Die RTX 5070 im Test ist Nvidias kleinster Neuzugang im RTX-50-Lineup. Doch Nvidia wäre wohl nicht Nvidia, wenn sie nicht auch ein paar gewagte Vergleiche anstellen würden: So schnell wie die RTX 4090 soll sie sein – zumindest unter gewissen Bedingungen.
Konkret: mit DLSS 4 und Multi Frame Generation. Klingt beeindruckend, aber was bedeutet das in der Praxis?
Und vor allem: Wie steht es um die Latenz? Schließlich nützen hohe FPS wenig, wenn sich das Gameplay anfühlt, als würde man durch Sirup waten.
Das und alles weitere Wichtige zu der neuen Grafikkarte erfahrt ihr im Test.
Technische Daten im Vergleich
RTX 5070 | RTX 4070 | RTX 4070 Super | RTX 4070 Ti | |
---|---|---|---|---|
Grafikchip | GB205-300 | AD104-250 | AD104-350 | AD104-400 |
Kerne | 6.144 | 5.888 | 7.168 | 7.680 |
Takt (Basis/Boost) | 2.325/2.512 MHz | 1.920/2.475 MHz | 1.980/2.475 MHz | 2.310/2.610 MHz |
Speicher | 12 GByte GDDR7 (192 Bit) | 12 GByte GDDR6X (192 Bit) | 12 GByte GDDR6X (192 Bit) | 12 GByte GDDR6X (192 Bit) |
Speichertransferrate | 28 Gbps | 21 Gbps | 21 Gbps | 21 Gbps |
Speicherbandbreite | 672 GB/s | 504 GB/s | 504 GB/s | 504 GB/s |
Leistungsaufnahme | 250 Watt | 200 Watt | 220 Watt | 285 Watt |
UVP (Marktstart) | 649 Euro | 659 Euro | 659 Euro | 879 Euro |
Das Testsystem
- Mainboard: MSI MPG X870E Carbon Wifi
- Prozessor: AMD Ryzen 7 9800X3D
- Kühlung: Corsair iCUE H150i RGB Pro XT
- Arbeitsspeicher: 2x 16 GByte DDR5-6000 Kingston Fury RGB
- Speicher: 1 TByte Solidigm P44 Pro PCIe 4.0 NVMe-SSD, 4 TByte Kingston Fury Renegade PCIe 4.0 NVMe-SSD
- Netzteil: MSI MEG Ai3000P 1.300 Watt
- Monitor: MSI MPG 321URXDE QD-OLED 4K 240 Hertz
Treiber
Es kommen die jeweils aktuellsten Treiber oder spezielle Review-Treiber zum Einsatz. Im Falle von Nvidia ist das Version 572.50 und bei AMD Version 25.2.1.
Synthetische Benchmarks
3DMark Time Spy Extreme
- Grafik-Punkte
- 0
- 5200
- 10400
- 15600
- 20800
- 26000
In 3DMark Time Spy Extreme und Steel Nomad reiht sich die RTX 5070 knapp hinter der RTX 4070 Ti ein. Der Abstand zur RTX 4070 Super? Gerade mal acht Prozent.
Dafür lässt sie die normale 4070 um satte 28 Prozent hinter sich. Das klingt vielversprechend. Aber synthetische Benchmarks sind das eine, die Realität in Spielen das andere.
Performance-Rating (Rasterisierung)
Rasterleistung: 3.840 x 2.160
Durchschnitt aus Alan Wake 2, Stalker 2, Ghost of Tsushima, Enshrouded, Senua's Sage: Hellblade 2 und Forza Horizon 5
- 3.840 x 2.160 (Ø FPS)
- 3.840 x 2.160 1% Low (Ø FPS)
- 0,0
- 14,0
- 28,0
- 42,0
- 56,0
- 70,0
Die Rasterleistung bestätigt teils, was die synthetischen Tests bereits angedeutet haben: Die RTX 5070 überholt die RTX 4070 Super um sechs bis acht Prozent und setzt sich um 22 bis 23 Prozent von der RTX 4070 ab, je nach Auflösung.
Ganz solide, wenn auch keine Revolution.
