Das iPhone 14 zeigt, warum ich mir wohl nie mehr ein neues iPhone kaufen kann

Redakteur Alex wird sich wohl nie mehr von seinem iPhone 12 mini trennen können. Und schuld ist ein unaufhaltbarer Trend.

Das iPhone mini wird offenbar durch das iPhone Max ersetzt. Das iPhone mini wird offenbar durch das iPhone Max ersetzt.

Wusstet ihr, dass Hosentaschen heutzutage größer sind, als sie es noch vor zehn Jahren waren? Ich mache da jetzt keinen Witz. Gerade bei den Herrenhosen musste die Modeindustrie in der letzten Dekade deutlich nachlegen. Der Grund dafür ist simpel: Smartphones werden immer größer und weil Männer in der Regel keine Handtaschen tragen, mussten die Hosentaschen eben mitwachsen.

Eine aktuelle Meldung der Kollegen des US-Magazins Techradar unterstreicht, dass die meisten von euch immer größere Handys bevorzugen: Die iPhone-14-Reihe könnte endlich das Modell bieten, das ihr wollt und euch leisten könnt.

Demnach will Apple erstmals auch der normalen Serie ein Modell mit 6,7 Zoll großem Display spendieren: das iPhone 14 Max. Bislang waren Bildschirme dieser Größe den Pro-Varianten vorbehalten, also etwa dem iPhone 13 Pro Max. Das iPhone 14 mini fällt wegen der offenbar zu geringen Nachfrage dem Rotstift zum Opfer. Zumindest wenn man den sich zuspitzenden Gerüchten Glauben schenkt. Und das ärgert mich. Aber nicht nur weil das mini so schön kompakt ist.

Alexander Köpf
@NebulaMutara

GameStar-Redakteur Alex besaß lange Zeit überhaupt kein Smartphone. Sein erstes war dann ein gebrauchtes Samsung Galaxy S6, das er mit Hilfe von Custom-Roms so modifizierte, wie er es haben wollte. Zum iPhone kam Alex durch einen Zufall. Er bekam das erste SE ebenfalls gebraucht geschenkt. Aus reiner Neugier nahm er es irgendwann in Betrieb und ist seither nicht mehr zu Android zurückgewechselt.

Größer ist nicht immer besser

Ich kann ja durchaus verstehen, warum große Bildschirme so beliebt sind: Es spielt sich darauf viel angenehmer, vom Schauen von Filmen und Serien brauche ich gar nicht erst anzufangen und auch im alltäglichen Umgang haben sie ihre Vorzüge. Hat Techradar am Ende also mit seiner Überschrift Recht? Wollen wirklich alle ein so großes Smartphone?

Ich kann da nur für mich selbst sprechen: Das will ich auf keinen Fall. So vielen Tech-Trends ich auch nachlaufe, wenn es um’s Mobiltelefon geht, lebe ich in einer anderen Zeit - zumindest was die Größe angeht. Denn ordentlich Leistung will ich natürlich schon.

Mir sind kleine handliche Smartphones, um nicht zu sagen Handys, einfach lieber – verzeiht mir den schlechten Wortwitz. Ich mag keinen rechteckigen, sperrigen Metallklotz am Oberschenkel tragen und in meine Fahrradsatteltasche passen kleine Geräte auch viel besser.

Wenn ich einen Film darauf schaue, halte ich es mir zudem einfach etwas näher unter die Nase und zum Spielen taugt es mir allemal. Um ehrlich zu sein, mache ich beides jedoch recht selten damit. Auf langen Zugfahrten packe ich mir einfach ein Laptop samt ein paar Folgen einer Serie in den Rucksack. Und falls ich wirklich unterwegs zocken will, greife ich am Ende doch eher zum Steam Deck, obwohl ich das Spielen auf dem Handy überraschend gut finde.

Was früher riesig war, gilt heute als kompakt

Das iPhone 12 mini lässt sich dank 5,4 Zoll großem Display bequem mit einer Hand bedienen. Das iPhone 12 mini lässt sich dank 5,4 Zoll großem Display bequem mit einer Hand bedienen.

