Samsungs Galaxy S23 Ultra macht mir Hoffnung, dass die Jahre des Stillstands vorbei sind

Meinung: Das S23 Ultra von Samsung könnte endlich wieder ein ordentlicher Sprung nach Vorne sein. Denn der koreanische Hersteller geht gleich zwei wichtige Kernelemente des Handys an.

Schon in den ersten Monaten des neuen Jahres soll Samsung seine nächste S-Serie vorstellen. Angeführt werden die Smartphones dabei wohl wie gewohnt vom S23 Ultra. In den letzten Jahren hätte diese Information bei mir ein interessiertes Zur-Kenntnis-Nehmen ausgelöst, wirkliche Vorfreude aber wäre ausgeblieben.

Nicht so in diesem Jahr. Denn was Leaks und Gerüchte bereits über das S23 Ultra verlauten lassen, könnte nach Jahren des langweiligen iterativen Verbesserns endlich mal wieder für einen echten Sprung nach vorne sorgen.

Warum mich die letzten Samsung-Flaggschiffe kaltließen

Etwas über drei Jahre ist es her, dass ich für ein paar Monate mit Sternen in den Augen auf Samsungs Flaggschiff-Linie schaute. Im Herbst 2019 hatte Samsung sein erstes Foldable auf den Markt gebracht. Im März 2020 folgte mit dem S20 Ultra das erste Ultra-Modell, mit dem man eine neue Premium-Linie über den Plus-Varianten etablierte. Und im Sommer folgte mit dem Flip das erste Falt-Handy im kleinen Formfaktor. Es war leicht, sich für Android- und spezifischer Samsung-Handys zu begeistern.

Alana Friedrichs
Alana Friedrichs

Als Samsung zum S20 erstmals auch eine Ultra-Version ankündigte, schrieb Alana gerade ihre ersten Tech-Artikel. Vielleicht ist ihr diese Zeit auch deshalb so gut in Erinnerung geblieben. Trotzdem wünscht sie sich, dass Samsung diese spannende Zeit für neue Highend-Smartphones wieder aufleben lässt. Ein im Frühjahr erscheinendes S23 Ultra könnte dafür den passenden Grundstein legen.

Seitdem, man muss so ehrlich sein, betreibt der Hersteller mehr Stammpflege, als wirklich mit großen Neuerungen aufzuwarten. Das höchste der Gefühle war es, als Samsung im Februar dieses Jahres offiziell das Ende der Note-Serie ankündigte und deren Stift mit in das Design des S22 Ultra einfließen ließ - aber auch das war ja keine Revolution.

Kommendes Jahr könnte das endlich etwas anders aussehen. Denn auch wenn das S23 Ultra von außen nahezu identisch zu seinem Vorgänger scheint, tut sich unter der Haube offenbar mehr. Samsung geht mit dem Release im Frühjahr wohl zwei Kernteile seines Flaggschiff-Smartphones an: Kamera und Prozessor.

Eine 200-MP-Kamera, die nicht nur reines Marketing ist?

Eine große Neuerung des S23 Ultra klingt zuerst einmal vor allem nach Marketing-Sprech: Denn das neue Samsung-Flaggschiff soll über eine 200-MP-Hauptkamera verfügen. In der Praxis aber zeigen geleakte Vergleichsbilder zwischen dem S23 Ultra und seinem Vorgänger: Die neue Kamera mit den vielen Megapixeln liefert tatsächlich ein gutes Stück detailreichere Bilder, als wir es bisher gewohnt waren.

Damit könnte Samsung hier endlich drastisch optimieren, was bereits seit Einführung der Ultra-Reihe immer nur einen kleinen Sprung nach vorne gemacht hat. Denn während die Kameras des S21 Ultra nur eine kleine Verbesserung zum S20 Ultra waren, übernahm man beim S22 Ultra gleich das komplette Setup des Vorjahresmodells.

Gerade in Zeiten, in denen Konkurrent Google mit seiner Software immer größere Sprünge bei der Kamera macht und Xiaomi eine Zusammenarbeit mit Leica ankündigt, wird es Zeit, dass auch Samsung wieder größere Geschütze auffährt. Eine neue Hauptkamera, die von den 200 MP tatsächlich Gebrauch machen kann, könnte da genau das Richtige sein - und Samsung sogar die Kamera-Krone 2023 bescheren.

Der Exynos fliegt endlich raus

Die zweite, noch radikalere Veränderung, die uns mit dem S23 Ultra erwartet, ist mit bloßem Auge nicht zu sehen: Samsung verabschiedet sich wohl auch in Europa von seinem hauseigenen Exynos-Prozessor. Stattdessen soll das aktuelle Top-Modell von Qualcomm, der Snapdragon 8 Gen 2, zum Einsatz kommen.

International kommen Snapdragons Prozessoren bereits seit mehreren Jahren bei Samsungs S-Serie zum Einsatz. Lediglich in Europa mussten wir bisher auf die in Benchmarks stärkeren Chips des Auftragsfertiger verzichten und mit Samsungs Exynos vorliebnehmen.

Das bedeutet für uns: Wir dürfen beim S23 Ultra mit einem ordentlichen Leistungssprung rechnen. Vergleicht man geleakte Benchmark-Ergebnisse des S23 Ultra mit der Exynos-Variante des S22 Ultra, sind bis zu 35 Prozent mehr Performance in Mehrkern-Anwendungen zu erwarten:

Qualcomm Snapdragon vs. Samsung Exynos

  • Multi-Core-Score
  • Single-Core-Score
S23 Ultra Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 (SM-S918U)
4689
1521
S22 Ultra Samsung Exynos 2200 (SM-S908U)
3462
1226
  • 0
  • 940
  • 1880
  • 2820
  • 3760
  • 4700

Nun muss man zu Samsungs Verteidigung sagen, dass die Leistung der Exynos-Prozessoren seit dem desaströsen Exynos 990, den man im S20 Ultra verbaute, deutlich besser geworden ist. In Single-Core-Benchmarks konnte das S22 Ultra die Snapdragon-Variante sogar schlagen.

Aber die bisher eingesetzten Exynos-Chips hatten noch ein weiteres, über Jahre andauerndes Problem: Bugs. Beschwerden über Menü-Ruckler und eingefrorene Bildschirme finden sich im Netz wie auch in meinem privaten Umfeld. Hier zeigen sich Qualcomms Snapdragon-Chips von einer viel schokoladigeren Seite.

Weitere kleinere Neuerungen

Sonst darf man beim S23 Ultra eher mit den gewohnten Detailoptimierungen rechnen - möglicherweise gibt es mehr Arbeitsspeicher, einen größeren Akku und einen besseren Fingerabdrucksensor. Aber wir wollen ja nicht gierig werden - es sind immer noch Flaggschiff-Smartphones, von denen wir hier sprechen. Und dort sind größere Änderungen inzwischen nun mal nicht mehr erwartbar, sondern besonders.

Ich habe meine Erwartungshaltung mittlerweile entsprechend gedrosselt. Dadurch wirken die beiden großen Schritte, die Samsung mit dem S23 Ultra zu planen scheint, fast schon radikal. Und so kann ich das erste Mal seit dem Release des ersten Ultra-Modells in Samsungs S-Serie ohne Bedenken sagen: Ich verspüre endlich wieder Vorfreude auf ein Galaxy-Flaggschiff.

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Teilt ihr meine Vorfreude auf Samsungs neue S-Serie? Oder lassen euch die Neuerungen eher kalt? Und wann hat euch das letzte Mal ein Smartphone begeistert?

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