Seite 2: Lioncast LK300 - Mit guter Ausstattung gegen die Konkurrenz

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Kailh vs. Cherry

Die Lioncast LK300 setzt auf mechanische Kailh-Red-Switches, die direkt auf der Metalloberfläche aufliegen und dadurch trotz des Verzichts auf ein zusätzliches Klickgeräusch noch gut hörbar sind. Die Lioncast LK300 setzt auf mechanische Kailh-Red-Switches, die direkt auf der Metalloberfläche aufliegen und dadurch trotz des Verzichts auf ein zusätzliches Klickgeräusch noch gut hörbar sind.

Die LK300 ist mit mechanischen Kailh Red Switches ausgestattet, die weitgehend den roten Schaltern von Cherry entsprechen. Der Hubweg ist also ebenfalls linear und vier Millimeter lang, wobei die Taste bereits nach zwei Millimetern ausgelöst wird. Der Auslösewiderstand fällt mit 50 statt 45 Gramm im Vergleich zu den Cherrys nur minimal höher aus.

Zusätzliches Feedback beim Herunterdrücken wie bei braunen Cherry-Schaltern oder ein Klick-Geräusch wie bei blauen Cherry-Schaltern gibt es nicht. Das Tippgeräusch fällt dadurch nicht zu aufdringlich aus, wegen ihrer Metalloberfläche zählt die LK300 aber insgesamt nicht zu den leisesten mechanischen Tastaturen.

Laut Angaben des Herstellers Lioncast sollen die Kailh Red Switches eine Lebensdauer von mehr als 80 Millionen Tastenanschlägen haben. Bei der von uns getesteten LK300 kommen offenbar die KT Switches Red von Kailh zum Einsatz – diese besitzen allerdings nach den Informationen auf der offiziellen Kailh-Webseite eine Lebensdauer von 70 Millionen Anschlägen. Im Vergleich mit den weit verbreiteten Cherry-Schaltern (meist 50 Millionen Anschläge) ist das aber immer noch deutlich mehr.

Um diese Zahlen etwas besser einschätzen zu können eine kurzer Exkurs: Selbst wenn man von recht schnellen 350 Anschlägen pro Minute und einer eher unrealistischen Dauer-Tippzeit von vier Stunden am Tag an jedem Tag des Jahres (!) ausgeht, erreicht man diese Werte aufgrund der Verteilung der Anschläge auf verschiedene Tasten erst nach vielen Jahren.

Im Falle der laut Wikipedia mit 17,4 Prozent am häufigsten gedrückten E-Taste kommen wir in unserer Rechnung [350 (Anschläge pro Minute) x 0,174 (Häufigkeit) x 60 (Minuten) x 4 (Stunden) x 365 (Tage)] beispielsweise erst nach etwas mehr als neun Jahren auf 50 Millionen Anschläge.

Diese Rechnung lässt sich zwar nur bedingt auf Spiele übertragen, da sowohl die Anzahl als auch die Verteilung der Anschläge hier anders ausfällt als beim Tippen von Texten. Zumindest mit Blick auf die offiziellen Angaben zur Haltbarkeit der Schalter sollte es aber auch beim längeren Einsatz der LK300 in diesem Punkt nicht zu Problemen kommen.

Die Lioncast LK200 im Tenkeyless-Design ohne Nummernblock kostet nur ungefähr 90 Euro und ähnelt der LK300 optisch stark. Ohne Handballenauflage, Makro- und Sondertasten ist sie spartanischer ausgestattet, nimmt aber auch weniger Platz weg. Die Lioncast LK200 im Tenkeyless-Design ohne Nummernblock kostet nur ungefähr 90 Euro und ähnelt der LK300 optisch stark. Ohne Handballenauflage, Makro- und Sondertasten ist sie spartanischer ausgestattet, nimmt aber auch weniger Platz weg.

So oder so gilt unserer Meinung nach: Für Spiele eignet sich die LK300 mit den roten Kailh-Schaltern sehr gut. Wir haben sie unter anderem in Blizzards MOBA Heroes of the Storm und in World of Warcraft sowie diversen Shootern auf Herz und Nieren geprüft. Der lineare Anschlag erweist sich einmal mehr als sehr angenehm, wobei hier allerdings auch subjektive Empfindungen eine Rolle spielen.

Für diejenigen, die die Tastatur primär auch zur Textverarbeitung nutzen wollen, stellt sich die LK300 aus unserer Sicht erwartungsgemäß als etwas weniger gut geeignet heraus. Beim Tippen längerer Texte haben wir einen leichten Widerstand beim Betätigen der Tasten wie etwa bei den braunen Cherry-Schaltern recht schnell vermisst.

Außerdem bewiesen die Red Switches der LK300 im Test beim Tippen eine gewisse Anfälligkeit für versehentliche Aktivierung – was in Anbetracht des eher geringen Auslösewiderstands und des linearen Hubwegs nicht ungewöhnlich ist.

Der Teufel steckt im Detail

Insgesamt bietet die LK300 gemessen an der UVP von 119,99 Euro eine großzügige Ausstattung. Die abnehmbare Handballenauflage lässt sich leicht anbringen und wieder entfernen. Optisch ist sie durch und zahlreiche Linien etwas weniger schlicht gehalten, sie fügt sich aber gut in das übrige Design der Tastatur ein.

Dank kleiner Gumminoppen an der Unterseite sitzt die LK300 fest auf dem Schreibtisch und verrutschte uns im Test kein einziges Mal. Über ausklappbare Ständer lässt sich auch die Neigung der Tastatur anpassen. Einen Hub für USB- oder Audio-Geräte bietet die LK300 aber genau so wenig wie ein Rad zur Lautstärkeregelung.

Im Test sind uns außerdem noch einige Kleinigkeiten negativ aufgefallen. So ist beispielsweise die Sicht auf die LED-Anzeigen oberhalb des Nummernblocks (Capslock etc.) leicht versperrt, weil die Tasten relativ hoch auf der Metallplatte aufsitzen.

In diesem Zusammenhang ebenfalls nicht optimal: Die Makrotasten sind relativ flach, was ihre Erreichbarkeit hinter den höheren Standardtasten etwas verschlechtert. Aufgrund der leichtgängigen Architektur der Red-Switches kann es außerdem passieren, dass man im Eifer des Gefechts beim Griff zu den Makrotasten aus Versehen eine der F-Tasten darunter aktiviert.

Immerhin verhindert die Positionierung der Makrotasten oberhalb der F-Tasten im Gegensatz zu einer Platzierung an der linken Seite, dass man beim blinden Tippen in der Tastenspalte verrutscht und beispielsweise die G1-Taste statt der ESC-Taste drückt.

In der Draufsicht von schräg oben sind die LED-Anzeigen oberhalb des Nummernblocks teilweise nicht so gut zu erkennen. In der Draufsicht von schräg oben sind die LED-Anzeigen oberhalb des Nummernblocks teilweise nicht so gut zu erkennen.

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