Na gut, werdet ihr sagen, es gibt doch kleine Smartphones: Sei es das Google Pixel 5, das Asus Zenfone 8 oder eben das iPhone SE, wenn es denn unbedingt Apple sein muss. Muss es übrigens nicht, ganz im Gegenteil. Bei einem Mobiltelefon geht es mir in erster Linie um die Praktikabilität. Darum soll es möglichst klein sein. Gleichzeitig will ich jedoch neueste und beste Hardware und nicht etwa einen Prozessor aus der letzten oder vorletzten Generation. Da schlägt der Enthusiast in mir einfach durch. Das iPhone SE fällt also schon mal flach.

Pixel 5 und Zenfone 8 disqualifizieren sich durch ihre Bildschirmgröße von 6 respektive 5,9 Zoll. Bei anderen Geräten ist das ähnlich. Für mich ist das nicht kompakt, auch wenn sie als solches bezeichnet werden und sie sich quasi in jeder Liste für die kleinsten Handys der Jahre 2021 und 2022 finden. Das zeigt erneut recht deutlich, wohin die Reise geht.

Nur zum Vergleich: Im Jahr 2014 stellten das iPhone 6 plus und das Samsung Galaxy Mega die Hosenhersteller Levis, Lee und Co. vor die Aufgabe, ein 5,5 beziehungsweise 6,3 Zoll großes Display plus Rahmen bequem in einer Hosentasche unterzubringen. Das Huawei Mate20 X aus dem Jahr 2018 mit 7,2 Zoll Bildschirm ist rund einen Zentimeter breiter und fast zwei Zentimeter höher.

Übrigens: An den beiden neuen Versionen vom iPhone SE stören mich neben dem im Vergleich zu den jeweils großen Modellen desselben Jahres älteren Prozessoren auch die Form und das nicht in das Gehäuse eingepasste Display samt Home-Button. Ich mochte das kantige Design des ersten SE aus dem Jahr 2016, obwohl auch das mit dem damals noch zeitgemäßen dicken Knopf an der Unterseite aufwartete. Das flache, abgerundete Konzept der zweiten und dritten Iteration plus dem immer noch eingerahmten Bildschirm sagt mir dagegen überhaupt nicht zu.

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Klein aber fein - das iPhone 12 Mini

Die Letzten ihrer Art

Wie passend, dass Apple mit der 12er-Reihe extra für mich (!) das mini entworfen hat. Das ist genau das Smartphone, das ich brauche. Schön kantig, mit eingepasstem 5,4 Zoll großen Display ohne Home-Button und mit dem A14 Bionic verrichtet darin derselbe Prozessor sein Werk wie auch in den großen Modellen. Die Akkulaufzeit ist zwar deutlich kürzer als die des regulären 12er und der beiden Pro-Varianten sowieso. Aber ich spiele und gucke darauf ja ohnehin so gut wie gar nicht.

Es gibt mit dem 13 mini sogar einen Nachfolger: Hier taktet der noch neuere A15 Bionic fröhlich vor sich hin, das Display ist etwas heller und der Akku hält ein paar Stunden länger. Leider muss ich mein Testmodell demnächst wieder zurückgeben. Und ein weiterer Nachfolger ist wie gesagt nicht in Sicht.

Ich kann nur hoffen, dass sich Apple irgendwann in den nächsten drei oder vier Jahren ein Herz fasst und wieder ein iPhone mini anbietet, denn dann dürfte die Unterstützung mit aktuellen Betriebssystemen für das 12 mini enden. Oder dass ein anderer Hersteller ein High-End-Smartphone auf den Markt bringt, das meinen Vorstellungen entspricht. Denn ob Android oder iOS ist mir letztlich Schnuppe.

Angesichts der Entwicklung zu immer größeren Handys erhoffe ich mir allerdings erst einmal nichts. Und genau deshalb werde ich mein iPhone 12 mini wohl nie mehr hergeben und mir auch kein neues iPhone mehr kaufen.

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