Redmi Watch 4 im Test: Eine preiswerte Alternative zu Apple Watch und Co.?

Die Redmi Watch 4 kostet weniger als die meisten Apple-Watch-Armbänder und ist in manchen Bereichen sogar besser als die Apple-Uhr.

Kann sich die Redmi Watch 4 (links) gegen die Apple Watch Series 9 (rechts) behaupten? Kann sich die Redmi Watch 4 (links) gegen die Apple Watch Series 9 (rechts) behaupten?

Im hart umkämpften Markt der Smartwatches, wo die Apple Watch seit Jahren den Ton angibt, wagt die Redmi Watch 4 den Vorstoß.

Mit einem Preis von lediglich 100 Euro schickt sich diese Uhr an, eine Brücke zwischen den oft teuren Branchenführern und den preiswerten Fitness-Trackern zu schlagen.

Anders als viele ihrer Konkurrenten setzt sie nicht auf einen Überfluss an Features oder die enge Bindung an ein Smartphone-Ökosystem. Stattdessen konzentriert sich die Redmi Watch 4 auf das Wesentliche. Das tut sie mit dem Ziel, eine solide Performance und Zuverlässigkeit zu einem Bruchteil des Preises anzubieten. Aber reicht das aus, um sich gegen die etablierten Größen durchzusetzen?

Redmi Watch 4
Redmi Watch 4
Die Redmi Watch 4 präsentiert sich als preiswerte Alternative zu den teuren Smartwatches und überzeugt mit ihren Fitness- und Gesundheitsfunktionen. Ihr ansprechendes Design, die lange Akkulaufzeit und Wasserdichtigkeit bis 50 Meter machen sie zu einer vielseitigen Begleiterin für Sport und Alltag. Zudem ist sie kompatibel mit Apple Health, was sie auch für Nutzer im Apple-Kosmos interessant macht. Trotz des günstigen Preises steht sie teureren Modellen in vielen Bereichen in nichts nach, was sie zu einer attraktiven Wahl für Preisbewusste macht, die nicht auf Qualität verzichten wollen.
  • Lange Akkulaufzeit von mehr als 20 Tagen
  • Elegantes Design erinnert an Premium-Smartwatch
  • Leichter Bandwechsel
  • Sowohl mit iOS als auch Android koppelbar
  • günstiger Preis
  • Breiter Rand um das große Display
  • Nur eine Taste
  • Vibrationsmotor fühlt sich billig an
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Sieht doch fast aus wie eine Apple Watch Ultra!

Auf den ersten Blick ist die Redmi Watch 4 der Apple Watch sehr ähnlich. Das liegt vermutlich am fast quadratischen Design, das beide verbindet, und auch an der drehbaren Krone auf der rechten Seite. Letztere ist bei der Watch 4 jedoch mittig am Metallrahmen mit Aluminiumlegierung angeordnet und wird nicht durch eine zusätzliche Taste unterstützt. 

Die Krone sitzt etwas weiter außen auf, sodass sich hier Schmutz festsetzen könnte. Sie klickt mit einem hörbaren Geräusch und das Drehen wird von einem einfachen Vibrationsmotor unterstützt, der Fehl am Platz wirkt, sich aber glücklicherweise ausschalten lässt.

Das Display misst eine Diagonale von 1,97 Zoll (ca. 5 cm) und ist damit sogar größer als das der Apple Watch Ultra (vgl. 1,92 Zoll). Was zunächst nicht viel klingt, macht die Watch 4 aber nochmals größer, da sie auch deutlich breitere Displayränder aufweist, die Redmi jedoch mit den vorinstallierte Zifferblätter gut zu verstecken weiß. 

