Update, 27. März 2023: Wir haben den Artikel um neuen Messungen mit Nvidias Geforce RTX 3080 ergänzt, die laut unserer letzten Umfrage aktuell am häufigsten in eueren PCs zum Einsatz kommt. Ihr findet die frischen Benchmarks im Abschnitt Messungen mit weniger VRAM
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Für einen Spiele-PC lautete die RAM-Empfehlung lange Zeit meist folgendermaßen: 8 GByte sind zu wenig, 16 GByte völlig ausreichend und 32 GByte unnötig viel. Aber gilt das auch im Jahr 2023 noch? Wir beantworten diese Frage mit Benchmarks.
Dabei kommt einmal eine Grafikkarte mit sehr viel Videospeicher in Form der Geforce RTX 4090 zum Einsatz. Sie verfügt über stolze 24,0 GByte VRAM.
In einer zweiten Testrunde sehen wir uns außerdem an, ob der System-RAM wichtiger wird, wenn eine GPU mit deutlich weniger Videospeicher genutzt wird. Genauer gesagt geht es um die Geforce RTX 3080 mit 10,0 GByte VRAM. Vorhang auf für unsere Messungen - nach den wichtigen allgemeinen Hinweisen im folgenden Info-Kasten:
Wichtige Faktoren abseits der Speichermenge
Wie viel RAM ihr besitzt, ist nicht der einzige Faktor, der mit Blick auf euren Arbeitsspeicher eine entscheidende Rolle spielt. Gerade beim Gaming solltet ihr beispielweise darauf achten, dass ihr zwei oder vier Module im Dual-Channel-Modus nutzt statt einen einzelnen RAM-Riegel im Single-Channel-Modus.
Für die Leistung spielt es außerdem eine Rolle, wie hoch die Taktrate liegt und wie die Latenzen mit dem jeweiligen RAM-Modul ausfallen. Und es kann relativ leicht passieren, dass euer Speicher nicht mit den optimalen Settings läuft. Mehr dazu erfahrt im Artikel, der unterhalb dieses Info-Kastens verlinkt ist.
Bedenkt zu guter Letzt, dass neben Spielen auch das Betriebssystem und andere Tools euren RAM beanspruchen. Wenn also im Hintergrund Anwendungen wie etwa ein Browser mit jeder Menge offener Tabs laufen, kann euer Arbeitsspeicher früher knapp werden beziehungsweise eine größere Menge RAM wichtiger sein.
Full HD gegen 4K: Wie viel RAM wird belegt?
Beginnen wir mit dem Blick auf die RAM-Menge, die sich unsere sechs Testtitel (beziehungsweise der gesamte PC beim Spielen) genehmigen. Wir zocken jeweils mit maximalen Details inklusive Raytracing (falls vorhanden), aber ohne Upscaling-Verfahren wie DLSS.
Die folgenden Grafik ist beim Testen mit 32,0 GByte RAM entstanden. Zwei Dinge fallen direkt auf: Beim Wechsel von Full HD zu 4K steigt die RAM-Belegung erwartungsgemäß kaum an. Und mit Ausnahme von Hogwarts Legacy sowie Anno 1800 bleiben wir stets recht klar unterhalb der 16-GB-Grenze:
8 GB vs. 16 GB vs. 32 GB: Was sagen die Benchmarks?
Um zu ermitteln, wie stark sich die verschiedenen Speichermengen auf die Spiele-Performance auswirken, messen wir nicht nur die durchschnittlichen FPS. Stattdessen kommt zusätzlich das so genannte 99,9te Perzentil der FPS hinzu. Aber was genau ist das?
Dabei handelt es sich gewissermaßen um den minimalen FPS-Wert, aber mit einem cleveren Zusatz: Um allzu vereinzelte (und damit nicht wirklich relevante) Ausreißer bei der Berechnung der Einzelbilder herauszufiltern, werden die 0,1 Prozent schlechtesten Werte nicht mit berücksichtigt.
