Ein Gerücht, das schon im Mai 2016 kurz aufgetaucht war, soll nun tatsächlich von mehreren Seiten bestätigt worden sein. Nachdem Intel im April 2016 rund 12.000 Mitarbeiter entlassen hatte, unter denen sich auch viele Grafikspezialisten befanden, hatten AMD und Intel angeblich Gespräche über ein Lizenzabkommen geführt, durch das Intel die Radeon-Grafiktechnik in eigenen Prozessoren einsetzen könnte. Seitdem war nichts mehr zu diesem Thema zu hören.
Lizenzabkommen angeblich unterschrieben
Kyle Bennett, der Gründer von HardOCP, der schon im Mai über die Verhandlungen der beiden Unternehmen berichtet hatte, behauptet nun, dass die Gespräche erfolgreich abgeschlossen worden seien. »Das Lizenzabkommen zwischen AMD und Intel ist unterschrieben und abgeschlossen, so dass AMDs GPU-Technik in Intel-Grafikkerne eingebaut werden kann. Intel möchte auf keinen Fall, dass dies publik wird«, so Bennet in einem Forenbeitrag.
Sollte die Behauptung stimmen, wäre das natürlich ein enormer Erfolg für die Radeon Technologies Group innerhalb von AMD. Laut Forbes ist Kyle Bennett zwar eine Person, die gelegentlich für Kontroversen gut ist, aber seit Jahrzehnten mit guten Kontakten versorgt. »Man sollte nicht davon ausgehen, dass Mr. Bennett so eine Aussage trifft, ohne eine gute Quelle dafür zu haben.«
Rechtliche Absicherung oder Radeon-Technik in Intel-CPUs?
Allerdings sieht Forbes auch eine andere Möglichkeit, was das Abkommen betrifft. So hat Intel bereits mit Nvidia ein Lizenzabkommen zur GPU-Technik und könnte nun einfach von Nvidia zu AMD wechseln. Der Sinn des Abkommens wäre dann nur, die eigenen Grafikkerne patentrechtlich abzusichern, aber nicht, neue Technik direkt zu übernehmen.
Sollte Intel aber tatsächlich Radeon-Grafikkerne in eigenen Prozessoren einsetzen, würde sich Intel überraschenderweise in die Abhängigkeit eines Konkurrenten begeben. Außerdem würde AMD damit den größten Vorteil der eigenen Prozessoren im Vergleich zu Intel-CPUs aufgeben. Andererseits würde AMD weitere Einnahmen generieren, vielleicht sogar für jeden verkauften Intel-Prozessor. Bis es eine offizielle Aussage zu diesem Thema gibt, bleibt also nur Spekulation über die Gründe und die Folgen des angeblichen Lizenzabkommens.
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