Vor nicht allzu langer Zeit habe ich Nuberts erste »richtige« Soundbar nuPro AS-2500 getestet – und war begeistert. Dabei bin ich kein Freund von Soundbars.
Danach war für mich klar: Ich muss den nächstgrößeren Bruder auch testen. Wenn die »kleine« Variante schon so abliefert, wie klingt dann die große? Preislich liegen die nämlich ein gutes Stück auseinander.
- Nubert nuPro AS-2500: 495 Euro
- Nubert nuPro AS-3500: 995 Euro
Spoileralarm: Ich wurde nicht enttäuscht. Die Nachteile bleiben aber dieselben wie bei der nuPro AS-2500.
Nubert hat mir ein Testgerät gestellt, das ich bei mir Zuhause im Wohnzimmer unter den wohnüblichen Bedingungen getestet habe. Der Hersteller selbst hatte keinen Einfluss auf die Wertung.
nuPro AS-3500: Sounddeck oder Soundbar?
Die Frage mag seltsam anmuten, ist aber durchaus berechtigt. Ich preise das Gerät als Sounddeck an, weil man den Fernseher draufstellen kann. Nubert jedoch schreibt auf der Produktseite »Soundbar deluxe«.
Ich persönlich finde das ein wenig irreführend, weil das Gerät keine Stange, sondern ein echter Klotz ist. Lasst euch von der Bezeichnung also nicht täuschen.
Verarbeitung und Technik
Machen wir’s kurz: Die AS-3500 ist prinzipiell Nuberts Soundbar AS-2500 in groß. Von den Maßen abgesehen, sind Material (MDF; mitteldichte Holzfaser) und Verarbeitung dieselbe und sehr hochwertig.
Achtung, das Sounddeck ist groß und schwer! 160 mm x 900 mm x 340 mm und ein Kampfgewicht von 20,3 Kilogramm wollen erst mal gestemmt werden.
Ich persönlich mag große Klangkorpusse, aber ihr solltet euch im Klaren darüber sein, dass der Unterbau (Sideboard, Phonoschrank etc.) groß und stabil genug sein muss.
Ebenfalls wichtig zu beachten: Wenn ihr den Fernseher auf das Sounddeck stellt, steht er ein gutes Stück höher. Mich persönlich stört es nicht, aber berechnet die zusätzlichen 16 Zentimeter vor dem Kauf mit ein.
Nachstehend noch alle wichtigen technischen Informationen:
Konstruktion | 2x 3-Wege-System |
Ausgangsleistung | 160 Watt (bei Impuls bis zu 240 Watt) |
Max. Sampling-Leistung | 96 kHz / 24 Bit |
Frequenzgang | 37 Hz bis 22 kHz |
Eingänge | 1x HDMI (CEC/eARC), 1x Coax, 1x Optisch, 1x Line (analog), Bluetooth 5.0 (aptX, AAC) |
Ausgänge | Subwoofer |
Lieferumfang | Fernbedienung, Standfüße, Netzkabel 3,0 m, Fernbedienung, abnehmbare magnetische Stoffblende, optisches Digitalkabel 1,5 m, HDM- Kabel 1,5 m, Klinken-Cinch-Adapterkabel 1,5 m, Bedienungsanleitung |
Im Lieferumfang sind ebenfalls wieder allerhand Kabel enthalten. Auch die Fernbedienung bleibt dieselbe: schön schwer und hochwertig.
Wie schon bei der kleineren Soundbar gibt es allerdings keine Möglichkeit, sich drahtlos mit dem Gerät zu verbinden, außer Bluetooth. Nicht ganz zeitgemäß.
Das zweimal 3-Wege-System hat im Vergleich zur AS-2500 nochmal eine Schippe draufgelegt und setzt sich wie folgt zusammen:
- Zwei Hochtöner aus Seidengewebe, jeweils 25 mm Durchmesser
- Zwei Mitteltöner aus Polypropylen, jeweils 119 mm Durchmesser
- Zwei Tieftöner aus Polypropylen, jeweils 169 mm Durchmesser
Hinzu kommen vier Endstufen.
Die Anzeige bleibt übrigens gleich. Hinter der Frontabdeckung verstecken sich LEDs, die angeben, welcher Eingang angesprochen wird, sowie die Lautstärke in Form eines Ringes.
Wie klingt die nuPro AS-3500?
Nachdem ihr den Oschi auf seinen Platz gewuchtet und angeschlossen habt (simples Plug-and-play über HDMI CEC und eARC), könnt ihr sofort anfangen, ihn zu bespielen.
