»Jeder Pixel wird bald generiert« - Nvidia-CEO Jensen Huang hat eine radikale Vorstellung, wie Spiele 2030 gemacht werden

Revolution in der Spielebranche: Bis 2030 soll sich die Art, wie Spiele gemacht werden, von Grund auf ändern - zumindest laut Nvidia CEO Jensen Huang.

Jensen Huang hat eindeutige Visionen für die Zukunft der Spieleentwicklung. (Bild: Nvidia | Winni Wintermeyer) Jensen Huang hat eindeutige Visionen für die Zukunft der Spieleentwicklung. (Bild: Nvidia | Winni Wintermeyer)

Die Art, wie Spiele gemacht werden, könnte in Zukunft komplett auf den Kopf gestellt werden - zumindest, wenn es nach dem CEO von Nvidia in Person von Jensen Huang geht.

Wenig überraschend: KI spielt dabei die Hauptrolle, wie neue Aussagen von Huang untermauern.

Generieren statt Rendern: Bis 2030 soll sich einiges ändern

Jensen Huang hat bereits letztes Jahr auf der GTC Conference 2023 eine kühne Vorhersage getroffen:

»Jeder einzelne Pixel wird bald generiert. Nicht gerendert: generiert.«

Anders gesagt: GPUs werden Spielumgebungen laut Huang nicht mehr auf klassischem Wege rendern, sondern sie per KI generieren - und das in Echtzeit. Während ihr spielt, könnten also ganze Maps, Texturen, NPCs und vieles mehr erschaffen werden.

Warum ist das ausgerechnet jetzt wichtig? Auf der diesjährigen GTC Conference, die vom 18. Bis 21. März stattfand, hat ein ehemaliger Google-Mitarbeiter Bilawal Sidhu dem Nvidia-CEO eine Frage dazu gestellt.

Er wollte wissen, wie weit wir noch davon entfernt sind, dass jeder Pixel in Echtzeit generiert wird:

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Huangs Antwort lautet übersetzt: In fünf bis acht Jahren.

Doch Entwicklungen in diese Richtung werden sich schon früher zeigen und ein Teil des Weges liegt bereits hinter uns, wie Huang im folgenden Zitat deutlich macht.

»In fünf Jahren seid ihr wahrscheinlich mitten in der Zeit, in der sich alles in Echtzeit verändert, und jeder sagt: "Oh, sieh dir das an, das passiert jetzt gerade". Man muss sich also fragen: Sind wir bereits seit zwei Jahren in diesem Zehn-Jahres-Zeitfenster? Wahrscheinlich sind wir schon zwei Jahre dabei. Ich würde also sagen, dass es in den nächsten fünf bis zehn Jahren, irgendwo dazwischen, weitgehend der Fall sein wird.«

Kurz gesagt: In fünf bis zehn Jahren sollen Spiele oder zumindest Teile davon in Echtzeit generiert werden, ohne dass ein Entwickler sie sich vorher ausgedacht hat.

Welche Folgen hätte das für die Spieleindustrie?

Die Folgen einer solchen Entwicklung sind schwer abzuschätzen, doch wir gehen davon aus, dass sie gravierend sein würden.

Achtung: Bitte bedenkt, dass die nun geschilderten Entwicklungen in der Spieleindustrie nur Mutmaßungen sind, die zwar eintreten können, aber noch lange nicht gesichert sind.

  • Spieleentwickler müssten sich auf neue Arbeitsweisen einstellen, in denen nicht mehr nur Inhalte erstellt, sondern auch von KI generiert werden. 
  • Hobby-Entwickler und jene, die es werden wollen, könnten leichter ihre eigenen Spiele entwickeln. Tools wie ChatGPT oder Devin sorgen schon jetzt für deutlich mächtigere Tools in Entwicklerkreisen.
  • Spieler könnten sich auf eine beispiellose Tiefe und Dynamik in ihren Spielen freuen, etwa durch spontan generierte Quests oder NPCs mit individuellen Parametern.
  • Spieleplattformen wie Steam könnten mit minderwertigen Spielen überflutet werden. Das ist teilweise heute schon ein Problem, wie ihr im unten verlinkten GameStar-News-Video sehen könnt.
  • Arbeitsplätze bei Entwicklerstudios könnten abgebaut werden, da weniger Leute gebraucht werden, um Assets zu erstellen.
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Anzeichen für eine rasante Entwicklung von KI-Features im Gaming-Bereich gibt es schon jetzt zur Genüge, etwa von Nvidia selbst in Bezug auf NPCs oder in Form eines Monsters, dass per neuronalem Netzwerk lernt, euch besser im passenden Spiel zu jagen.

Obwohl Huangs Visionen noch spekulativ sind und einige Herausforderungen mit sich bringen - darunter ethische Fragen nach Urheberrechten und möglichen Arbeitsplatzverlusten - ist eines sicher: KI wird in den kommenden Jahren immer wichtiger und mächtiger werden, auch in Spielen.

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