R.I.P. Internet Explorer - Warum der einst beliebteste Browser heute zu Grabe getragen wird

Der Microsoft Internet Explorer wird heute per Windows-Update abgeschaltet - nach 27 Jahren im Dienst. Doch warum ist das überhaupt der Fall?

Der Internet Explorer wird nach 27 Jahren abgeschaltet. Der Internet Explorer wird nach 27 Jahren abgeschaltet.

1995 war eines der bedeutendsten Jahre in der Geschichte des modernen PCs. Windows 95 erblickte das Licht der Welt und damit auch der einst beliebteste und mit Abstand am weitesten verbreitete Browser der Welt – der Internet Explorer. Mit zarten, knapp 27 Jahren wird Microsofts Browser genau heute, am 15. Juni 2022, zu Grabe getragen. Aber warum ist das überhaupt der Fall?

Browserkrieg: Der Sturz des Netcape Navigators

Werfen wir zunächst einen Blick zurück in die Geschichte: Als der Internet Explorer 1995 auf den Markt kam, musste er sich zunächst mit einem übermächtigen Konkurrenten herumschlagen. Der Netscape Navigator war zu diesem Zeitpunkt mit einem Marktanteil von über 80 Prozent der meistgenutzte Browser der Welt.

Im sogenannten Browserkrieg von 1995 bis 1998 setzte sich der Internet Explorer jedoch erfolgreich gegen seinen Kontrahenten durch. Zur Jahrtausendwende lag sein Marktanteil bereits bei 75 Prozent, seinen Höhepunkt erreichte er im Jahr 2003 mit einem Marktanteil von über 94 Prozent. Seht euch hierzu einmal das folgende Video der beliebtesten Browser von 1993 bis 2022 an:

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Bis ins Jahr 2012 konnte der Internet Explorer seine Vormachtstellung gegenüber anderen Browsern wie beispielsweise Firefox und Safari behaupten. Das lag mitunter an einer Praxis von Microsoft, die sogar die Kartellbehörden auf den Plan rief. Die Redmonder lieferten den Internet Explorer als Standardbrowser mit Windows aus, was den Wettbewerbshütern ein Dorn im Auge war – jedoch ohne Konsequenzen. In etwa ab dem Jahr 2004 ging der Marktanteil jedoch zukzessive zurück. Jahr für Jahr büßte der Internet Explorer mehr von seinem einst großen Vorsprung ein.

Edge war kein Wunsch sondern eine Notwendigkeit

Dass im Jahr 2012 Google Chrome die Führung übernahm, lag vor allem an Microsofts Trägheit und Nachlässigkeit. Das Unternehmen übersah es gleich mehrfach, den Internet Explorer an die neuesten Webstandards anzupassen. So konnten bestimmte Webseiten einfach nicht dargestellten werden. Außerdem wies der Internet Explorer immer wieder gravierende Sicherheitslücken auf. Eine Lücke, in die Google mit Chrome nur allzu gerne und vor allem erfolgreich stieß.

Als Microsoft seinen Fehler erkannte und versuchte, den Internet Explorer wiederzubeleben, war es längst zu spät. 2015 wurde dann die Reißleine gezogen und mit Edge einer neuer Standardbrowser in Windows implementiert. Der basiert interessanterweise auf dem Code, den Google auch für Chrome nutzt und avanciert mittlerweile weltweit auf Platz 2.

Was sagt ihr zum Ende des Internet Explorers? Und was habt ihr für Erinnerungen an Microsofts einst beliebtesten Browser? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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