Der Rahmen geht in die Unterseite aus Kunststoff über, die sehr angenehm auf der Haut anliegt. Dabei fallen jedoch gleich mehrere Sachen auf:

Die Armbänder verfügen über einen ähnlichen Verschluss wie bei der Apple Watch, werden aber nicht eingeschoben, sondern eingesteckt. Dadurch lässt sich das Armband schneller und leichter wechseln. Ob sich meine Angst bestätigen wird, dadurch die Uhr zu verlieren, wird sich erst auf lange Sicht zeigen.

Redmi Watch 4 Bandanschluss vs Apple Watch Bandanschluss Der Anschluss der Armbands wirkt vertraut, ...

Detailaufnahme ... funktioniert aber etwas anders.

Zudem sind die Sensoren an der Unterseite deutlich kleiner und werden nicht vom teuren Saphirglas geschützt. Stattdessen setzt Redmi auch hier auf Kunststoff, was natürlich den Preis gering hält. Preisbewusst zeigt sich der Hersteller auch beim Ladeanschluss, der ein einfaches 2-Pin-Design mit Magneten hat. Das mitgelieferte Ladekabel endet übrigens auf USB-A.

Was hat die Redmi Watch 4 drauf?

Bei den Funktionen kann die Redmi Watch 4 in einigen Bereichen punkten. Das Beeindruckendste möchte ich gleich vorwegnehmen: Der Akku hält bis zu 20 Tage mit einer einzigen Ladung durch, wenn das Always-On-Display nicht aktiviert ist und die Uhr moderat verwendet wird.

Tatsächlich benötigte ich in meinem Test pro Tag maximal nur sechs Prozent, wobei es auch Tage mit nur drei Prozent Verbrauch gab. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nicht der große Sportler bin und keine umfassenden Trainingseinheiten absolviere.

Ist das Always-On-Display aktiviert, halbiert sich die Akkulaufzeit. In diesem Bereich könnte Redmi zukünftig nachbessern, indem von der LTPS-Displaytechnologie mit 5 bis 60 Hertz auf ein LTPO-Panel mit 1 bis 60 Hertz gewechselt wird. Das dürfte allerdings eine Kostenfrage sein. Dennoch ist die Laufzeit mehr als beeindruckend, vor allem im Vergleich zur Apple Watch, die lediglich ein bis zwei Tage durchhält.

Ein Wisch nach oben bringt Schnelleinstellungen zum Vorschein. Ein Wisch nach oben bringt Schnelleinstellungen zum Vorschein.

Die Zifferblätter sind schick und gut anpassbar. Besonders gut finde ich die Möglichkeit, Zifferblätter aus dem Watchface-Markt der zugehörigen Mi-Fitness-App herunterzuladen. Einige Zifferblätter kamen mir dabei verdächtig bekannt vor.

Ein Druck auf die Krone bringt euch in die App-Übersicht. Innerhalb einer App führt sie euch allerdings immer wieder zurück zum Zifferblatt, was nervig sein kann, wenn man sich vertippt hat. Die Apps werden nämlich nur mit großen Symbolen dargestellt, und ich konnte nicht immer auf Anhieb erkennen, welche Anwendung sich hinter bestimmten Symbolen verbirgt.

Es sind viele Fitness-Apps für verschiedene Trainingseinheiten sowie Aktivitätsübersichten vorhanden, unterstützt von typischen Anwendungen wie einem Kalender, einer To-do-Liste, dem Wecker, einer Stoppuhr und mehr. Zudem könnt ihr auch eure Smartphone-Kamera auslösen, Anrufe annehmen oder die Musikwiedergabe steuern. Die beiden zuletzt genannten Funktionen funktionieren übrigens auch, wenn die Watch 4 mit einem iPhone gekoppelt ist.

In der Mi-Fitness-App könnt ihr neue Zifferblätter installieren. In der Mi-Fitness-App könnt ihr neue Zifferblätter installieren.

