Ich tätige meinen Wocheneinkauf mittlerweile online und spare Zeit und Nerven

Als Digital Native hat man’s leichter, vor allem, wenn man keine Wasserkästen schleppen muss (und das hat nichts mit Faulheit zu tun).

Macht ihr den Wocheneinkauf online, spart ihr euch Zeit und Nerven. (Bild: stokkete - adobe.stock.com) Macht ihr den Wocheneinkauf online, spart ihr euch Zeit und Nerven. (Bild: stokkete - adobe.stock.com)

Sich den Einkauf liefern lassen ist wirklich nichts Neues: Seit sage und schreibe elf Jahren bietet Rewe nun schon den Service an, Lebensmittel, Süßigkeiten und Duschgel nach Hause zu bringen. So richtig in Schwung kam der Dienst allerdings erst mit der Pandemie - oder wie bei mir: danach.

Leute, ich gehe gerne einkaufen. Als jemand, der viel und gerne kocht, nehme ich mein Obst und Gemüse am liebsten selbst in die Hand. Und wer freut sich nicht, ein spontanes Schnäppchen zu schießen oder den Joghurt, der kurz vorm Verfall steht, für einen Spottpreis vor Pilzbefall zu retten?

Größer Einkaufen bedeutet für mich aber auch Stress. Ich arbeite 40 Stunden die Woche und zum Wocheneinkauf komme ich nur in Stoßzeiten. Wir alle wissen, wie wenig Spaß das machen kann. Darüber hinaus muss ich mir jedes Mal ein Auto besorgen.

Wieso also nicht einen Service nutzen, der das für mich tut?

Während der Pandemie war ich noch einkaufen

Wären die Gänge doch nur immer so leer ... (Bild: gopixa - stock.adobe.com) Wären die Gänge doch nur immer so leer ... (Bild: gopixa - stock.adobe.com)

Bereits 2021 wollte ich einen Lieferservice ausprobieren, habe aber bloß auf einen vollen Kalender gestarrt. Logisch, jeder hat sich während der Pandemie Lebensmittel liefern lassen. Für zwei Jahre ist die Möglichkeit für mich dann völlig in Vergessenheit geraten.

Bis ich in einer Woche einfach mal keine Zeit hatte, einen Großeinkauf zu machen.

Aus der Not heraus habe ich es dann doch nochmal probiert - und wurde überzeugt. Mein Glück: Die meisten sind wieder einkaufen gegangen und der Kalender des Lieferdienstes war damals angenehm leer.

Seitdem tätige ich immer mehr Wocheneinkäufe online.

Wie funktioniert’s?

Prinzipiell wie bei jedem anderen Online-Shop auch: Man sucht nach dem Produkt, das man in den Einkaufswagen legen möchte - und tut genau das. So arbeite ich mich Schritt für Schritt durch meinen Einkaufszettel.

Der große Vorteil: Möchte ich Tomaten kaufen, habe ich alle Varianten auf einen Blick und kann mir die passende aussuchen. Preise vergleichen ist sehr viel einfacher als im Laden.

Bin ich fertig, checke ich aus, suche mir im Kalender einen passenden Termin, um die Einkäufe entgegenzunehmen, und das war’s. Im Falle des Lieferdienstes von Rewe kommen Rechnung und Bestätigung per Mail, eine Erinnerung kommt einen Tag vor Lieferung, und eine SMS benachrichtigt mich 15 Minuten vor Ankunft des Lieferanten.

Was passiert, wenn ein Produkt fehlt? Dann wird Ersatz mitgeliefert. Sollte etwas nicht vorrätig sein, dann wird der Posten von der Rechnung abgezogen. Ärgerlich, aber im Supermarkt bekommt man ja auch nicht immer alles.

Sobald man die Tüten entgegengenommen hat, kann man dem Lieferanten sogar sein Leergut mitgeben, das wird dann von der Rechnung abgezogen. An der Kasse warten ist eins, aber wenn Studenten mit drei Müllsäcken voller Red-Bull-Dosen den Leergutautomaten blockieren, ist das eine echte Geduldsprobe.

Die Vorteile

Beim Obst und Gemüse ist erwiesenermaßen das Meiste los. (Bild: Solarisys - stock.adobe.com) Beim Obst und Gemüse ist erwiesenermaßen das Meiste los. (Bild: Solarisys - stock.adobe.com)

Es spart Zeit. Ich muss nicht extra nach der Arbeit los, einen Parkplatz suchen, mich mit zig anderen Leuten beim Obst und Gemüse tummeln und an Leergutautomat und Kasse anstehen. Wiegt man das Eingeben des Einkaufszettels gegen das eigentliche Einkaufen auf, spare ich locker eine Stunde, womöglich sogar anderthalb.

Ich verstopfe nicht die Straßen. Gerade in der Großstadt zum Feierabendverkehr kostet jedes Auto vor der roten Ampel Zeit und Nerven. Ich bin keines davon.

Ich schone die Umwelt:

Grünes Blatt bedeutet: Es werden besonders viele Einkäufe ausgeliefert. Grünes Blatt bedeutet: Es werden besonders viele Einkäufe ausgeliefert.

Bei der Auswahl des Liefertermins wähle ich immer eine Uhrzeit, bei der viele Einkäufe ausgeliefert werden. Dadurch fährt der Lieferant wegen mir nicht extra, was auch wieder in freie Straßen einzahlt. Hier lohnt sich vor allem Homeoffice, das natürlich nicht jeder in Anspruch nehmen kann, klar.

Ich schone meine Nerven. Im Urlaub gehe ich liebend gerne unter der Woche morgens einkaufen, weil dort einfach kaum jemand unterwegs ist. Endlich hat man Zeit, sich Produkte auch mal genauer anzugucken.