Grundsätzlich gilt für das 99,9te Perzentil dasselbe wie für die durchschnittlichen FPS: Je höher der Wert, desto flüssiger und runder das Spielgefühl. Wie die folgenden Benchmarks zeigen, gibt es im Schnitt unserer Benchmark-Spiele mit einer RTX 4090 nur sehr geringe Unterschiede zwischen den drei getesteten RAM-Mengen:
RTX 4090: 1920x1080
Ryzen 7 5800X3D, Windows 11
- avg. FPS
- 99,9th Percentile FPS
- 0,0
- 32,0
- 64,0
- 96,0
- 128,0
- 160,0
Die Werte passen auch zu unserem tatsächlichen Spielgefühl. Sogar mit 8,0 GByte RAM haben wir meist ein sehr rundes Gaming-Erlebnis. Der sehr üppige VRAM der RTX 4090 dürfte dazu einen großen Teil beitragen - eine Ausnahme gibt es dann aber doch auch mit dieser GPU: Hogwarts Legacy.
Die folgenden Frametime-Grafiken vergleichen, wie rund dieses Spiel in Full HD mit 32 GByte, 16 GByte und 8 GByte lief. Frametimes stellen im zeitlichen Verlauf dar, wie lange die Berechnung jedes einzelnen Bildes gedauert hat. Generell gilt: Je gleichmäßiger und niedriger die Kurve verläuft, desto besser.
Während mit 32,0 GByte nur vereinzelte Ausreißer zu sehen sind, gerät das Spiel bereits mit 16,0 GB etwas stärker ins Straucheln. Sind es nur noch 8,0 GByte, gibt es dann immer wieder sehr große Ausreißer nach oben beziehungsweise starke Ruckler:
Dabei muss man zwar bedenken, dass wir hier mit maximalen Details samt Raytracing spielen. Es gibt also noch viel Potenzial, den Speicherbedarf des Spiels zu senken. Der Ausreißer von Hogwarts Legacy trotz Geforce RTX 4090 mit viel VRAM deutet aber bereits an, dass 32 GByte in Einzelfällen mittlerweile durchaus empfehlenswert sein können.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Speichermangel kann sich nicht nur in einer schlechteren Performance äußern, sondern auch in einer schlechteren Optik, etwa durch matschige beziehungsweise spät nachladende Texturen.
Messungen mit weniger VRAM
In unserer zweiten Testrunde kommt die Geforce RTX 3080 zum Einsatz, die im Vergleich mit der zur RTX 4090 über deutlich weniger Videospeicher verfügt. Auf den ersten Blick halten sich die Unterschiede mit den drei RAM-Mengen trotzdem noch in Grenzen:
RTX 3080: 1920x1080
Ryzen 7 5800X3D, Windows 11
- avg. FPS
- 99,9th Percentile FPS
- 0,0
- 26,0
- 52,0
- 78,0
- 104,0
- 130,0
Im Vergleich mit den Messungen mit der RTX 4090 verschlechtern sich aber vor allem die minimalen Bilder pro Sekunde in Form des 99ten Perzentils deutlich stärker, wenn weniger System-RAM zur Verfügung steht.
Während die RTX 4090 beim Wechsel von 8,0 zu 16,0 und zu 32,0 GByte nur im einstelligen Prozentbereich profitiert, klettern die minimalen FPS bei der RTX 3080 in klar höherem Maß nach oben: Beim Wechsel von 8,0 zu 16,0 GByte sind es über 20 Prozent und beim Wechsel von 16,0 zu 32,0 GByte immerhin noch fast 13 Prozent.
Vor allem beim Spielen in 4K sorgt die RAM-Menge für einen entscheidenden Unterschied: Spielen wir nur mit 8,0 GByte VRAM, liegen die minimalen FPS im Schnitt nur knapp über 20 FPS. Mit 16,0 und 32,0 GByte sind es dagegen klar höhere Werte von 27 beziehungsweise 30,9 FPS.
Auch wenn man also durchaus noch mit 8,0 GByte RAM spielen kann, sollten es im Jahr 2023 unserer Einschätzung nach mindestens 16,0 GByte RAM sein. Und falls das Budget es zulässt, liegt ihr mit 32,0 GByte dann ganz auf der sicheren Seite, zumal typische Spiele-PCs weniger aufgeräumt sein dürften als unser Testsystem.
Lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, wie viel Arbeitsspeicher in eurem PC steckt und welche Erfahrungen ihr bislang mit verschiedenen RAM-Mengen gemacht habt. Wir freuen uns über jede Einschätzung von euch!
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