Künstliche Intelligenz erleben - Online-Experimente, die jeder selbst ausprobieren kann

Künstliche Intelligenz und Machine Learning sind für viele nicht fassbare Begriffe, aber viele KI-Algorithmen lassen sich online selbst ausprobieren - die Ergebnisse sind teils erstaunlich.

Ein Beispieltext für eine KI-erzeugte Bundesliga-Berichterstattung (Bild: Retresco) Ein Beispieltext für eine KI-erzeugte Bundesliga-Berichterstattung (Bild: Retresco)

Künstliche Intelligenz ist ein stark wachsendes Feld und mittlerweile hat fast jeder Berührungspunkte damit im Alltag. Alexa, Siri und Co. erkennen Stimmen und können (meist) sogar sinnvoll darauf antworten, Kameras erkennen Gesichter und extrahieren teilweise sogar die (wahrscheinlichen) Emotionen der fotografierten Menschen.

Bei oben genannten Beispielen ist das Ergebnis noch klar erkennbar. Relativ selten wird aber die Technik dahinter erwähnt und erklärt, wie sie funktioniert.

Machine Learning gilt als eine Unterkategorie der Künstlichen Intelligenz. ML beschäftigt sich mit Algorithmen und Modellen, die Computer nutzen, um bestimmte Aufgaben zu lösen, ohne dafür feste Instruktionen mitbekommen zu haben - stattdessen nutzen ML-Algorithmen Beispieldaten plus Training respektive Ausprobieren, um Entscheidungen zu treffen, die möglichst nahe am gewünschten Ergebnis liegen.

Heise hat in einem ausführlichen Artikel Beispiele aus dem Internet gesammelt, wo man KI-Algorithmen und deren Ergebnisse im Browser ausprobieren kann - wir stellen einige davon vor.

KI übertrifft den Menschen in Einzelfällen bereits

In Spezialgebieten ist die KI (schon) dem Menschen überlegen. Bei der Diagnose bestimmter Krebsformen haben entsprechende Algorithmen bereits eine höhere Zuverlässigkeit als spezialisierte Ärzte.

Rubiks Würfel - Nach Schach und DotA ist KI auch beim Würfel dem Menschen überlegen

Doch künstliche Intelligenz kann bereits einiges mehr. Am besten lässt sich die Leistung im kreativen Bereich erkennen.

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Beispiele dafür sind Microsofts How old do i look? und die Emotionserkennung oder der aus der Werbung bekannte IBM Watson, der versucht so viele Informationen aus einem Bild wie möglich zu erkennen.

Googles Quick, Draw! ist eine ähnliche Seite, nur dass die KI keine Bilder, sondern schnelle, mit der Maus von uns gezeichnete Skizzen auswertet. Dabei skizziert man sechs Begriffe in jeweils nur 19 Sekunden, die das neuronale Netzwerk zu erkennen versucht.

KI-Fehler: An diesen Bildern scheitert künstliche Intelligenz

Doch künstliche Intelligenz kann auch selbst künstlerisch tätig werden. Deepart.io oder Dreamscope bieten Internetseiten mit Stiltransfer-Technik, wo der grafische Stil eines Ausgangsbildes auf ein anderes übertragen wird.

Stiltransfer selbst ist aber bereits im Mainstream angekommen, denn es gibt sowohl für iOS als auch Android bereits zahlreiche Apps, die diese Technik nutzen.

KI-Texterzeugung

Texte kann künstliche Intelligenz dank ausreichend Lernprozessen selbst erschaffen. Bei Retresco kann man sich Texte für verschiedenste Webseiten generieren lassen. Als Beispiel gibt es die Partien vom 34. Spieltag der vergangenen Saison.

KI erzeugt kurios unterhaltsame Text-Adventures

Aus den vorhandenen Daten zu den verschiedenen Spielen des finalen Spieltages können sich durch klicken auf den Button »neu generieren« viele verschiedene Texte zum gleichen Spiel erzeugen lassen.

Dass KI Texte beherrscht, zeigen auch die Seiten Bot or not und Talk to Transformer. Auf Ersterer müssen Besucher abstimmen, ob ein Text oder Gedicht von Mensch oder Maschine verfasst wurde. Auf der zweiten Seite werden lange englische Artikel anhand von Beispielsätzen generiert.

Bilder aus Kritzeleien und gefälschte Videos

Nvidias Gaugan-Projekt ist schon wieder eine andere Hausnummer. Das neuronale Netzwerk macht aus sehr groben Skizzen annähernd fotorealistische Landschaften, sofern die Skizzen dies zulassen, wie im Beispiel am rechten Baum erkennbar ist.

Aus einer schnellen Skizze wird ein (realistisches) Bild (Bild: Nvidia) Aus einer schnellen Skizze wird ein (realistisches) Bild (Bild: Nvidia)

Doch auch mit Gesichtern kann KI schon sehr gut umgehen. Icons8 hat zuletzt eine Datenbank mit 100.000 Bildern veröffentlicht, die allesamt von KI geschaffen wurden. Eben solche Bilder gibt es auch auf Which Face is real, wo reale gegen künstliche Fotos verglichen werden sollen.

KI-Gesichter - Stockfoto-Firma bietet Fotos nicht existenter Menschen an

Fälschen kann die KI mittlerweile aber nicht nur Bilder. Auch Bewegtbild und Ton können mit Deepfake sogar in Echtzeit erzeugt werden, wobei es sogar immer schwieriger wird, Fälschungen zu erkennen.

Deepfake Voice: Betrüger imitieren Stimme eines CEO und erbeuten 243.000 US-Dollar

Zum 334. Geburtstag von Johann Sebastian Bach hat Google einen Doodle gebaut, bei dem Besucher Melodien im Stile des Musikers generieren können. Dabei geben sie Noten für eine Stimme vor und die der anderen Stimmen werden harmonisiert.

Noch mehr KI-Beispiele und Hintergrundinformationen gibt es im ct-Artikel auf heise.

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