Einzelbenchmarks
Alan Wake 2
Höchste Voreinstellung
- 1.920 x 1.080 (Ø FPS)
- 2.560 x 1.440 (Ø FPS)
- 3.840 x 2.160 (Ø FPS)
- 0,0
- 24,0
- 48,0
- 72,0
- 96,0
- 120,0
Die Ergebnisse aus den Einzelbenchmarks entsprechen den Erwartungen: Meist liegt die RTX 5070 im Vergleich zu der RTX 4070 Ti ein paar Prozent hinten, selten knapp vorn.
Performance-Rating (Raytracing)
Performance-Rating (Raytracing)
Durchschnitt aus Alan Wake 2, Cyberpunk 2077, Hogwarts Legacy und Indian Jones und der Große Kreis
- 1.920 x 1.080 (Ø FPS)
- 2.560 x 1.440 (Ø FPS)
- 3.840 x 2.160 (Ø FPS)
- 0,0
- 20,0
- 40,0
- 60,0
- 80,0
- 100,0
Beim Raytracing kann sich die RTX 5070 knapp vor die 4070 Super schieben. In 4K sind es drei Prozent Vorsprung, in Full HD vier.
DLSS 4 Multi Frame Generation
Cyberpunk 2077
Raytracing/Path Tracing: Höchste Voreinstellung
- 2.560 x 1.440 (Ø FPS)
- 3.840 x 2.160 (Ø FPS)
- 0,0
- 42,0
- 84,0
- 126,0
- 168,0
- 210,0
Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, die RTX 5070 kann mit der RTX 4090 knapp mithalten – aber mit Einschränkungen.
Dank der per KI interpolierten Bilder nimmt die visuelle Smoothness
spürbar zu und kommt der RTX 4090 erstaunlich nahe.
Auch in Sachen Bildfehler sind mir beim normalen Spielen keine gravierenden Unterschiede aufgefallen. Allerdings gilt: Durch die niedrigere Basisbildrate und drei statt nur einem Zusatzbild steigt die Wahrscheinlichkeit für Geisterbilder und Artefakte merklich.
In Cyberpunk 2077 (4K, drei generierte Zwischenbilder) fehlen der RTX 5070 zudem rund fünf Prozent auf die RTX 4090, die ihrerseits nur ein einziges Zwischenbild erzeugt. In WQHD sieht es besser aus – hier kann sie sogar vorbeiziehen.
Aber – und das ist ein großes Aber – die Latenz spielt nicht immer mit.
Latenz als potenzielles Problem
Cyberpunk 2077
Höchste 4K- und Raytracing-Einstellung
- Latenz in Millisekunden (2.560 x 1.440)
- Latenz in Millisekunden (3.840 x 2.160)
- 0,0
- 90,0
- 180,0
- 270,0
- 360,0
- 450,0
Hohe FPS sind eine feine Sache, aber wenn sich die Eingaben verzögert anfühlen, ist der Spaß schnell vorbei.
In Cyberpunk 2077 in 4K liegt die Eingabeverzögerung bei 70 Millisekunden auf der RTX 5070, während die 4090 nur 37 ms braucht. Das geht noch.
Aber in Alan Wake 2? 135 ms auf der RTX 5070 versus 59 ms auf der RTX 4090. Das ist spürbar. Und wer Alan Wake 2 kennt, weiß: Das Spiel fühlt sich ohnehin schon an, als würde man durch zähen Nebel laufen.
Mit 135 ms wird es dann langsam zur gefühlten Slideshow, auch wenn sich die Bilder auf dem Monitor geschmeidig aneinander reihen.
Leistungsaufnahme und Effizienz
Leistungsaufnahme (Rasterleistung)
Durchschnitt aus Alan Wake 2, Stalker 2, Ghost of Tsushima, Enshrouded, Senua's Sage: Hellblade 2 und Forza Horizon 5
- 3.840 x 2.160 Ø Watt
- 0,0
- 96,0
- 192,0
- 288,0
- 384,0
- 480,0
Die RTX 5070 gönnt sich von maximal 250 Watt im Schnitt 223 Watt in 4K über sechs getestete Spiele hinweg. Damit liegt sie hinsichtlich der Effizienz knapp vor der RTX 4070 Ti.
