Der dritte Streich von Nothing ist ein Smartphone im Preisbereich der unteren Mittelklasse, dessen Name an die Pixel-Serie von Google erinnert.
Fans der Handys aus London erkennen unschwer die mittlerweile etablierte DNA des Unternehmens. Unter der schicken Haube verbirgt sich ein sehr solides Handy, das mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 330 Euro einen starken Vertreter der Android-Mittelklasse in den Ring schickt.
Hinweis zwecks Transparenz: Das Nothing Phone 2a wurde mir für den Test zur Verfügung gestellt und wird voraussichtlich für Vergleiche mit zukünftigen Android-Smartphones in meinem Besitz verbleiben. Eine inhaltliche Einflussnahme auf den Artikel seitens Nothing hat selbstverständlich nicht stattgefunden.
Nothing Phone 2a: Design, Specs und Leistung
Beginnen wir mit dem Design des Mobiltelefons und gehen wir vom Offensichtlichen zum Inneren des Telefons über. Als ich es das erste Mal ausgepackt und in die Hand genommen habe, war ich mir nicht sicher, ob mir die Rückseite gefällt, nicht gefällt oder ob sie eine Anspielung auf Nintendos R.O.B. ist.
Halten wir fest: Geschmackssache.
Die Verarbeitung des Handschmeichlers ist definitiv unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung zu bewerten. Und das Wort »Handschmeichler« verwende ich hier bewusst, denn trotz Kunststoffrückseite und Aluminiummittelrahmen fühlt sich das Handy wertig an.
Typisch für eine solche Rückseite sammeln sich aber genauso schnell Fingerabdrücke an wie bei anderen Vertretern seiner Klasse.
Unter dem Fingerabdruckmagneten verbirgt sich auch das Markenzeichen von Nothing: die Glyph. Dieses Feature besteht beim 2a allerdings aus deutlich weniger LEDs, lässt sich aber ebenso umfangreich an die eigenen Bedürfnisse anpassen, dazu später mehr.
Dreht man das Smartphone auf die Vorderseite, blickt man auf ein 6,7 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 2412 x 1084 Pixeln und einer variablen Bildwiederholrate von 30 bis 120 Hertz.
Das Display wirkt ausreichend scharf und mit einer Standardhelligkeit von 750 Nits auch hell. Im Freien bleibt das Display mit bis zu 1100 Nits (1300 Nits HDR-Peak) bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar.
Im Vergleich zu anderen Smartphones mit deutlich höheren Spitzenwerten ist ein Unterschied zweifellos erkennbar. Allerdings muss man dafür auch etwas mehr Geld in die Hand nehmen.
Kommen wir zu den Spezifikationen und der Leistung des neuen A-Modells. Im Inneren schlummert der Mediatek Dimensity 7200 Pro, der laut Hersteller für das OS optimiert wurde.
Im Vergleich zu seinen Geschwistern schneidet das Nothing Phone 2a in Sachen CPU- und Grafikleistung insgesamt besser ab als die erste Generation, bleibt aber weit hinter seinem großen Bruder zurück.
Geekbench CPU
Smartphone
- Multi-Core
- Single-Core
- 0
- 880
- 1760
- 2640
- 3520
- 4400
Im Praxistest macht das Smartphone eine sehr gute Figur. Die Navigation durch das auf Android basierende Nothing OS 2.5 läuft flüssig, ohne Stottern oder Ruckeln.
Auch zum Spielen ist der Begleiter geeignet, selbst die Grafikreferenz Genshin Impact meistert der Handschmeichler in niedrigen Einstellungen mit stabilen 30 FPS. Innerhalb von 30 Minuten wurde das Gerät auch nicht unangenehm warm.
Zur Seite stehen der Budget-Variante mindestens 8 GByte Arbeitsspeicher sowie 128 GByte interner Speicher.
Nothing OS 2.5
Das Nothing Phone 2a startet ab Werk mit Nothing OS 2.5 auf Basis von Android 14. Der Hersteller aus London verspricht drei weitere OS-Updates sowie vier Jahre Sicherheitsupdates.
Freunde von Stock-Android-nahen Betriebssystemen werden sich hier wohlfühlen. Der Hersteller hat nur wenige Anpassungen vorgenommen, hauptsächlich an der Designsprache und der Schrift.
Öffnet man die Einstellungen, fällt einem wahrscheinlich der dritte Menüpunkt ins Auge: Glyph Interface.
Dabei handelt es sich um die leuchtende Rückseite, die aus drei einzelnen LED-Streifen besteht. Ähnlich wie beim ersten Modell und dem Phone 2 könnt ihr dieses Alleinstellungsmerkmal an eure Bedürfnisse anpassen - und bei Bedarf auch komplett abschalten.
Kompakt zusammengefasst:
- Es besteht die Möglichkeit, für bestimmte Kontakte eigene Klingeltöne festzulegen und die LEDs entsprechend in einem anderen Rhythmus aufleuchten zu lassen.
- Für die Benachrichtigungen der App gibt es in den Einstellungen auch eine Option, einen anderen Ton mit Beleuchtung einzustellen.
- Es gibt einen Glyph-Timer, der die ungefähre verbleibende Zeit mit LEDs anzeigt. Diese Funktion kann in die Android Schnellauswahl aufgenommen oder als Widget erstellt werden, um schnell darauf zugreifen zu können.
- Mit Componist kann man sogar eigene Kreationen erstellen. Zum Zeitpunkt des Tests war das Tool allerdings noch nicht für das Nothing Phone 2a freigeschaltet.
In meinem Test des Nothing Phone 2 bin ich ausführlich auf die einzelnen Funktionen eingegangen. Natürlich lässt sich die Glyph in den Einstellungen auch komplett oder zu bestimmten Zeiten abschalten - was ich besonders beim Schlafen empfehle.
