Lange vor der Switch hatte Sony einen dockbaren Handheld, den kaum jemand kennt - und jetzt gibt es sogar ein Upgrade

Sony war 8 Jahre früher dran, aber Nintendo war erfolgreicher.

Die PSP Go ist 2009 erschienen, war einer der ersten volldigitalen Konsolen und konnte mit einem Dock mit Fernseher verbunden werden. (Bild: Lightspruch über Adobe Stock) Die PSP Go ist 2009 erschienen, war einer der ersten volldigitalen Konsolen und konnte mit einem Dock mit Fernseher verbunden werden. (Bild: Lightspruch über Adobe Stock)

Kaum eine andere Konsole konnte mit ihrer Ankündigung so große Wellen schlagen, wie die Nintendo Switch. Für viele war das Konzept der Hybrid-Konsole ein Game-Changer - was sich an den sehr guten Verkaufszahlen der Switch widerspiegelt. 

Was viele nicht wissen: Sony hatte die Idee einer dockbaren Handheld-Konsole schon acht Jahre zuvor mit der PSP Go von 2009. Leider war der kleine Handheld nicht besonders erfolgreich - sogar eher ein Flop. In der ersten Woche wurde sie in Japan nur 1.275-mal verkauft. Im Gegensatz dazu ging die originale PSP mehr als 60.000-mal über japanische Ladentheken. 

Einer der Gründe für den Misserfolg der PSP Go wird jetzt, 15 Jahre später, behoben. 

Was war die PSP Go?

Die PSP war sehr erfolgreich: Sonys Playstation Portable ist eine der beliebtesten und erfolgreichsten Handheld-Konsolen aller Zeiten. Über einen Zeitraum von 10 Jahren wurden über 80 Millionen Geräte verkauft. 

Sony bot mit der PSP eine verlockende Handheld-Alternative zum Nintendo (3)DS mit besserer Leistung und Grafik. Zum ersten Mal war es möglich, Spiele auf Heimkonsolen-Niveau auf einem tragbaren Gerät zu spielen. 

Nach der ersten PSP folgten einige Modelle, die schlanker wurden (PSP-2000) oder bessere Bildschirme besaßen (PSP-3000) - und dann kam die Go. 

Die PSP Go geht eigene Wege: Sie wich sehr stark vom Formfaktor der anderen PSPs ab und war dank eines Displays mit Schiebemechanismus deutlich kompakter. Wie bei vielen Slider-Handys von dieser Zeit konnten die Tasten bei Nichtnutzung versteckt werden. 

Dies war aber nicht der einzige Grund, warum die PSP Go so kompakt war. Im Gegensatz zu den anderen PSP-Modellen fehlte ihr das UMD-Laufwerk. Somit war die Go eine der ersten digitalen Konsolen, bei der alle Spiele heruntergeladen werden mussten. 

Und zu guter Letzt: Die PSP Go unterstützte Video-Output und konnte mit einem optional verfügbaren Dock am Fernseher gespielt werden. Für die Steuerung musste dann ein Dualshock 3 per Bluetooth verbunden werden. 

Warum war sie nicht erfolgreich?

Abseits von den anderen Schwächen war die PSP Go auch nicht besonders ergonomisch. (Bild: Sony) Abseits von den anderen Schwächen war die PSP Go auch nicht besonders ergonomisch. (Bild: Sony)

Man könnte behaupten, dass die PSP Go viel zu früh dran war. Der Markt war einfach noch nicht bereit für eine digitale Konsole.

Das ist zwar größtenteils wahr, aber dazu kam der knapp bemessene interne Speicher von 16 GByte. Wer diesen erweitern wollte, musste zu sehr teuren Memory Sticks greifen. Leider lernte Sony nicht aus diesem Fehler und führte ihn mit der PS Vita fort - aber das ist eine andere Geschichte. 

Was die PSP Go außerdem so uninteressant gemacht hat, war die Konkurrenz aus den eigenen Reihen: die zum selben Zeitpunkt verfügbare PSP 3000. Mit dieser war es möglich, sowohl digitale als auch physische Spiele zu spielen.

Dass man die PSP Go an einem Dock verbinden kann und so auf dem Fernseher zu spielen, wurde nur selten erwähnt und wäre vielleicht ein starkes Argument für die Konsole gewesen. Bedauerlicherweise musste man sowohl das Dock als auch den Controller separat erwerben. 

Hätte Sony den kleinen Handheld mit dem Dock und einem Controller ausgeliefert, wäre er womöglich nicht gefloppt - solange der Preis auch gestimmt hätte. 

Wie das Dock im Praxiseinsatz aussah, zeigt hier der YouTuber Svenny McG:

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Gebrauchtkauf könnte sich 2024 lohnen

Modder haben jetzt ein Plug-and-Play-Modul für die PSP Go entwickelt, mit dem ihr ganz einfach ein microSD-Kartenlesegerät nachrüsten könnt. Damit ist es möglich, den Speicher um bis zu 128 GByte zu erweitern. Die proprietären Memory Sticks von Sony boten maximal 16 GByte. 

Der Adapter kostet nur 13 Euro und muss nicht verlötet werden. Wer also mit der PSP Go und Homebrew-Apps experimentieren möchte, kann jetzt damit einer der größten Schwächen des Handhelds beheben. 

Was das Dock angeht: Leider sind die Gebrauchtpreise für diesen exorbitant hoch. Auf eBay findet man ihn für Preise über 200 Euro. Die PSP Go bewegt sich zwischen 100 und 200 Euro. 

Der Dock ist inzwischen mehr wert, als die Konsole selbst. (Bild: Sony) Der Dock ist inzwischen mehr wert, als die Konsole selbst. (Bild: Sony)

Kommt irgendwann eine neue PSP? Mit etwas Geduld und Optimismus könnte sogar die Möglichkeit bestehen, dass Sony ein Comeback in den Handheld-Markt feiern wird. Aktuell kursieren Gerüchte über einen dedizierten Handheld, der zur Generation der Playstation 6 erscheinen könnte. 

Kommt eine Art PSP zurück? Sony plant noch einen PlayStation-Handheld

Sollte wirklich eine neue Vita oder eine neue PSP erscheinen, stehen die Chancen gut, dass dieser mit herkömmlichen NVME-SSDs aufgerüstet werden kann - wie die Playstation 5. 

Würdet ihr euch eine neue PSP oder PS Vita wünschen? Welche Features wären euch dabei besonders wichtig? Schreibt es uns in die Kommentare!

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