Das ist keine große Überraschung, denn die Karten der 40er- und 50er-Serie basieren auf demselben Fertigungsverfahren.
Leistungsaufnahme (RT + Upscaling und Frame Generation)
Durchschnitt aus Cyberpunk 2077, Alan Wake 2 und Hogwarts Legacy
- 3.840 x 2.160 (Ø Watt)
- 0,0
- 98,0
- 196,0
- 294,0
- 392,0
- 490,0
Mit Multi Frame Generation sieht die Rechnung natürlich anders aus. Aber bedenkt beim Blick auf die Tabelle, dass nur verhältnismäßig wenige Spiele bisher DLSS 4 mit Multi Frame Generation unterstützen.
Grafikspeicher
Das wohl größte Streitthema neben dem zu befürchten hohen Launchpreis: Sind zwölf GByte Grafikspeicher genug?
In den von mir getesteten Spielen? Ja. Selbst in 4K auf meistens höchsten Einstellungen.
Aber wehe, man wird experimentierfreudig. In Indiana Jones und der Große Kreis reicht der Speicher in Ultra gerade so, in Hyper allerdings nicht mehr. Und sobald ich Path Tracing aktiviere, verabschiedet sich das Spiel einfach. Keine Warnung, kein Ruckeln, einfach weg.
Für WQHD-Gamer dürfte das jedoch kein großes Problem sein.
Und nicht zu vergessen: Man kann an den Einstellungen schrauben. Die RTX 5070 mit ihren zwölf GByte VRAM mag in vielen Fällen für die höchsten Details selbst in 4K genügen, aber wer das durchgängig will, muss sich in einer höheren Preisklasse umsehen.
1:08:00
5.000 Euro für KI Trickserei? Die Wahrheit über Fake Frames
Lautstärke
Unter Last (Cyberpunk 2077 in 4K für zehn Minuten) erreicht die RTX 5070 in meinem offenen Testaufbau aus 30 Zentimetern Entfernung rund 42 Dezibel.
Zum Vergleich: Die RTX 5080 kommt auf 41 Dezibel.
Heißt: Nicht flüsterleise, aber auch kein nerviges Surren. In einem geschlossenen Gehäuse dürfte das für die meisten Nutzer unauffällig sein. Aber wie immer gilt: Lautstärke ist subjektiv.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Preis-Leistungs-Verhältnis (insgesamt)
Stand der Preise: 24.02.2025 (FPS-Basis: Performance-Rating Raster 3.840 x 2.160)
- Euro pro FPS
- 0,00
- 8,00
- 16,00
- 24,00
- 32,00
- 40,00
Offizielle UVP: 649 Euro. Klingt fair.
Aber seien wir realistisch: Scalper und Bots werden wahrscheinlich auch hier zuschlagen. Die echten Marktpreise? Ungewiss. Wenn die RTX 5070 irgendwann zur UVP erhältlich ist, kann sie jedoch eine interessante Wahl sein.
Fazit der Redaktion

Alexander Köpf
@NebulaMutara
Ja, die RTX 5070 kann in bestimmten Szenarien mit Multi Frame Generation tatsächlich mit der RTX 4090 in 4K mithalten. In Cyerpunk 2077 beispielsweise funktioniert das trotz höherer Eingabeverzögerung ganz gut.
Aber: In Alan Wake 2 bremsen die hohen Latenzen das Spielerlebnis deutlich aus.
Abseits davon ist sie in der klassischen Rasterisierung eine starke Wahl für WQHD und auch für 4K gut geeignet – mit leichten Abstrichen. Wer jedoch absolute Spitzenleistung ohne Kompromisse sucht, wird sich wohl in höheren Preisregionen umsehen müssen.
Die zwölf GByte VRAM reichen in den meisten Fällen aus, könnten aber in 4K mit aktiviertem Raytracing an ihre Grenzen stoßen. In solchen Situationen hilft nur, die Details oder die Auflösung herunterzuschrauben.
Unterm Strich: Keine Revolution, aber eine grundsolide Karte.
Und für alle, die von einer RTX 3070 oder älter aufrüsten, bedeutet sie einen spürbaren Performance-Sprung.
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