Fit und gesund mit der Redmi Watch 4

Smartwatches sind nicht nur Erweiterungen des Smartphones, sondern sollen auch als Fitnesstracker funktionieren. Die Redmi Watch 4 liefert auch hier solide Funktionen ab. Sie dient als Schlaf-Tracker und verfügt über einen Herzfrequenzsensor mit integrierter Messung der Sauerstoffsättigung im Blut. Auch euer Stresslevel wird erkannt und fordert euch gegebenenfalls zu Atemübungen auf, wenn es zu hoch steigt.

Daneben unterstützt euch die Watch 4 bei einer großen Anzahl an Sportarten, sei es, um ein Intervalltraining durchzuführen oder eure nächste Radtour zu tracken. Dies funktioniert ausreichend gut, um als Fitness-Tracker zu dienen. Im direkten Vergleich mit der Apple Watch sind die gemessenen Werte ähnlich genau, wobei die Abweichungen auch auf die jeweilige Trageposition zurückzuführen sind.

Vor Wasser braucht ihr mit der Redmi Watch 4 auch keinen Halt zu machen. Die Uhr ist bis 50 Meter wasserdicht, sodass ihr sie problemlos bei allen Wasseraktivitäten verwenden könnt. Um Wasser aus dem Lautsprecher zu entfernen, ist eine Ablauffunktion integriert, die das Wasser mit Schalldruck auswirft. Auch dies funktioniert zuverlässig.

Für einen optimalen Überblick über eure Werte empfiehlt es sich, anstelle der integrierten App, die Mi-Fitness-App auf eurem Smartphone zu verwenden. In der Mi-Fitness-App werden eure Daten ebenfalls angezeigt und bieten sowohl in der Bedienung als auch in der Übersicht ein besseres Erlebnis als direkt auf der Uhr.

Solltet ihr im Apple-Ökosystem zu Hause sein und keine Apple Watch nutzen wollen, gibt es noch eine gute Nachricht zum Schluss. Eure Fitnessdaten werden auf Wunsch auch mit Apple Health synchronisiert, sodass alle Messwerte und auch Schlafdaten übertragen werden können.

Fazit der Redaktion

Benjamin Otterstein
@benotterstein

Die Redmi Watch 4 steht als preiswerte Brücke zwischen Fitnesstracker und teurer Smartwatch. Sie mischt im von Apple Watch dominierten Markt mit einem eigenen Ansatz mit: attraktivem Preis; einem Design, das sowohl bekannte als auch neue Elemente vereint; und einer Akkulaufzeit, die selbst bei intensivem Gebrauch nicht so schnell nachlässt.

Ob beim Sport oder im Wasser – die Redmi Watch 4 hält Schritt. Die Kompatibilität mit Apple Health macht sie zudem auch für Apple-Nutzer interessant, die eine kostengünstigere Alternative suchen, aber die Apple-Optik nicht aufgeben möchten.

Kurzum: Die Redmi Watch 4 ist eine ernstzunehmende Konkurrenz im Smartwatch-Markt, die vor allem durch ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis glänzt. Wer eine zuverlässige, stylische und erschwingliche Smartwatch sucht, sollte hier genauer hinschauen. 

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Die Redmi Watch 4 wurde mir für diesen Test bereitgestellt. Dabei wurde seitens des Herstellers kein inhaltlicher Einfluss genommen, noch bestand eine Verpflichtung zur Veröffentlichung dieses Berichts. Meine Einschätzungen sind unabhängig und spiegeln meine persönliche Erfahrung wider.

Wenn ihr also neugierig geworden seid und eine Smartwatch sucht, die eueren Geldbeutel schont, dann lohnt es sich, der Redmi Watch 4 vielleicht eine Chance zu geben, will ich meinen. Aber mich interessieren auch eure Erfahrungen. Nutzt ihr denn selber eine Smartwatch, und wenn ja, auf welches Produkt oder welche Marke setzt ihr - und weshalb? Konnte euch ein bestimmter Anbieter mit besonder reizvollen Funktionen überzeugen, oder seid ihr einem Bauchentscheidung gefolgt? Schreibt uns eure Meinung hierzu gerne in die Kommentare.

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