»Second Screen« ist die Zukunft! Könnte man zumindest meinen, denn oft genug wurde der Trend zum Zweitbildschirm herbeigeredet. Im aktuellen Spielealltag gehört der zweite oder gar dritte Bildschirm häufig schon längst dazu, auch wenn die meisten Spieler ihn eher unbewusst nutzen und ihm schon gar keinen trendigen Namen verpassen. Denn der »second screen« ist nichts anderes, als das Erweitern des Spielerlebnisses auf mehrere Displays oder Geräte. Dazu gehören so profane Dinge wie ein zweiter Monitor, ein aufgeklapptes Netbook neben dem PC oder auch technisch aufwändigere Lösungen mit integrierten Displays.
Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und Tablets gehört der zweite Bildschirm mittlerweile schon bei vielen Spielern zum guten Ton, denn wenn auf einem zweiten Rechner, Notebook oder Tablet die Komplettlösung des Spiels auf Youtube läuft, lassen sich Geheimnisse wesentlich schneller finden. Wer sucht da noch 200 Flaggen auf eigene Faust, wenn die exakten Fundorte bereits im Internet stehen? Andere Spieler hetzen Spiele-Erfolgen hinterher, um das virtuelle Punktekonto aufzubessern oder Extras freizuspielen - auch das geht einfacher mit einer Komplettlösung auf einem separaten Display.
Auf die Spitze treibt Nintendo die Integration eines zweiten Bildschirms mit der Wii U. Der Wii U Controller ist dabei viel mehr als nur ein Bildschirm, er erweitert das Spielgeschehen vom Fernseher auf das in den Händen liegende Display. Ob die Wii U nun ein Erfolg ist oder nicht, ändert nichts an der spannenden Spielidee. Auch PC-Spieler kennen den »second screen« schon länger, spätestens seit Logitech 2007 bei der G15-Tastatur einen Bildschirm integrierte. Seitdem kommen immer mal wieder neue Produkte mit Display auf den Markt, seien es die Logitech G19, die Razer Deathstalker Ultimate, die Mad Catz Strike 7, die sündteuren Tastenbretter von Art Lebedev oder andere.
Roccat geht hier einen anderen Weg. Statt das Display in die Tastatur oder ein anderes Peripheriegerät zu integrieren und dieses damit teuer zu machen, lagert der Hamburger Hersteller die Funktionalität einfach aus - und zwar auf das Smartphone oder Tablet, die bereits ein hochwertiges Display besitzen. Roccats »Power-Grid«, eine App für iOS sowie Android (eine Umsetzung für Windows Phone soll auch noch kommen), könnte das Spielen am PC bequemer machen und es um weitere Facetten anreichern. Derzeit läuft der geschlossene Beta-Test von Roccat Power-Grid, einen konkreten Veröffentlichungstermin gibt es noch nicht. Wir rechnen mit einem Start um die Gamescom herum - offiziell ist das aber nicht.
Was kann Roccat Power-Grid
Roccat Power-Grid besteht aus zwei Teilen, einmal der App »Power-Grid« für iOS und Android, sowie dem PC-Programm »Power-Grid«. Die Kommunikation zwischen der App und dem Programm läuft immer über WLAN, ohne WLAN daheim funktioniert Power-Grid nicht, selbst wenn Sie das Smartphone per Kabel mit dem PC verbinden. Wenn Sie Power-Grid benutzen, sollten Sie sich außerdem nicht allzu weit von der nächsten Ladestation entfernen, denn in unserem Test legt die App einen gewaltigen Stromhunger an den Tag. So saugt Power-Grid den Akku unseres vollständig aufgeladenen iPhone 4 innerhalb eines Tages komplett leer - dabei haben wir das Gerät nur für Power-Grid genutzt, ohne zu telefonieren, zu surfen oder das ein oder andere Spiel zu starten.
Die Einrichtung an sich ist kinderleicht, Programm auf dem PC installieren und starten, App auf dem Smartphone installieren und starten, warten bis die App den PC gefunden hat, verbinden drücken, das war´s auch schon.
Anfangs erschlägt einen das PC-Tool »Power Grid« geradezu mit Features, doch nach kurzer Eingewöhnungszeit fällt der Umgang leichter. Auf der linken Seite präsentiert »Power-Grid« die verfügbaren Funktionen, in der Mitte passen wir diese an, rechts stehen die sogenannten Grids. Die Grids repräsentieren die Oberfläche der Smartphone-App und bestehen aus einer Sammlung von Funktionen, Anzeigen oder individuell zusammengestellten Schaltflächen. So besteht zum Beispiel das »SystemGrid« aus Anzeigen für CPU-Auslastung, RAM-Belegung, Festplatten-Status oder der Prozessor-Temperatur (letztere funktionierte aber in unserem Test noch nicht).
Starten wir die App auf unserem Telefon, sieht das »System Grid« dort genauso aus wie auf dem PC. Ändern wir die Positionen einzelner Elemente in »Power Grid«, verschieben wir zum Beispiel die RAM-Auslastungsanzeige nach unten, so ändert sich auch direkt die Anordnung in der App.
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