Der Ärger um immer mehr Werbung am TV reißt nicht ab. Erst zeigt Amazon mehr Unterbrechungen für Prime-Video-Abonnenten, jetzt will ein Peripherie- und TV-Hersteller nachlegen.
Roku prüft die Einblendung von Werbung via HDMI auf Geräten anderer Anbieter, die an den TV des Herstellers angeschlossen sind, laut einem eingereichten Patent.
Warum es wichtig ist: Roku ergründet damit eine neue, für sie gewinnbringende Möglichkeit, Kunden noch mehr Werbung zu zeigen und wichtigen Anzeigenplatz zu verkaufen. Besitzer von Geräten der Firma sehen im Umkehrschluss mehr Werbung.
Sich eine Pause gönnen ist lukrativ für Roku. Eine der Möglichkeiten, wie Roku mit Inaktivität Geld verdient, ist sein Bildschirmschoner, der dann startet, wenn ihr nichts macht (ob über Zuspieler oder am TV).
- Letztes Jahr begann Roku, Sponsorships für den Screensaver zu verkaufen und zog in den USA unter anderem McDonalds als Kunden an Land.
- Roku verbietet App-Entwicklern auf seinen TVs, eigene Bildschirmschoner zu integrieren.
HDMI ist eine Schwachstelle aus Rokus Sicht. Sobald ein externes Gerät hinzukommt, etwa eine Konsole oder ein Streaming-Stick, hat Rokus Fernseher keinen Zugriff darauf, wann ein Film oder ein Spiel pausiert und kann dementsprechend seinen Bildschirmschoner nicht ausspielen.
Das soll das Patent ändern.
Das steht im Patent: Der Roku-Fernseher liest das eingehende Signal über HDMI aus und überprüft, ob Bild und Ton über eine bestimmte Zeit gleich bleiben, etwa, wenn ihr ein Spiel pausiert habt.
Ist das der Fall, fängt der Fernseher das Signal ab und ersetzt die Anzeige des TVs durch einen Bildschirmschoner mit Werbung, und zwar so lange, bis sich Bild und Ton wieder ändern.
Das Patent geht einen Schritt weiter, denn es lässt die Möglichkeit offen, den Inhalt des HDMI-Signals auszulesen.
- Spielt ihr einen FIFA-Titel auf der PS5, könnte euer Smart-TV das als Fußball erkennen und euch entsprechende, fußballbezogene Werbung anzeigen.
- Schaut ihr über Amazons Fire TV-Stick Star Wars auf Disney Plus, könnte euch der Fernseher Star Wars-Produkte offerieren.
Abschließend sei gesagt: Selbst wenn das Patent von Roku durchgewunken wird, ist es nicht sicher, dass die Firma die darin beschriebenen Vorgänge auch anwendet.
Interessant zu wissen: Laut Lowpass machen TV-Hersteller heutzutage kaum mehr Geld mit Hardware. Rokus Ergebnisbericht besagt, dass das Unternehmen 2023 44 Millionen US-Dollar Minus mit TVs und Streaming-Geräte gemacht hat. Die Brötchen verdient haben Anzeigen und Services: Roku hat damit 1,6 Milliarden US-Dollar verdient.
Glaubt ihr, dass invasive Werbung über HDMI Schule machen könnte? Fändet ihr das in Ordnung? Schreibt es in die Kommentare.
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