Hat das Smartphone auch KI-Funktionen? Zumindest habe ich eine typische Funktion in den Optionen des Betriebssystems gefunden.
Es lassen sich Hintergründe generieren, allerdings weit weniger umfangreich als bei der Konkurrenz aufseiten von Google, Samsung und Co.
Wer auf der Suche nach einem neuen Anstrich ist, wird auch mit dem günstigeren A-Modell bedient.
Nothing Phone 2: Wie schlägt sich die Dual-Kamera?
Der Londoner Hersteller setzt beim A-Modell auf das bewährte Dual-Kamera-Setup, bestehend aus einem Ultraweitwinkel- und einem Weitwinkelobjektiv.
- Weitwinkel: 50 Megapixel, f/1,8, Bildstabilisator mit Autofokus
- Ultraweitwinkel: 50 Megapixel, f/2.2
Für das Ultraweitwinkelobjektiv setzt Nothing erneut auf den JN1-Sensor von Samsung. Dieser kommt bereits bei den Geschwistern zum Einsatz.
Bedeutet: Zu den Seiten hin fehlt es zunehmend an Schärfe und auch der Dynamikumfang lässt zu wünschen übrig. Ein optischer Bildstabilisator fehlt komplett.
Die gute Nachricht: Bei guten Lichtverhältnissen steht schönen Landschafts- und Urlaubsfotos kaum etwas im Wege. Beim Fotografieren gegen die Sonne entsteht auch kein unschöner Lens Flare.
Mit der Hauptkamera hat Nothing das A-Modell gegenüber dem Phone 1 aufgerüstet, auch hier kommt ein Sensor von Samsung, der GN9, zum Einsatz. Der Sensor ist lichtempfindlicher als der der Hauptkamera des Phone 1, was bei schlechten Lichtverhältnissen zu rauschärmeren Aufnahmen führen kann.
Bei hellem Licht sind die Bilder scharf, aber ziemlich »lebendig«. Das Blau des Himmels und das Grün des Grases wirken auf mich unnatürlich.
Beim Fotografieren fällt außerdem auf, dass der Auslöser manchmal (je nach Motiv) knapp vier Sekunden braucht, bis das Foto im Kasten ist.
Während der Testphase wurden mehrere Updates eingespielt. Gut möglich, dass die auffällige Wartezeit mit den nächsten Versionen noch optimiert wird.
Über eine nette Option bin ich in den sonst so rudimentären Kamera-Einstellungen dann doch gestolpert.
Für den Protrait-Modus steht ein Button für die Blende zur Verfügung, mit dem das Bokeh über ein »Drehrad« vergrößert respektive verkleinert werden kann. Natürlich hilft die Software hier kräftig mit.


Nettes Feature: Beim Porträt-Modus kann ich schnell und einfach die »Blende« öffnen und schließen.
Wie sehen die Bilder der Selfie-Kamera aus? Nothing setzt bei der Frontkamera auf 32 Megapixel mit einer Blende von f/2.2. Ein Autofokus ist nicht an Bord, was in dieser Preisklasse ohnehin selten ist. Die Hauttöne wirken in manchen Aufnahmen etwas blass, aber insgesamt verrichtet die Frontkamera einen soliden Job.
Bei einem Preis von 330 Euro sind die wenigen Kritikpunkte aber zu verschmerzen. Mit wenig Geschick lassen sich gute Fotos schießen – und darauf kommt es schließlich an.
Für Videos steht euch zudem 4K mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde zur Verfügung. Alternativ kann auf FullHD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde zurückgegriffen werden.
Akkulaufzeit
An der Akkulaufzeit gibt es nichts auszusetzen. Ohne Aufladen kam ich bei moderater Nutzung problemlos über zwei Tage. Der Bestwert: über sechs Stunden Bildschirmnutzung.
Beim Videoschauen, Spielen und Surfen sinkt die Laufzeit natürlich, aber immerhin waren im Test knapp vier Stunden Displayzeit drin.
Der 5000 mAh Akku wird per Kabel mit bis zu 45 Watt aufgeladen und ist nach etwa 25 Minuten zu 50 Prozent geladen. Für eine 100-prozentige Ladung gibt der Hersteller rund eine Stunde an, was im Test in etwa übereinstimmt.
Auch bei mir war das Smartphone nach rund 65 Minuten zu 100 Prozent einsatzbereit. Fans von Wireless Charging werden vom Nothing Phone 2a enttäuscht sein.
Details
Abmessungen: 161.74 x 76.32 x 8.55 Millimeter
Gewicht: 190 Gramm
In der Box enthalten: Nothing Phone 2a, USB-C-Kabel (100 Zentimeter), Schutzfolie (schon angebracht), SIM-Tool
Speicher: 128 oder 256 GByte Speicher, 8 GByte RAM
Display: 6,7 Zoll AMOLED, 2412 x 1084 (394 PPI), Corning® Gorilla® Glass 5, 30 bis 120 Hertz, 1300 Nits Spitzenhelligkeit
Schutzklasse: IP54
Akku: 5000 mAh, 45 Watt
Betriebssystem: Nothing OS 2.5 (Android 14), 3 Jahre OS-Updates, 4 Jahre Sicherheitsupdates
Prozessor: MediaTek Dimensity 7200 Pro
Dual-SIM: Ja
Konnektivität: Bluetooth 5.3, 5G, WiFi 6
Fingerabdrucksensor: Ja
Kamera: 50 Megapixel Weitwinkel (f/1.88) mit OIS und Autofokus, 50 Megapixel Ultraweitwinkel (f/2.2), 32 Megapixel Frontkamera (f/2.2)
Video: 4K 30fps, 1080p 60fps, 1080p 120fps (Slo-Mo)
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