Warum Notebooks in ein paar Jahren nicht nur dünner, sondern auch besser werden dürften

Aktuell sind Notebooks entweder stark oder leicht. Eine neue Form von RAM soll dazu beitragen, dass wir künftig beides auf einmal haben können.

Mehr RAM im Rechner, und das auch noch dünner? CAMM2 könnte es möglich machen. (Quelle: stock.adobe.com - peopleimages.com) Mehr RAM im Rechner, und das auch noch dünner? CAMM2 könnte es möglich machen. (Quelle: stock.adobe.com - peopleimages.com)

Wer schon einmal einen PC zusammengebaut hat, kennt sie: die beiden RAM-Riegel, die in den meisten Rechnern Standard sind. Für die Speichermodule hat sich der sogenannte DIMM-Standard durchgesetzt, weshalb die RAM-Sticks unabhängig vom Hersteller über eine normierte Form verfügen.

Auch bei Notebook-Arbeitsspeicher gibt es einen solchen Standard. Denn üblicherweise kommen in aktuellen Systemen RAM-Module mit der Bauform SO-DIMM zum Einsatz.

Das könnte sich in den kommenden Jahren jedoch ändern - denn es gibt einen neuen, in manchen Bereichen deutlich besseren Standard. Noch ist der zu teuer für den Masseneinsatz, aber schon bald könnten wir Endnutzer von der Entwicklung profitieren.

CAMM2: Neuer Standard für Notebook-RAM veröffentlicht

Was ist passiert? Der neue Standard hört auf den Namen CAMM2. CAMM steht dabei für Compression Attached Memory Module, die Zwei im Namen verrät: Es gibt bereits einen Vorgänger. Den hatte Dell proprietär entwickelt und schon in einem Notebook, dem Precision 7670, verwendet. CAMM2 soll jetzt aber mehr Unternehmen offen stehen.

Kompatibel sein wird die Bauform CAMM2 sowohl mit DDR5 als auch LPDDR5/X - also mit beiden aktuell verbreiteten RAM-Typen der neuesten Generation. Für beide definiert die JEDEC, die Vereinigung hinter dem Standard, einen klaren Anwendungsfall:

DDR5-CAMM2s sind für Hochleistungs-Notebooks und Mainstream-Desktops gedacht, während LPDDR5/5X-CAMM2s auf ein breiteres Spektrum von Notebooks und bestimmte Server-Marktsegmente abzielen.

Auch soll CAMM2 Arbeitsspeicher im Dual-Channel unterstützen - gleichzeitig aber auch einen Betrieb im Single-Channel-Modus unterstützen.

Ein CAMM2-Modul in der Draufsicht. Ein CAMM2-Modul in der Draufsicht.

Warum ist das wichtig? Gegenüber dem bisherigen SO-DIMM hat CAMM2 zwei Vorteile. Zum einen die maximal unterstützte Speichermenge. SO-DIMM unterstützt pro Modul bis zu 48 GByte RAM - im Dual-Channel also 96 GByte. Mit CAMM2 steigt dieser Wert auf maximal 64 GByte pro Modul beziehungsweise 128 GByte RAM im Dual-Channel.

Außerdem soll CAMM2 weniger Platz verbrauchen. Wie Tom's Hardware berichtet, konnte schon Dells erster CAMM-Standard bis zu 57 Prozent dünner ausfallen als SO-DIMM.

PC-Schnellbau-Meister: Wie Nils euren Gaming-Rechner baute und dabei Leib und Leben riskierte Video starten 36:36 PC-Schnellbau-Meister: Wie Nils euren Gaming-Rechner baute und dabei Leib und Leben riskierte

Wie DigitalTrends schreibt, ist der Haken an der Sache aktuell noch der hohe Preis für CAMM2-Module. In einigen Jahren ist hier aber mit einem Preisabfall und daraus resultierend möglicherweise mit einer weiteren Verbreitung zu rechnen.

In der Praxis könnte das dazu beitragen, dass wir künftig gerade im mobilen Workstation-Bereich, wo große RAM-Mengen jenseits der 32 GByte notwendig sind, kleinere und leichtere Modelle als bisher vorfinden werden.

Mehr zum Thema lesen: Wie findet ihr den richtigen Arbeitsspeicher? Unser Autor verrät es euch

Was meint ihr? Rechnet ihr damit, dass der neue Standard die bisherigen Module ablösen wird? Freut ihr euch auf künftige Workstation-Laptops, die mit dünnerem RAM und bis zu 128 GByte ausgestattet werden können? Oder genügt euch, was bisher in Laptops verbaut wird? Immerhin ist dort alles jenseits der 32 GByte eher als Luxus anzusehen. Schreibt uns eure Meinung dazu gerne in die Kommentare!

zu den Kommentaren (5)

Kommentare(5)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.