In der Rush Hour allerdings stehen überall Einkaufswägen, die Schlange an der Fleischtheke ist ewig lang. Alles kein Problem mehr, wenn man bestellt.

Ich werfe nichts zusätzlich in den Einkaufswagen. Eine neue Chipssorte? Och, die könnte man mal probieren. Und warum nicht noch ‘ne Flasche Fanta? Die Gefahr besteht zwar prinzipiell auch beim Online-Kauf, aber hier fällt es mir persönlich leichter, nur zu kaufen, was ich auch wirklich eingebe - und das spart bares Geld.

Die Nachteile

Kisten schleppen? Nicht mit mir. (Bild: contrastwerkstatt - adobe.stock.com) Kisten schleppen? Nicht mit mir. (Bild: contrastwerkstatt - adobe.stock.com)

Ich kann frische Produkte nicht selbst aussuchen. Das ist vermutlich eher ein Problem von Hobbyköchen. Ich nehme Zutaten gerne in die Hand, um zu wissen, was ich verarbeiten werde. Reife Mangos oder Avocados findet man nur durch Drucktest. Hier begebe ich mich blind in die Arme des Einkäufers.

Zumindest einmal war das fatal, denn ich habe einen fünf Kilo Kohlkopf geliefert bekommen. Nicht nur habe ich entsprechend dem Kilopreis mehr bezahlt, meine Frau und ich haben in relativ kurzer Zeit ganz schön viel Kohl essen müssen (was zumindest nicht ungesund war).

Manche Produkte können fehlen. Oder sind durch andere Produkte ersetzt worden. Für mich kein Problem, ich kann aber verstehen, wenn man sich dadurch fremdbestimmt fühlt.

Ich mache keine Wochenschnäppchen. Ich bin kein Schnäppchenjäger oder Prospektwälzer, aber wenn mir ein Schnapper vor die Füße fällt, nehme ich ihn mit. Online gibt’s die nicht beziehungsweise kaum (außer, ich kaufe viermal dieselbe Packung Butter).

Ich kann nur bei einem Laden einkaufen. Zumindest in meiner Umgebung habe ich nur Zugriff auf den Lieferservice von Rewe. Möchte ich aber meinen Lieblingskäse von Edeka haben, gucke ich in die Röhre. Das wird vor allem zu einem Problem für Leute, die für bestimmte Produkte bestimmte Läden ansteuern wollen oder müssen.

Zu viele Tüten. Jedes Mal bekomme ich sieben oder acht Papiertüten. Bringt mir das Zeug in Klappboxen, gerne mit Pfand drauf, sodass man bei Lieferung volle gegen leere Kisten tauscht, aber zig Tüten ist nicht der richtige Weg.

Aber spare ich damit jetzt Geld?

(Bild: benjaminnolte - adobe.stock.com) (Bild: benjaminnolte - adobe.stock.com)

Das lässt sich pauschal nicht beantworten, da sich Preise ändern und ich nicht direkt den Online-Handel mit den Preisen vor Ort vergleichen kann. Beim Auschecken zahle ich ungefähr das, was ich auch im Laden ausgegeben habe.

Ich würde sagen, es hält sich die Waage.

Zwar werfe ich nichts mehr in den Einkaufswagen, das ich nicht online extra eingegeben habe, dafür mache ich keine spontanen Schnäppchen wie etwa mit Sonderangeboten oder abgelaufenen Produkten. Hinzu kommt allerdings, dass ich Benzin auf dem Hin- und Rückweg spare, und Lieferkosten bin ich bisher auch noch nicht begegnet.

Ich kaufe aber trotzdem nicht ausschließlich online ein. Wie gut es in meinem Fall funktioniert, den Geldbeutel dabei daheim zu lassen, erfahrt ihr hier:

Mir geht es primär auch gar nicht darum aufzuwiegen, ob ich denn nun ein paar Euro weniger oder mehr ausgegeben habe. Für mich steht im Fokus, dass ich Zeit spare, die ich anderweitig verwenden kann - und das kann man kaum in Geld bemessen.

In mancherlei Hinsicht bin ich oftmals noch von der alten Schule. Einkaufen gehen ist nun mal etwas, das man machen muss. Wie schon beim Experiment mit dem Geldbeutel, kostete es mich Überwindung - doch ich habe mir das Leben leichter gemacht.

Ich empfehle euch daher, über euren Schatten zu springen und es selbst mal zu versuchen. Es macht den Kopf und den Terminkalender frei, jemand anderem den Einkauf zu überlassen. Sprich, man ist produktiver. Alana hätte zum Thema Produktivität übrigens auch noch ein paar Tipps für euch:

➡️ Warum ich mich jahrelang produktiv gefühlt habe, ohne wirklich etwas zu erledigen - und warum das jetzt nicht mehr so ist

Übrigens gehe ich tatsächlich manchmal noch per pedes einkaufen. Der nächste Lidl ist um die Ecke und ich wechsle es wochenweise mit dem Bestellen des Einkaufs ab. Manchmal suche ich mir die Bananen doch am liebsten selbst aus. Missen möchte ich die Möglichkeit des Online-Supermarkts aber nicht mehr.

Den Wocheneinkauf online tätigen ist heute einfacher denn je. Den Service gibt es seit Jahren, doch erst die Pandemie hat es so richtig auf den Schirm vieler Menschen gebracht. Nutzt ihr auch Services wie den von Rewe? Oder stürzt ihr euch bevorzugt vor Ort ins wöchentliche Getümmel? Teilt uns eure Gedanken dazu gerne in den Kommentaren mit!

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