Warum kaufen alle Soundbars, obwohl sie so schlecht sind?

Meinung: Gefühlt steht mittlerweile in fast jedem Wohnzimmer eine Soundbar. Dabei machen sie ihre Sache gar nicht mal so gut, findet unser Autor Nils Raettig.

Bei mir daheim steht seit längerer Zeit eine Soundbar und ich habe auch bereits viele deutlich größere und breitere Modelle getestet. Wirklich glücklich bin ich mit keinem Modell geworden. Bei mir daheim steht seit längerer Zeit eine Soundbar und ich habe auch bereits viele deutlich größere und breitere Modelle getestet. Wirklich glücklich bin ich mit keinem Modell geworden.

Okay okay, man muss ehrlich gesagt nicht lange darüber nachdenken, warum in vielen Haushalten eine Soundbar steht: Sie sind recht schick und schlank, passen genau unter einen Fernseher und klingen meist besser als die Lautsprecher vom TV selbst - alles andere wäre auch ein absolutes Armutszeugnis.

Aber ich habe mittlerweile lange und verzweifelt versucht, eine Soundbar zu finden, die in meinen Ohren wirklich gut klingt und bin bislang daran gescheitert. Möglich, dass ich zu hohe Ansprüche habe, generell würde ich mich aber nicht als besonders audiophilen Menschen bezeichnen.

Ich mag guten Klang, keine Frage. Beim Fernsehen lege ich vor allem Wert auf deutlich hörbare und leicht verständliche Stimmen, ohne dass mir die Ohren wegfliegen, sobald mal etwas Musik oder Action einsetzt.

Diesen Ansprüchen konnte noch keine Soundbar, die ich bisher gehört habe, auch nur annähernd genügen - und das waren mittlerweile durchaus viele und auch teure Geräte, die ihr Geld in meinen Augen einfach nicht wert sind. Aber es gibt mögliche Alternativen.

Die folgenden Dolby-Atmos-Boxen gehören allerdings nicht unbedingt dazu, und das liegt nicht allein am Preis:

Meine bisherige Erfahrung mit Soundbars

Bevor ich auf die möglichen Alternativen eingehe, werfen wir gemeinsam einen Blick zurück auf meine bisherigen Erfahrungen mit Soundbars.

Inzwischen dürfte ich über 15 davon ausprobiert haben, sei es als möglichen Ersatz für mein aktuelles Modell Canton DM5 daheim (siehe das Bild unten) oder in den Wohnzimmern von Freunden und Verwandten.

Preislich und in Sachen Ausstattung war (fast) alles mit dabei, von eher günstigen Modellen bis maximal 200 Euro ohne Extras bis hin zu teureren Kombinationen im niedrigen vierstelligen Bereich mit Subwoofer, egal ob von Sony, Samsung, Philips oder anderen bekannten Herstellern.

Letztlich hatten sie aber alle sehr ähnliche Probleme, die auf die eher schmale, schlanke Bauweise von Soundbars zurückzuführen sein dürften: Das Klangbild ist einfach nicht sehr voluminös und gerade die Höhen klingen schnell blechern. Mehrere Hundert Euro, wie sie oft für Soundbars verlangt werden, ist das in meinen Augen einfach nicht wert.

Auch das Anpassen von Equalizer-Einstellungen hilft da nicht, soweit sie überhaupt mit der gewählten Soundbar möglich sind. Und die gerne vorhandenen Modi zur besseren Herausstellung von Stimmen haben meiner Erfahrung nach höchstens minimal positiven Einfluss auf das Klangerlebnis.

Nils Raettig
Nils Raettig

Nils ist mit seinem Einstieg im Jahr 2013 der dienstälteste Mitarbeiter im GameStar-Tech-Team, begonnen hat seine Arbeit als Tech-Redakteur aber nochmal drei Jahre früher bei der altehrwürdigen PC Praxis. Sein erstes eigenes Soundsystem hat er auf Empfehlung der GameStar für seinen PC gekauft: Das Teufel Concept E Magnum. Es hat ihm lange Zeit gute Dienste geleistet, für sein Wohnzimmer wünscht er sich mittlerweile aber eine schlankere Lösung, die trotzdem guten Sound liefert. Dass er bei Soundbars noch fündig wird, bezweifelt er inzwischen aber immer mehr.

Wer guten Klang will, der muss woanders suchen

Mittlerweile habe ich die Hoffnung aufgegeben, noch eine Soundbar zu finden, die mich klanglich rundum überzeugen kann. Stattdessen will ich in Zukunft eher an anderer Stelle weitersuchen.

Auf eine mögliche Alternative hat mich mein Kollege Maxe Schwind gebracht: So genannte Sounddecks. Das sind vereinfacht ausgedrückt die großen Verwandten von Soundbars. Durch ihre üppigeren Abmessungen versprechen sie ein besseres Klangbild, gleichzeitig können sie aber dennoch unter Fernsehern aufgestellt werden.

Die zweite Variante: Doch zu klassischen Lautsprechern greifen, die links und rechts vom Fernseher stehen. Auch wenn es dabei gleich doppelte Anlaufschwierigkeiten gibt:

  • Den Wife-Approval-Faktor: Meine Frau ist keine Freundin von großen Boxen neben dem Fernseher. Da werde ich wohl noch Überzeugungsarbeit leisten müssen.
  • Den Preis: Richtig gute Lösungen samt hochwertigem Receiver können sehr schnell ins Geld gehen. Ich bin zwar durchaus bereit, etwas mehr in guten Klang zu investieren. Ein Vermögen sollte es dann aber doch nicht sein.

Auch wenn es vielversprechende Alternativen gibt, könnte es also dennoch eine Weile dauern, bis ich eine optimale Soundlösung für mein heimisches Setup gefunden habe.

Lasst mich gerne in den Kommentaren wissen, ob euch eine bestimmte Soundbar doch überzeugen konnte oder ob ihr konkrete Tipps zu Alternativen habt, die halbwegs bezahlbar sind. Deutlich wichtiger als Surround-Sound sind mir dabei klar und deutlich hörbare Stimmen. Geht es euch da ähnlich oder setzt ihr andere Prioritäten? Ich bin gespannt auf eure Meinungen!

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