Seite 3: Nothing Phone 1 im Test - Das Hype-Smartphone spielt seine Stärken gut aus, hat aber auch Schwächen

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Die Königsdisziplin - Kamera

In dem Nothing Phone 1 ist erstaunlich gute Hardware verbaut. Die Hauptkamera ist Sonys IMX766 Sensor mit 50 Megapixeln und einer Blende von f/1.8. Die Ultra-Weitwinkel-Kamera ist Samsungs JN1, löst ebenfalls mit 50 Megapixeln auf und bietet ein Sichtfeld von 114 Grad. Erstere Linse ist auch in Flaggschiffen wie dem Oppo Find X5 Pro wiederzufinden.

Die Kamera-App ist neben dem Recorder die einzige Anwendung, die von Nothing eigens angepasst wurde. Sie ist sehr schlicht gehalten, bietet aber genug Modi zum Fotografieren, wie zum Beispiel eine Option für Makrofotografie.

Hauptkamera #1 Einfache Motive fängt der Autofokus gut auf.

Hauptkamera #2 Die Hauptkamera macht mit 50 MP und guter Helligkeit schöne Bilder.

Makro #1 Der Makromodus kann in den Einstellungen der Foto-App ausgewählt werden.

Makro #2 Bei gutem Licht macht der Makromodus einen soliden Job.

Wenig Licht #1 Vor schlechten Lichtverhältnissen braucht das Nothing Phone 1 sich nicht verstecken.

Wenig Licht #2 Aufnahmen bei wenig Licht können aber an den Rändern absaufen.

Leider kam es auch beim Fotografieren zu Problemen mit der Software. Einmal war es mir nicht möglich, zwischen Rück- und Frontkamera zu wechseln, oder der Auslöser brauchte gut zwölf Sekunden, bis ein Foto bei Tag geknipst wurde. Nach dem Schließen der App traten diese Probleme nicht mehr auf. Auch hier bin ich recht zuversichtlich, dass derartige Fehler in naher Zukunft der Vergangenheit angehören.

Bei Tageslicht sind Bilder für das Nothing Phone 1 kein Problem. Die Fotos der 50-Megapixel-Hauptkamera sind sehr scharf und fast immer ein Treffer dank des Autofokus. Hier und da zeichnet sich allerdings eine kleine Unschärfe an den Rändern ab. Hin und wieder sind die Farben für meinen Geschmack auch etwas übersättigt, was dem einen oder der anderen aber vielleicht gefällt.

Bei der Ultra-Weitwinkel-Kamera verschlimmert sich das Rauschverhalten an den Rändern. Hier wirken die Bilder auch leicht verblasst, gerade im Vergleich zur Hauptkamera. Generell lassen sich aber auch mit dieser Linse solide Bilder knipsen.

Ultra-Weitwinkel #1 Die Aufnahmen der Weitwinkel-Kamera sind zu gebrauchen.

Ultra-Weitwinkel #2 Im Vergleich zur Hauptkamera können die Aufnahmen etwas verblasst wirken.

Ultra-Weitwinkel #3 Je nach Tageslicht und Motiv entstehen aber auch gute BIlder.

Nachtmodus Die Farben kommen beim Nachtmodus durch, bei wenig Licht ist das Bild allerdings wenig brauchbar.

Bei schlechten Lichtverhältnissen muss sich das Nothing Phone 1 nicht verstecken. Ein Nachtmodus ist zudem mit an Bord. Knapp drei bis fünf Sekunden muss ich stillhalten, um anschließend ein helles und farbenfrohes Bild zu erhalten. Nothing hält hier sein Versprechen, zwei solide Kamera-Linsen zu verbauen. Die Dual-Kamera ist aber auch nur das: solide.

