Seite 2: Nothing Phone 1 im Test - Das Hype-Smartphone spielt seine Stärken gut aus, hat aber auch Schwächen

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Das Glyph-Interface

Im oberen Abschnitt habe ich die sogenannte Glyph bereits angedeutet, darauf möchte ich jetzt ausführlicher eingehen.

Ich muss gestehen: Als ich die Glyph das erste Mal auf Videos und Bilder sah, wusste ich nicht so recht, wohin mit meinen Gedanken zu diesem Feature. Denn ein schön anzusehendes Gimmick war sie für mich ohnehin schon. Ich mag Spielereien am Smartphone, auch wenn diese gerne mal über das Ziel hinaus schießen.

Für das Glyph-Interface lassen ich viele Einstellungen treffen. Für das Glyph-Interface lassen ich viele Einstellungen treffen.

Nun konnte ich die Glyph mit ihren 900 LEDs testen und stellte sofort fest: Live sieht die Glyph um einiges besser aus! Aber die Beleuchtung macht nicht nur für das Auge was her. Sie bietet auch ein paar Einstellungen, um dieses außergewöhnliche Feature auch gekonnt in den Alltag einfließen zu lassen.

Eingehende Anrufe und Mitteilungen lassen sich individuell samt Ton und Leuchtmuster anpassen. Insbesondere für die wichtigen Kontakte könnt ihr einen eigenen Klingelton samt Muster deklarieren. So erkennt ihr anhand der jeweiligen Beleuchtung und des Sounds, wer gerade versucht, euch zu erreichen. 

Freunde des Google-Assistenten erhalten ebenfalls eine kleine Funktion in Zusammenhang mit dem Glyph-Interface spendiert. Bei aktivierter Einstellung bekommt ihr ein Feedback der untersten LEDs, wenn der Sprach-Assistent mit Hey Google aktiviert wird. Eine ähnliche Funktion findet sich beim Aufladen des Nothing Phones wieder. Hängt ihr das Ladekabel dran, zeigt die untere LED-Leiste den aktuellen Akkustand des Geräts.

Die unterste LED zeigt den Akkustand oder die Kommunikation mit dem Google-Assistenten. Die unterste LED zeigt den Akkustand oder die Kommunikation mit dem Google-Assistenten.

Wer wie ich von dem Hingucker auf der Rückseite nicht genug haben kann, aktiviert die Option zum Aufleuchten des Musters, sobald das Smartphone auf die Vorderseite gedreht und abgelegt wird. Wem das alles zu viel wird, kann die Glyph auch gänzlich in den Einstellungen deaktivieren. Für die Nachtruhe gibt es einen Regler, der diese Funktion nur zu bestimmten Zeiten ausschaltet.

Das Nothing-Phone unterstützt Reverse-Wireless-Charging mit 5 Watt. Damit lassen sich unterstützte Geräte wie Kopfhörer kabellos direkt am Smartphone aufladen. Legt ihr Kopfhörer auf die Wireless-Charging-Spule - ihr ahnt es sicher schon - leuchtet ein Teil der Rückseite auf.

Das Nothing-Phone 1 zeichnet sich insbesondere durch die Glyph aus. Das Nothing-Phone 1 zeichnet sich insbesondere durch die Glyph aus.

Da wir gerade beim Thema Aufladen sind: Das Phone 1 besitzt einen 4500mAh großen Akku und unterstützt Fast-Charging mit bis zu 33 Watt. Mit dem optionalen und offiziellen 45-Watt-Netzteil soll das Smartphone innerhalb von 30 Minuten bei 65 Prozent Akkuleistung sein. Optional deshalb, weil der Verpackung keines beiliegt und für 35 Euro erworben werden kann.

Eine letzte Einsatzmöglichkeit der Glyph findet ihr bei der Verwendung der Kamera. Statt eines Blitzlichts kann die Rückseite als sanfte Lichtquelle für Aufnahmen genutzt werden. Auch hier hat Nothing gut mitgedacht.

