Ich dachte immer: "Eine Maus fürs Homeoffice braucht eigentlich nur zwei Tasten und ein gescheites Scrollrad - kein Schnickschnack". Wozu auch? Alles andere erledigen Tastatur-Shortcuts.
Wie falsch ich doch lag!
Seitdem ich die MX Master 3S teste, weiß ich, wie wertvoll zusätzliche Maustasten sein können. Vor allem, wenn sie so flexibel anpassbar sind wie hier. Ganz egal, ob ich bei der Arbeit surfe, in Photoshop die Bilder für diesen Testartikel bearbeite oder meinen Kollegen nur mal eben einen Screenshot in den Teams-Chat werfe. Logitechs Options+ Software macht's möglich.
In den letzten Wochen hat mir diese Maus allerhand Arbeitszeit erspart. Aber auch Nerven gekostet. Denn obschon die Master 3S für mich ein echter Produktivitäts-König ist, schrammt sie haarscharf an der Perfektion vorbei.
Ein Handschmeichler - aber nicht für jeden
Zugegeben, ca. 140 Gramm sind nicht gerade wenig für eine Maus. Die Master 3S ist wie schon ihr Vorgänger ein echter Klopper. Und ich liebe das. Ich habe relativ kleine Hände und nutze überwiegend den Palm Grip, trotzdem oder gerade deswegen passt der Nager wie angegossen in meine Patschen. Zumindest in meine rechte, denn Linkshänder müssen sich leider eine Alternative suchen.
Das Design ist unverändert übernommen worden, nur die Farben sind anders. Neben einer schwarzen Version (Grafit) gibt es noch eine schicke weiße (Hellgrau), für die ich mich entschieden habe. Letztere wirkt dank der Kombination silberner Elemente an Mausrädern und Unterseite stilvoll und elegant. Zumindest für die ersten Tage, denn flott bemerkte ich unschöne braune Flecken auf der Maus.
Ich habe weder dreckige noch sehr schwitzige Hände, daher gehe ich (zumindest beim hellgrauen Modell) von einer sehr schmutzanfälligen Oberfläche aus, die sich blöderweise auch nur schwer reinigen lässt. Das ist wirklich schade, zumal die Verarbeitung ansonsten keinen Grund zur Kritik lässt.
Noch besser als der Vorgänger, aber nicht perfekt
Das gilt auch für den Rest der Maus. Wie schon die Master 3 besitzt die 3S insgesamt acht Tasten (Daumenrad eingerechnet), die sich per intuitiver Software an nahezu alle Bedürfnisse anpassen lassen, sogar App-spezifisch. Das Scrollen durch Browser-Tabs, Werkzeuge in Bildbearbeitungsprogrammen oder langen Excel-Sheets wird damit zur wahren Freude. Vor allem die Taste unter dem linken Daumenflügel hat es mir angetan, da ich bequem per Gestensteuerung zwischen meinen Desktops wechsle.
Doch was ist jetzt neu? Eigentlich nur zwei Dinge: Der Sensor unterstützt nun statt 4k bis zu 8k DPI, was insbesondere bei präziser Bildbearbeitung hilfreich sein kann, ansonsten aber kaum ins Gewicht fallen dürfte. Die Cursor-Beschleunigung ist im Alltag sonst viel zu hoch. Darüber hinaus sind die oberen beiden Maustasten zu 90% leiser, was ich sehr begrüße.
Verbesserungsbedarf gibt's aber immer noch am Mausrad, obschon Logitech hier schon dran gefeilt hat. Zur Erklärung: Die Master 3 und 3S können vom Zeilen- in den Freilauf wechseln, entweder manuell per Druck aufs Mausrad oder automatisch bei einer schnellen Scrollbewegung. So rauscht ihr quasi flott durch ein langes Dokument oder einen langen Artikel. Klingt nützlich, fühlt sich in der Praxis aber auch nach etlichem Herumspielen in den Einstellungen nie ganz richtig
an. Immerhin: Aussetzer wie beim Vorgänger sind mir nicht aufgefallen.
Wenn das leicht frickelige Mausrad und die unschönen Flecken am Gehäuse nicht wären, hätte sich die Master 3S die 5-Sterne-Wertung eingeheimst. Denn sonst gibt es nichts zu meckern. Die Akkulaufzeit ist mit 30 bis 70 Tagen (je nach DPI-Einstellung des Sensors) beeindruckend, die Maus gleitet butterweich über den Schreibtisch, die Einrichtung und Verbindung via Bluetooth oder USB-Dongle ist ein Klacks.
Apropos: Ihr braucht euch keine Sorgen wegen der Latenz zu machen, die ist in der Praxis nicht spürbar. Zudem sind mir zu keiner Zeit Verbindungsverzögerungen (etwa nach dem Aufwachen aus dem Standby-Modus des Laptops) oder gar -abbrüche aufgefallen. Auf die Master 3S kann ich mich jederzeit verlassen.
Für wen lohnt sich die MX Master 3S?
Lohnt sich ein Upgrade von der MX Master 3? Klares Nein, dafür fallen die Neuerungen zu gering aus. Schließlich tut's im Homeoffice und für gelegentliche Arbeiten in Adobe Photoshop auch der schwächere Sensor mit 4K DPI. Auch die leiseren Mausklicks sind zwar angenehm, aber den saftigen Aufpreis nicht wert.
Besitzt ihr den Vorgänger noch nicht oder sucht eine neue Maus, macht ihr mit der 3S nichts verkehrt.
Für Effizienz-Fans: Da sich die Tasten für spezifische Apps anpassen lassen, sind beinahe keine Grenzen gesetzt. Dieser Nager holt aus eurer Software noch mehr heraus und spart wertvolle Zeit im Alltag.
Wenn ihr mehrere Geräte habt: Ihr wechselt ständig zwischen Tablet, Laptop, Office-PC oder gar Smartphone? Dann ist Quick Switch-Funktion der Master 3S ein wahrer Segen für euch. Ihr könnt bequem per Tastendruck zwischen drei gespeicherten Geräten wechseln. Mehr Flexibilität geht nicht.
Nichts für Linkshänder: Aufgrund ihrer Form fällt die Master 3S für Linkshänder leider raus.
Schaut auch in unsere Kaufberatung der besten ergonomischen Mäuse an, wenn ihr auf der Suche nach einer neuen Maus fürs Homeoffice seid.
Fazit der Redaktion
Ich bereue es fast, nicht früher auf die Master 3 bzw. 3S gewechselt zu haben, denn die Maus ist für mich ein echter Gamechanger gewesen. Ich bin so viel produktiver und flexibler im Arbeitsalltag! Vor allem die Daumentaste und das Daumenrad haben es mir angetan. Mal eben schnell durch die Browsertabs scrollen oder zwischen virtuellen Desktops wechseln - das spart nicht nur Zeit, sondern macht auch Spaß.
Enttäuscht bin ich jedoch von der Verarbeitung - zumindest beim hellgrauen Modell. Es kann einfach nicht sein, dass sich schon nach wenigen Tagen Verfärbungen zeigen. Das trübt das ansonsten schicke Design enorm.
Davon abgesehen kann ich euch die 3S jedoch nur empfehlen. Ja, sie kostet viel, aber dafür bekommt ihr auch viel. Ich möchte sie jedenfalls nicht mehr missen.
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