Heute veröffentlicht AMD die Radeon R9 Fury – eigentlich, denn es gibt nicht einmal genug Samples, um alle Redaktionen für einen Test der Fury auszustatten. Spätestens nach der Präsentation des neuen Fiji-Grafikchips waren nicht nur AMD-Fans sehr gespannt darauf, was die High-End-GPU mit HBM-Speicher leisten kann. Im Vollausbau findet sich Fiji bereits in der Radeon R9 Fury X und schafft es in unseren Benchmarks zumindest in 4K-Auflösung mit Nvidias Geforce GTX 980 Ti (GM200-GPU) gleichzuziehen.
Eine respektable Leistung und AMD hat nach Langem endlich wieder ein konkurrenzfähiges Flaggschiff. Allerdings gibt es die Fury X nur im Referenzdesign mit integrierter Wasserkühlung und auch nur mit den Standard-Taktraten zu kaufen. Außerdem dürfte die Top-Radeon mit ihrem Preis von weit über 700 Euro (wie auch die Geforce GTX 980 Ti) selbst für manche Enthusiasten zu teuer sein.
Für Kunden die sich mehr Auswahl beim Kühlsystem, den Taktraten und einen niedrigeren Preis wünschten, kündigte AMD auch die Radeon R9 Fury an. Deren etwas abgespeckter Fiji-Grafikchip verfügt zwar über weniger Shader als die Fury X (3.584 statt 4.096), nutzt aber ebenfalls 4,0 GByte High-Bandwith-Memory (HBM) und taktet mit bis zu 1.000 MHz nur minimal langsamer als die Fury X (1.050 MHz).
Technische Daten
Grafikchip |
Fiji XT |
Fiji Pro |
Grenanda/Hawaii XT |
---|---|---|---|
Chip-Takt |
1.050 MHz |
1.000 MHz |
1.050 MHz |
Shader-Einheiten |
4.096 |
3.584 |
2.816 |
Textureinheiten |
256 |
224 |
176 |
ROP-Einheiten |
64 |
64 |
64 |
Videospeicher |
4,0 GByte HBM |
4,0 GByte HBM |
8,0 GByte GDDR5 |
Speichertakt |
500 MHz |
500 MHz |
1.500 MHz |
Speicherinterface |
4.096 bit |
4.096 bit |
512 bit |
Speicherbandbreite |
512 GByte/s |
512 GByte/s |
384 GByte/s |
TDP |
275 Watt |
275 Watt |
275 Watt |
Preis |
630 Euro |
Eigentlich sollte die Nachrichtensperre für die Fury erst am 14. Juli fallen, nachdem in den letzten Tage jedoch bereits zahlreiche Leaks mit Fotos und den genauen Spezifikationen im Internet aufgetaucht sind, hat AMD das NDA kurzerhand vorverlegt. Gerne hätten wir Ihnen direkt einen ausführlichen Test der Radeon R9 Fury geliefert, allerdings gibt es zum Start nicht mal genügend Exemplare, um die Presse damit zu versorgen.
Anscheinend wurden bis jetzt nur sehr geringe Mengen an Fiji-Chips produziert, was sich auch an der teilweise schlechten Verfügbarkeit der Radeon R9 Fury X zeigt. Auch bei der Radeon R9 Fury gibt es Einschränkungen in der Auswahl und zumindest anfänglich gibt es nur je ein Modell von Sapphire und Asus, andere Hersteller bleiben außen vor. Asus bietet dabei die Radeon R9 Fury Strix an und nutzt den bekannten DirectCU-III-Kühler und Sapphire hat die Radeon R9 Fury Tri-X inklusive Tripple-Lüfter-System im Angebot – an den Taktraten ändert keiner der beiden Hersteller etwas.
Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X - Bilder ansehen
Bis die Grafikkarten in den Handel kommen, dürfte es aber noch einige Zeit dauern, denn bislang haben sowohl Sapphire als auch Asus laut eigenen Aussagen nur eine Handvoll Samples, daher auch unsere Vermutung eines Paper Launch, also eines Produktstarts der hauptsächlich auf dem Papier stattfindet und es noch einige Zeit dauert, bis die Produkte auch in den Handel kommen.
AMDs Entscheidung, die offizielle Fury-Spezifikationen bereits früher zu veröffentlichen, ist angesichts der vielen Leaks aber auch nachvollziehbar. Von einem richtigen »Produktstart« in der nächsten Woche kann allerdings nicht die Rede sein und selbst wenn die Fury dann tatsächlich in den Handel kommt, enttäuscht die Auswahl mit nur zwei Modellen etwas.
Wir rechnen in den nächsten Wochen mit einem eigenen Testsample der Fury, um Ihnen genaue Benchmarks zu liefern. In den ersten Tests von AMD selbst und den Kollegen von Computerbase, Tomshardware und PC Games Hardware schlägt die neue Radeon die Geforce GTX 980 um einige Prozent. Das Tri-X-Modell von Sapphire verbraucht dabei zwar deutlich mehr Strom als die GTX 980, arbeitet aber auch unter Last relativ leise. Den Preis für die Radeon R9 Fury setzt AMD mit rund 630 Euro angesichts der direkten Konkurrenz zur GTX 980 (490 Euro) allerdings viel zu hoch an.
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