Netflix & Co.? Pfeife ich drauf! Fast 10 Jahre setze ich auf einen Blu-ray-Player von Samsung

Total veraltet, aber ich liebe ihn trotzdem - mein fast ein Jahrzehnt altes Abspielgerät.

Die Älteren werden sich erinnern: Irgendwann in den Nullerjahren hat Blu-ray die DVD abgelöst. Wilde Zeiten waren das. (ink dropAdobe Stock) Die Älteren werden sich erinnern: Irgendwann in den Nullerjahren hat Blu-ray die DVD abgelöst. Wilde Zeiten waren das. (ink drop/Adobe Stock)

Eine aktuelle Studie beweist: Netflix ist nach wie vor die Videostreaming-Plattform Nummer 1, lässt Mitbewerber wie Amazon Prime Video oder selbst Disney Plus weit hinter sich.

Bis vor wenigen Jahren war mir das aber total egal. Dass ich mal mit Netflix und Konsorten in Berührung gekommen bin, war gelegentlichen Filmabenden bei Freunden geschuldet, selber wollte ich kein Geld in einen Streaming-Dienst buttern, ums umgangssprachlich zu sagen.

Hatte ich doch, seit Erscheinen im Jahr 2014, meinen Blu-ray-Player BD-H5500 unterm Fernseher stehen.

Wie mich das, aus der heutigen Perspektive betrachtet, altertümliche Abspielgerät die längste Zeit überzeugt hat, und auch heute noch eines meiner liebsten Unterhaltungselektrogeräte ist, erfahrt ihr nachstehend.

Mein Blu-ray-Player und ich: eine Liebesgeschichte

Ein Blick zurück: Im Jahr 2006 haben die großen Filmstudios ihre ersten Blu-rays und HD-DVDs auf den Markt geworfen. Damals wurde in meiner Erinnerung mit Spannung erwartet, welches der beiden Nachfolge-Datenträger das Erbe zur altehrwürdigen DVD anträte.

Als jemand, der erstmal ausharrt und abwarten, welche technische Errungenschaft sich durchsetzt, habe viele Jahre weiterhin auf die DVD gesetzt. Bis zum Jahr 2013, als der Science-Fiction-Horrorfilm »Prometheus«, den ich schon im Kino fantastisch fand, auf der blauen Scheibe erschien - und ich das Alien-Filmspektakel auf Verwandtenbesuch in einer Bildqualität beglotzen durfte, die ich so im Heimkino noch nie kannte.

Von da an war ich vom Medium Blu-ray überzeugt - und für mich stand fest: So ein Ding brauche ich auch (einen Blu-ray-Player, keinen Xenomorph unterm Brustkorb).

Und so habe ich - Achtung: Ironie! - nur ein Jahr später tatsächlich ein solches Abspielgerät gekauft.

Doch was hat der BD-H55000 wirklich auf dem Kasten, und weswegen stellt Samsung heutzutage keine Blu-ray-Player mehr her?

Ausgedacht hat sich das Alien übrigens der Schweizer Künstler HR Giger. Das HR steht für Hans Rudolf. (Bild-Quelle: Aisyaqilumar über Adobe Stock) Ausgedacht hat sich das Alien übrigens der Schweizer Künstler HR Giger. Das HR steht für Hans Rudolf. (Bild-Quelle: Aisyaqilumar über Adobe Stock)

BD-H5500 von Samsung: als Blu-rays günstiger wurden

Für mich als alter Pfennigfuchser war der Kampfpreis von unter 60 Euro das K.O.-Argument, mir einen solchen Player anzuschaffen. Erhältlich war das Gerät in Weiß und schwarz. Ich entschied mich für die Farbgestaltung in Schwarz.

Abspielen kann der BD-H5500 CDs, DVDs und natürlich auch Blu-rays. HDMI- und USB-Anschlüsse sind jeweils in einfacher Ausführung verbaut.

Das Teil hat eine Länge von 36 Zentimetern, ist fast 4 Zentimeter hoch, und nahezu 20 Zentimeter tief. Im Betrieb hat das Gerät einen Verbrauch von 9,8 Watt, im Stand-by-Modus sind es 0,4 Watt - aber der Player hängt bei mir ohnehin an einer Steckerleiste, die ich abschalte, wenn das Gerät gerade nicht im Betrieb ist.

Ach ja: der BD-H5500 ist auch 3D-fähig, kann also 3D-Blu-rays abspielen. Eine Tatsache, die ich aus Desinteresse all die Jahre, vorgeschädigt durch die mit 3D-Brille im Kino verdunkelten Filmbilder, außer Acht gelassen habe.

Wer soll nur diese ganzen Blu-rays gucken? Die Antwort: der Autor dieses Artikels! Wer soll nur diese ganzen Blu-rays gucken? Die Antwort: der Autor dieses Artikels!

Silberscheiben aus der Bibliothek - aber wo ist die Fernbedienung?

Woher ich die Filme für meinen Player beziehe, habe ich unlängst in einem anderen Artikel verraten: »Wer braucht Netflix?« Für nur 20 Euro im Jahr gucke ich Serien und Filme, dank eines simplen Tricks. Der Artikel erklärt auch, wieso ich bis heute gerne auf physische Datenträger setze.

Doch zurück zum BD-H5500: Denn, ja, selbst für einen Blu-ray-Player ist dieser, besonders aus heutiger Sicht, völlig veraltet.

Mit dem Internet verbinden lässt sich das Gerät beispielsweise durchaus, allerdings nur mit einem LAN-Kabel. WLAN wird nicht geboten. Das Verlangen, gesondert über meinen Blu-ray-Player YouTube-Videos zu gucken, hatte ich bis dato indes nicht.

Auch die Bedienung über Smartphone oder Tablet-PC ist nicht möglich. Ihr müsst auf die im Lieferumfang beiliegende Fernbedienung zugreifen. Ein Umstand, der ärgerlich werden kann, wenn die Fernsteuerung auf Nimmerwiedersehen in der Couch-Ritze verschwindet, ums augenzwinkernd zu sagen.

Ganz zu schweigen davon, dass Heim-Cineasten natürlich längst auf UHD-Blu-ray-Player setzen, ausgestattet mit üppigen Funktionsumfängen und fetter 4K-Bildqualität, von der ich als Blu-ray-Player-Opa nicht mal träumen kann.

Und sowieso hat Samsung die Zeichen der Zeit erkannt, hat bereits 2019 seine Produktion von Blu-ray-Playern eingestellt.

Zum Abschluss eine Beichte zum Video-Streaming: Mittlerweile klicke und schaue auch ich manchmal bei Netflix vorbei. Anfangs noch angelockt durch die Einkäufe klassischer Sitcoms wie Friends und Seinfeld, oder einzelner Film-Highlights, hat es mir aktuell die übernatürliche Horrorkomödie Wednesday (und ihrer Addams Family) angetan. Tja, auch ich muss mit der Zeit gehen.

Übrigens: Mein Kollege Maxe hat eine eindeutige Meinung zu 3D-TV - und die wird nicht jedem schmecken.

Was haltet ihr davon, wenn Bundesbürger jenseits der 30 an antiquierten Tech-Gerätschaften festhalten? Ist das schrullig-liebenswert, oder sollte man sich stets mit den allerneuesten Technik-Geräten eindecken? Auch auf die Gefahr hin, dass man die neuste Smartwatch oder das frisch erstandene Smartphone nach wenigen Monaten wieder austauscht? Schreibt uns eure Erfahrungswerte dazu gerne in die Kommentare.

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