Und auf einmal ist der Klangkörper ein riesiger Vorteil!
Akustisch bietet das Sounddeck eine ähnliche Bühne wie die kleine Soundbar, aber durch die reine Größe, die umfangreicheren Mittel- und Tieftöner, geht der Klang »richtig schön rein«.
Trotz fehlender Side-Firing-Speaker ist die Feinauflösung verdammt stark. Da krachen bei Mission: Impossible: Dead Reckoning Autos ineinander und man versteht die Dialoge trotzdem noch. So muss das.
Die AS-3500 kommt so verdammt tief runter, dass ich mich mehr als einmal gefragt habe, ob das Wummern aus dem Gerät kommt, oder ob ein LKW an meiner Bude vorbeifährt.
Fürs Heimkino ist das Sounddeck aus der Box einwandfrei. Vor allem decodiert es erstmals Audioformate von Dolby und DTS. Das tut auf den Ohren richtig gut.
Ordentlich aufspielen kann die AS-3500 aber vor allem bei Musik – und das hätte ich nicht gedacht.
Ein so differenziertes Klangbild hätte ich dem Klotz wirklich nicht zugetraut. Bei »Hyper« von Kroi gibt der Bass den Beat an und der ist dominant, knochentrocken, aber niemals zu sehr im Vordergrund, sodass die Bläser richtig Luft bekommen.
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Die Blasinstrumente habe ich mit »September« von Earth, Wind & Fire gegengetestet. Und siehe da: Funky bis in die höchsten Höhen, ohne blechern oder überspitzt zu klingen. Hier hat der Bass sich auch angenehm zurückgehalten, was auch der Abmischung zu verdanken ist.
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Und wenn’s gediegen zugeht? »Fly like an Eagle« der Steve Miller Band bringt das Soundboard sehr entspannt rüber. Einzelne, einlaufende Instrumente verortet das Deck korrekt und weiß, wie man gemäßigte Töne ans Ohr bringt. Hier bin ich wirklich geflogen.
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Okay, zum Abschluss ein Stresstest. Synth Wave, also elektronische Horrorfilm-Musik auf Steroiden, scheppert so richtig, aber damit es knallt, braucht es verdammt gute Boxen oder Kopfhörer, da sonst die Klänge versumpfen.
Von Carpenter Bruts Roller Mobster
hatten alle Nachbarn was. Hektisch, laut, viele Mitten, die durcheinander gehen, aber vor allem unterschiedliche Bassfrequenzen – und die AS-3500 hat nicht einen davon verschluckt. Die tiefsten Bässe wummern, die höchsten Töne sitzen. So macht Musik Spaß.
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Fazit der Redaktion
Leckomio! Das nuPro AS-3500 ist ein richtiger Brocken, aber die Körpermasse zahlt sich aus. Deswegen predige ich Sounddecks: Durch den Korpus kommt so ein wuchtiger Klang aus den Lautsprechern, den Soundbars nicht bieten können.
Klangtechnisch wird’s bei einem Sounddeck nicht viel besser werden.
Was die Verarbeitung angeht, bekommt man gewohnt hochklassige Nubert-Qualität. MDF mit Lackfinish in einem schlichten Riegel und eine leichte Bedienung gehen Hand in Hand.
Seid gewarnt. Das Gerät bringt knapp über 20 Kilo auf die Waage und ist ziemlich groß. Ja, da kann man den TV draufstellen, aber die zusätzliche Höhe will einberechnet sein.
Zu meckern gibt’s nicht viel und eigentlich auch dasselbe wie beim kleineren Bruder. Side-Firing-Lautsprecher hätten dem Raumklang geholfen (der mich hier auch nicht vom Hocker gerissen hat) und lediglich Bluetooth als drahtlose Verbindung ist nicht zeitgemäß.
Wenn ihr den Platz und die Euros für die Nubert nuPro AS-3500 habt, bekommt ihr eines der besten Soundboards, das auch noch kinderleicht zu bedienen ist.
Ihr mögt’s kleiner und sucht den passenden Kopfhörer? Ich helfe euch. Ihr sucht eine günstige Klangalternative? Hier sind sechs Dinge, die ihr beachten solltet.
Die Nubert nuPro AS-3500 ist ein Klang-Highlight für mich und bestärkt mich darin, dass Sounddecks die bessere Alternative zu Soundbars sind. Wie seht ihr das? Würdet ihr euch den 20-Kilo-Brummer von Nubert ins Wohnzimmer stellen? Habt ihr ihn vielleicht sogar unterm TV stehen? Teilt gerne eure Meinung in den Kommentaren.
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