Insgesamt bin ich von der Leistung in Sachen Kameras positiv überrascht. Mit mehr Geschick lassen sich sicherlich noch viel bessere Bilder schießen, als ich es vermag. Es fällt aber auch auf, dass die Software kaum eine Rolle bei den Aufnahmen spielt. Hier sollte das Start-up noch nachbessern. Das Nothing Phone konkurriert mit einem Preis ab 470 Euro mit dem Pixel 6a für 460 Euro und dem Pixel 6 für mittlerweile 530 Euro. 

In puncto Kamera liefern beide Smartphones von Google einen großartigen Job ab, was auch dem besseren Google-Sensor samt der starken künstlichen Intelligenz zu verdanken ist. Wer also mehr aus einer Smartphone-Kamera herausholen möchte, sollte also vielleicht eher zum Pixel greifen.

Über die Selfie-Kamera kann ich weder Positives noch Negatives berichten. Sie ist für die Preisklasse in Ordnung, aber auch nichts Besonderes. Dies betrifft in meinem Test auch die Videokamera. Die Qualität der Aufnahmen ist weitgehend im grünen Bereich. Beide Kameras beschränken sich auf 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) beziehungsweise 1080p mit 60 Bildern pro Sekunde. 

Motiv mit Nachtmodus Motiv mit Nachtmodus
Motiv ohne Nachtmodus Motiv ohne Nachtmodus

Der Nachtmodus kann bei wenig Licht immer noch was rausholen.

Schade finde ich, dass während der Aufnahme nicht zwischen den beiden Linsen gewechselt werden kann. Der 2-fache digitale Zoom ist ebenfalls nur der Hauptkamera vorbehalten. Wer mit der Frontkamera filmen möchte, muss die 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde in Kauf nehmen.

Zu guter Letzt...

Was gibt es noch groß über das Nothing Phone 1 zu sagen? Die Stereo-Lautsprecher klingen insgesamt gut und laut, bei voller Lautstärke fehlt es ihnen aber an Bass. 

Besonders gefallen hat mir noch der Vibrationsmotor. Das Tippen auf dem Gerät macht mir sehr viel Freude und unterstreicht die Qualität des Mittelklasse-Smartphones.

Mit Bluetooth 5.2 und WiFi 6 verbindet sich das Smartphone mit anderen Geräten. Dank des Snapdragon von Qualcomm ist auch 5G mit von der Partie. In das SIM-Slot passen zwei physische Karten, für alle die noch kein eSIM-Profil besitzen. VoLTE und VoWiFi werden auch unterstützt. Telefonieren ist damit über das heimische WLAN oder über den Mobilfunkanbieter kein Problem.

Google-Pay ist zum Glück seit dem Launch-Update integriert, weshalb auch NFC unterstützt wird. Erwähnenswert für NFT-Besitzer ist außerdem eine App zum Erstellen einer NFT-Gallerie. Ebenfalls ein Unikat ist das experimentelle Merkmal Mit Tesla verbinden, das ich nicht für euch testen konnte - ich besitze nämlich keinen Tesla.

Das Hype-Smartphone gibt es hier zu kaufen:

Mit einem UFS-3.1-Speicher ist das Phone 1 entweder mit 128 GByte oder 256 GByte zu haben. UFS bedeutet Universal Flash Storage und bietet in der Version 3.1 sehr schnelle Schreib- und Lesezugriffe. Unterstützt wird das System wahlweise mit 8 Gbyte oder 12 Gbyte Arbeitsspeicher. Je nach Ausstattung unterscheiden sich natürlich auch die Preise:

  • 8 GByte RAM, 128 Gbyte Speicher: 469 Euro (nur in Schwarz)
  • 8 GByte RAM, 256 Gbyte Speicher: 499 Euro (Schwarz und Weiß)
  • 12 GByte Ram, 256 Gbyte Speicher: 549 Euro (Schwarz und Weiß)

In meinem Test beziehe ich mich auf das Modell mit 8 GByte. Ein Upgrade auf 12 GByte sollte gut überlegt sein. Ich bezweifle, dass sich mit (noch) mehr Arbeitsspeicher auch mehr Performance aus dem Smartphone holen lässt.

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