zweites Leben geschenkt? Mit einem kleinen Upgrade oder vielleicht sogar mit einem anderen Zweck? Schreibt es in die Kommentare! 

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