Intel präsentiert Haswell - Neue Mobil- und Desktop-Prozessoren erschienen

Am heutigen Tage präsentiert Intel die neuen Prozessoren der Haswell-Baureihe der Öffentlichkeit. Der Fokus des Prozessorherstellers liegt aber weniger auf maximaler Performance sondern eher auf geringem Energiebedarf und einer stark überarbeiteten Grafikeinheit.

Intel Core i7 Haswell Intel Core i7 Haswell

Als sogenannter »Tock« präsentiert Intel mit Haswell eine neue Mikroarchitektur in den bereits von Ivy Bridge bekannten 22 nm Fertigungsprozessen. Tatsächlich bietet Haswell zahlreiche Änderungen gegenüber den Vorgängerprozessoren, die meisten Neuerungen machen sich allerdings nicht direkt in Form von gesteigerter Performance bemerkbar. So benötigen sowohl die AVX2-Einheit als auch die beiden parallelen FMA-Pipelines angepasste Software um zu ihrer vollen Leistungsfähigkeit zu gelangen.

Augenscheinlichstes neues Merkmal ist jedoch nicht AVX2 sondern die stark verbesserte GPU mit dem Namen Iris. Unter der Bezeichnung Iris Pro 5200 bringt Intel den vollen Ausbau der GT3e genannten Grafikeinheit aber nur in spezielle Prozessoren und nicht in die Mainstream-CPUs. Iris Pro 5200 verfügt als einziges Modell über schnellen eDRAM und soll so mit der Leistung einer Nvidia Geforce GT 650 konkurrieren.

Als einziger Desktop-Prozessor wird der Intel Core i7-4770R über die Iris Pro 5200 verfügen. Gegenüber dem für Gamer spannenderen Standardmodell Core i7-4770K taktet die »R«-Variante mit 3,2 Gigahertz etwas niedriger und verfügt mit 6 MB über weniger L3-Cache. Da diese CPU nur in einer BGA-Fassung auf den Markt kommt, wird es den Prozessor nur fest aufgelötet auf speziellen Boards zu kaufen geben - Intel sieht den Einsatz dieser Prozessoren primär im Bereich der All-in-One-Computer.

Intel will mit Haswell neue PC-Märkte erschließen. Intel will mit Haswell neue PC-Märkte erschließen.

Alle anderen Desktop-Haswells müssen mit der langsameren HD Graphics 4600 vorlieb nehmen - was beim Einsatz im Gaming-PC eher nicht schaden wird, kommt hier doch im Normalfall eh eine dedizierte Grafikkarte zum Einsatz. Der Intel Core i7-4770K verfügt dabei wie gehabt über einen offenen Multiplikator und taktet mit 3,5 Gigahertz. Per Turbo erhöht sich der Takt auf maximal 3,9 Gigahertz. Der L3-Cache ist 8 Megabyte groß, die CPU verfügt wie schon die Vorgängermodelle über 4 Rechenkerne und beherrscht Hyperthreading. Den Preis für den Core i7-4770K gibt Intel mit 339 US-Dollar an.

Ohne »K« und damit ohne offenen Multiplikator geht der Quadcore i7-4770 mit einer UVP von 303 US-Dollar an den Start. Die Taktfrequenz liegt bei 3,4 Gigahertz, per Turbo werden es maximal 3,9 Gigahertz. Wer Taktfrequenz gegen Energiebedarf tauschen mag, kann zum i7-4770S oder i7-4770T greifen: Diese CPUs kosten laut Intel ebenfalls 303 US-Dollar, takten mit 3,1 / 3,9 Gigahertz (i7-4770S) respektive 2,5 / 3,7 Gigahertz (i7-4770T), werden aber mit einer TDP von nur 65 Watt beziehungsweise 45 Watt gegenüber 84 Watt bei den Standardmodellen ausgeliefert.

Die i5-Reihe muss erneut auf Hyperthreading verzichten, kommt aber ebenfalls auf eine TDP von 84 Watt. Der Intel Core i5-4670K soll laut Intel 242 US-Dollar kosten und taktet mit 3,4 Gigahertz beziehungsweise 3,8 Gigahertz bei maximaler Turbo-Beschleunigung. Den offenen Multiplikator des K-Modells bietet der i5-4670 für 213 US-Dollar nicht, dafür liegen die Taktfrequenzen ebenfalls bei 3,4 / 3,8 Gigahertz. Der L3-Cache sinkt gegenüber den i7-Modellen von 8 auf 6 Megabyte. Auch bei den i5-CPUs bietet Intel »T«- und »S«-Modelle mit auf 65 und 45 Watt reduziertem Energiebedarf an.

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Zum Betrieb der Haswell-Prozessoren ist zwingend ein Mainboard mit Intels LGA1150 vonnöten. Der Sockelwechsel ist für Intel unter anderem deshalb unabdingbar geworden, da bei Haswell der bislang auf dem Board untergebrachte Spannungswandler direkt in die CPU gewandert ist. Das und einige weitere Architekturverbesserungen sollen Haswell vor allem bei geringer Last zu Stromsparwundern machen. Unter voller Last hingegen gibt Intel nicht zuletzt aufgrund der beschleunigten GPU und der leistungsstarken AVX2-Einheiten vorsorglich einen höheren Wert als noch bei Ivy Bridge an.

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Die BGA-Versionen mit Iris-Pro-Grafik sieht Intel als Spezialvarianten für All-in-One-Computer. Generell versucht Intel noch stärker als zuvor neue Märkte für den schrumpfenden PC-Markt zu erschließen: Haswell soll nicht nur im klassischen Desktop brillieren sondern vor allem in Ultrabooks, Tablets / Convertibles und All-in-One-Computern. Letztere sollen dank Iris Pro auf einen teuren und heißen dedizierten Grafikchip verzichten und - wenn es nach Intel ginge - natürlich auch nicht mit AMDs erstarkender APU-Technologie bestückt werden.

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