Ich weiß, ich bin etwas spät zur Party. Aber einen ausführlichen Test zum Nothing Phone 1 werde ich mir trotzdem nicht nehmen lassen, nicht bei diesem Smartphone! Denn wenn gerade der Co-Founder von OnePlus ein neues Smartphone auf den Markt bringt, werde ich hellhörig. Carl Pei hat sich für den Release ein schwieriges Feld ausgesucht. Mit dem Pixel 6a, das im selben Monat veröffentlicht wurde, bekommt das Nothing Phone 1 starke Konkurrenz.
Schnellnavigation:
- Design und Verarbeitung
- Das Glyph-Interface
- Display, Betriebssystem, Performance und Co.
- Die Königsdisziplin - Kamera
- Zu guter Letzt...
- Fazit der Redaktion
Ein kurzer Disclaimer: Vor meinem ausführlichen Test habe ich das zweite Update von Nothing auf mein Testgerät heruntergeladen. Demnach spreche ich in diesem Review von der Update-Version Nothing OS 1.1.2
, die am 31. Juli veröffentlicht wurde.
Kurzfazit: Das Nothing Phone 1 macht vieles richtig und weiß zu gefallen. Dank des Glyph-Interface bekommt ein Smartphone der Mittelklasse nach langer Zeit wieder ein spannendes und einzigartiges Feature. Aufgrund der UVP von 469 Euro muss sich das Gerät allerdings den Vergleich zum Konkurrenten gefallen lassen. Insbesondere im Bereich der Kamera hat Nothing noch Nachholbedarf, obwohl diese im Test positiv überraschen kann. Einen weiteren Feinschliff kann auch die Software Nothing OS
vertragen, die sich zwar nahe an Stock-Android befindet, allerdings noch kleine Ruckler und Bugs aufweist. Als Gesamtpaket ist das Phone 1 von Nothing aber durchaus empfehlenswert.
- Glyph-Interface
- Design und Verarbeitung
- OLED-Display mit 120 Hertz
- Software nahe an Stock-Android
- solide Akkulaufzeit (5 bis 6 Stunden Bildschirmzeit)
- vereinzelt Ruckler und Bugs
- Kamera eher durchschnittlich in dem Preis-Segment
- nur eine IP53-Zertifizierung
Design und Verarbeitung
Das Smartphone kommt in einer ungewöhnlichen Verpackung daher, die auf den Rest des Geräts abgestimmt wurde. Inbegriffen sind außer dem Telefon ein Kabel für USB-C auf USB-C und einem detailverliebten SIM-Picker. Der Hersteller verzichtet hier fast gänzlich auf Plastik, was sehr löblich ist.
Sobald ich das Smartphone aus der Verpackung und in die Hand nehme, fällt mir auf: schick! Das Telefon fühlt sich sehr gut und hochwertig an. Für den einen oder der anderen dürfte der Formfaktor etwas zu kantig und groß sein, für meine mittelgroßen Hände allerdings wie geschaffen. Mit 193 Gramm ist mein neuer Handschmeichler ausreichend leicht und nur geringfügig schmaler im Vergleich zum 238 Gramm schweren iPhone 13 Pro Max.
Beim Einschalten des 6,5 Zoll großen Displays wird mir der Bezug zu neueren iPhone-Modellen schnell klar. Immerhin ist dies eines der häufigeren Kritikpunkte, die sich das Nothing Phone 1 anhören muss. Die Display-Ränder sind symmetrisch und mit der Gestensteuerung von Android 12 wirkt es fast wie ein iPhone 13 respektive iPhone 12.
Ich finde diesen Punkt allerdings nicht tragisch, im Gegenteil: Mir gefällt es sogar sehr! Denn mit der feinen Punch-Hole-Kamera oben links wirkt es auf mich sehr aufgeräumt. Natürlich ist das reine Geschmacksache und es gibt Android-Geräte da draußen, die sich anders definieren, ohne dem Apfel zu ähneln. Aber auch das Nothing Phone 1 weiß sich abzuheben, dazu jedoch später mehr.
Umfasst werden das Display und das Gehäuse mit einem matten und kantigen Aluminiumrahmen aus 100 Prozent recyceltem Material. Dreht man das Smartphone, erinnert die Dual-Kamera wieder an ein iPhone. Die transparente Rückseite aus Gorilla Glas 5 spricht mich sehr an. Lediglich den Verzicht auf das aktuelle Gorilla Glas Victus möchte ich an dieser Stelle kritisieren.
Das Nothing Phone bietet im Gegensatz zu typischen Flaggschiffen keine IP68-Zertifizierung, bedeutet: Einen vollkommenen Schutz gegen Staub und dauerndes Untertauchen für 30 Minuten bei 1,5 Metern Tiefe. Allerdings ist das Gerät zumindest IP53 zertifiziert, das die folgende Abdeckung mitbringt:
- Erste Ziffer (5): Geschützt gegen Staub in schädigender Menge
- Zweite Ziffer (3): Schutz gegen Sprühwasser
Die erste Zahl der IP-Zertifizierung beschreibt immer die Staubresistenz, die zweite Zahl, die Wasserresistenz.
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