Generell kann ich an dieser Stelle bereits sagen, dass dieses kreative Alleinstellungsmerkmal der Akkuleistung keinen Abbruch tut. Durchweg kam ich gut durch den Tag, bei einer Display-Nutzung von circa fünf bis sechs Stunden.

Display, Betriebssystem, Performance und Co.

Zurück zur Vorderseite blicken wir auf ein OLED-Panel auf Basis von Low-Temperature Poly Silicon (LTPS). Diese Art Display ermöglicht die Auswahl zwischen zwei oder drei Bildwiederholraten, in diesem Fall 60 Hertz und 120 Hertz. Es bietet außerdem eine FHD+-Auflösung, was 2.400 x 1.080 Pixeln entspricht und dank der satten Farben ein feines Bild abliefert.

In meinen Augen ist das Display ausreichend hell. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung lassen sich Bilder und Texte noch gut erkennen. Hin und wieder dunkelt es allerdings zu schnell ab, möglicherweise der Sommerhitze geschuldet.

Unter dem Display findet sich ein optischer Fingerabdrucksensor, der überdurchschnittlich flott ist und stets zuverlässig auf meinen Daumen reagiert. Optische Sensoren beleuchten den Finger mit Licht, währenddessen eine winzige Kamera unter dem Glas ein Bild aufzeichnet. Dieses Bild wird mit dem Fingerabdruck beim Entsperren verglichen.

Optische Sensoren gelten mitunter als unsicher, da lediglich ein zweidimensionales Bild als Grundlage zur Entsperrung verwendet wird. Den Kompromiss von Nothing verstehe ich an dieser Stelle. Die Vorteile eines so schnellen Sensors überwiegen für viele Nutzer die Nachteile.

Auf das Smartphone kommen nur Apps meiner Wahl. Auf das Smartphone kommen nur Apps meiner Wahl.

Ist der Bildschirm einmal entsperrt, begrüßt dich Nothing OS auf Basis von Android 12. Ein Betriebssystem, das ohne Bloatware und fast reinem Android daherkommt. Auch hier muss ich das Unternehmen hinter Carl Pei loben, andere Hersteller in dieser Preisklasse handhaben das gerne mal anders und überreizen das Thema Bloatware.

Nothing behält seine Designsprache auch mit seinem Betriebssystem bei. Der Pixel-Look in den Einstellungen und in wenigen Widgets zieht sich wie ein roter Faden. Allerdings hätten es gerne mehr von den App-Elementen für den Startbildschirm geben dürfen. Minimal angepasst wurden auch die Schnelleinstellungen, die etwas größer mit der Übersicht zu verbundenen Geräten angezeigt werden.

Unterstützt wird das OS (Operating System) mit einem Qualcomm Snapdragon 778+. In meinem Test lief das Phone 1 größtenteils sehr flott und butterweich. Hin und wieder kam es aber zu kleinen Rucklern und geringfügig längeren Wartezeiten beim Öffnen von Apps. Leider lief das System auch nicht ohne Bugs. So waren auf einmal die Schnelleinstellungen nicht mehr sichtbar, oder Reverse-Wireless-Charging wurde deaktiviert, obwohl ich zuvor in den Einstellungen bewusst aktiviert habe.

Diese Probleme lassen sich mit zukünftigen Software-Updates jedoch sicher leicht behoben. Immerhin gibt Nothing ein Update-Zeitraum von drei Jahren an - beziehungsweise vier Jahren für Sicherheitsupdates.

Wer plant, das Nothing Phone 1 als Gaming-Handheld einzusetzen, muss gerade bei leistungshungrigen Spielen Abstriche in Kauf nehmen und Grafikeinstellungen nach unten korrigieren. Hier macht sich der Unterschied zu Flaggschiffen deutlich bemerkbar. Der Chip ist eben ein Kompromiss aus Preis, Leistung und Effizienz, mehr verspricht Nohting auch nicht - das sollte jedem potenziellen Käufer bewusst sein.

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