Ein iPad kostet selbst gebraucht gut 200 Euro, Neugeräte der aktuellen Generation sind kaum unter 300 Euro zu bekommen. Im Android-Lager bietet Samsung zahlreiche sehr beliebte Tablets mit Display-Diagonalen um die 10 Zoll an, verlangt aber ebenfalls mindestens 200 Euro für ein aktuelles Modell. Da fällt der Blick preisbewusster Käufer schnell auf die Einstiegsliga der Tablets im Preisbereich bis 150 Euro. Für 130 Euro findet sich das i.onik TM10.1, das mit Quadcore-Chip, 10,1 Zoll großem Display und einer guten Schnittstellenauswahl sogar offenbar sehr gut ausgestattet ist. Für einige Käufer ebenfalls nicht uninteressant: i.onik ist ein Hersteller aus Deutschland, der früher unter den Namen CN Memory und Chips&More vor allem aus den Werbeblättern großer Elektronikdiscounter bekannt war.
Allerdings kann auch i.onik nicht zaubern, geschweige denn High-End-Tablets zum Schnäppchenpreis in Deutschland selbst herstellen. Tatsächlich importiert i.onik das TM10.1 genauso aus China, wie es zahlreiche andere Anbieter es auch machen. Und hinter dem werbetauglichen »Quadcore« kann sich sehr vieles verbergen. Grund genug, das TM 10.1 von i.onik im Test genauer unter die Lupe zu nehmen.
Hardware
i.onik bewirbt das TM10.1 mit einem ARM-Quadcore des unbekannten Herstellers Actions. Laut Werbung des SoC-Produzenten soll der mit 1,2 Gigahertz getaktete ATM7029 SoC vier CortexA9-Rechenkerne älterer Bauart beherbergen. Dazu gesellen sich 1.024 MByte DDR3-RAM, 16 Gigabyte Festspeicher und ein 10,1 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 1.280x800 Pixel. WLAN ist nach 802.11 b/g/n vorhanden, Bluetooth spricht das Tablet ebenfalls.
Ungewöhnlich ist der Actions-SoC des TM10.1, auf den ansonsten kaum ein anderer Hersteller zu setzen scheint. Derart seltene Hardware ist auch unter Android nur schwer zu identifizieren, diverse Apps liefern unterschiedliche Ergebnisse. Laut Hersteller handelt es sich um einen ATM7029 von Actions, der laut i.onik mit vier A9-Rechenkernen und einer Vivante GC1000-GPU ausgestattet sein soll. Nun gibt es allerdings keinen 7029 mit diesen Spezifikationen. Ein A9-SoC von Actions wäre der ATM7021A, wie er auch von einigen Analyse-Tools erkannt wird. Allerdings bietet dieser nur maximal zwei Rechenkerne. Realistischer ist da schon der ATM7029B, der vier Recheneinheiten mit 1,2 Gigaherz und eine PowerVR SGX540 mit 500 Megahertz bietet. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die schnelleren A9-Recheneinheiten, sondern um die langsamen A5-Kerne.
ARMs Cortex-A5-Recheneinheiten erschienen einige Zeit nach den als veraltet geltenden A9-Kernen und waren nie für flotte Rechenarbeiten vorgesehen. Im Gegensatz zu den aktuell recht beliebten A7-Kernen bietet der A5 nur einen Bruchteil der Performance, benötigt allerdings auch nur sehr wenig Energie. Eingesetzt wird der A5 aufgrund seiner indiskutablen Leistung daher auch nur sehr selten in Tablets oder Smartphones, sondern eher als Zusatzprozessor (wie bei einigen von AMDs Fusion-Chips, die ihn als Sicherheits-Coprozessor einsetzen). Im Benchmark-Abschnitt sowie unter Handling und Haptik gehen wir auf die unzeitgemäße Leistung noch genauer ein.
Display
Mit einer Display-Diagonale von 10,1 Zoll und einer Auflösung von 1.280x800 Bildpunkten bietet das TM10.1 solide Hausmannskost im Bildschirmbereich. Das IPS-Panel ist angenehm blickwinkelstabil, allerdings hätte die maximale Helligkeit etwas höher ausfallen können. Fällt direkter Sonnenschein auf das Tablet, ist dank der spiegelnden Oberfläche kaum noch etwas zu erkennen. Mit nur 160 dpi fehlt es dem Display an Schärfe, einzelne Pixel sind bei genauem Hinschauen gut zu erkennen.
Für Filme und das Betrachten von Schnappschüssen reicht die Bildschirmqualität vollkommen aus, auch Spiele laufen ohne sichtbare Schlierenbildung. Allerdings ist die Auflösung recht gering, ein genauer Blick auf angezeigte Buchstaben zeigt sichtbare Treppchen. Angesichts des niedrigen Preises des TM10.1 ist das allerdings zu verschmerzen. Wer ein HD-Display benötigt, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.
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