Mein Herz pocht bis zum Anschlag, meine Atmung ist unregelmäßig und hochfrequent. Nach wochenlanger Planung und stundenlangem Knien über den Eingeweiden meines PCs ist der entscheidende Moment gekommen: Ich lege den Kippschalter des Netzteils um und fahre meinen neuen 4.000-Euro-Rechner Marke Eigenbau zum ersten Mal hoch.
Um mich herum ist das, was mal mein Homeoffice war, einem riesigen Trümmerfeld aus Hardware-Schachteln gewichen. Darin vereinen sich Verpackungen von gleich zwei Computern, denn für meinen alternden i7-8700K samt Mainboard und RAM steht schon ein Käufer aus meinem Freundeskreis parat.
Da ich mir also sowohl Sorgen um die neuen als auch die alten Komponenten machen muss, trockne ich mir regelmäßig die schweißnassen Hände ab und hechte zum Heizkörper, um auch bloß geerdet zu bleiben. Die ehemals 1.200 Euro teure RTX 2080 Ti landet ebenfalls wieder in ihrer Reisebehausung: »Mach’s gut, altes Mädchen, du hast mir gut gedient.«
Das aufdringliche RGB-Leuchten meines neuen Mainboards beginnt mir ins Gesicht zu strahlen, aber noch durchzieht mich keine Welle der Erleichterung. Denn anstatt auf meinen Bildschirm und das typische »Press F1 to enter Setup« zu achten, knie ich noch immer neben meinem offenen Gehäuse und halte den Atem an.
Mein zitternder Zeigefinger kreist weiter bedrohlich über dem Netzschalter, jederzeit bereit, das Experiment im Bruchteil einer Sekunde abzubrechen. Wie konnte es nur so weit kommen? Um das zu erklären, entführe ich euch kurz an den Anfang dieser Aufrüst-Odyssee.
Nicht mit mir, Cowboy
Im Leben eines jeden Gamers kommt einmal die Zeit, in der er sich mit Spiele-Performance konfrontiert sieht, die ihm die Laune verdirbt. In meinem Fall lässt sich die Keimzelle, aus der mein Wunsch nach einem umfassenden Upgrade entspringen sollte, auf Rockstars Western-Hit Red Dead Redemption 2 zurückführen.
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