Wenn ihr möglichst viel Leistung zu einem akzeptablen Preis wollt, ist die Sapphire Pulse Radeon RX 7900 XT aus diesem Test mehr als nur einen Blick wert.
Sie gehört zu den günstigsten RX-7900-XT-Modellen überhaupt und bietet im Preisbereich von ungefähr 800 Euro mit 20 GByte eine unerreicht üppige Menge an Videospeicher. Zum Vergleich: Nvidias ähnlich teure RTX 4070 Ti besitzt 8,0 GByte VRAM weniger, gleiches gilt für die günstigere RTX 4070.
Schnellnavigation zum Test der Sapphire Pulse RX 7900 XT
- Spiele-Benchmarks ohne Upscaling
- Spiele-Benchmarks mit Upscaling
- Effizienz und Lautstärke
- Preis-/Leistungsverhältnis
- Fazit der Redaktion
Was wirklich zählt, ist aber die Leistung auf'm Platz
beziehungsweise in den Benchmarks. Wie gut sich die Pulse RX 7900 XT dabei schlägt, klären wir jetzt. Wollt ihr vorab wissen, warum es für den Nachfolger RX 8900 (XT) düster aussieht, erfahrt ihr das hier:
Radeon-Leak: Wenn das stimmt, hat Nvidia bei Highend-Grafikkarten bald keine Konkurrenz mehr
Kurzfazit zu der Radeon-Grafikkarte
Technische Daten im Überblick
Im Vergleich zum Vorgänger RX 6900 XT, der inzwischen durch die RX 6950 XT abgelöst wurde, legt die RX 7900 XT vor allem in vier Bereichen zu, was auch für das hier getestete Modell von Sapphire gilt:
- mehr Shader-Einheiten
- höhere Taktraten
- mehr VRAM
- höhere Speicherbandbreite
Nochmals größer ist der Abstand in diesen Punkten im Vergleich mit der Radeon RX 6800, die in unserem aktuellen Testfeld bereits vertreten ist.
Die RX 7900 XTX reichen wir zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls nach. Es übertrumpft die RX 7900 XT nochmals in allen vier oben genannten Aspekten und ist das aktuelle Top-Modell von AMD.
RX 7900 XTX | Sapphire Pulse RX 7900 XT | RX 6900 XT | RX 6800 | |
---|---|---|---|---|
Shader-Einheiten | 6.144 | 5.376 | 5.120 | 3.840 |
maximaler Takt | 2.500 MHz | 2.450 MHz | 2.250 MHz | 2.105 MHz |
Speicher | 24 GByte GDDR6 | 20 GByte GDDR6 | 16 GByte GDDR6 | 16 GByte GDDR6 |
Speicherbandbreite | 960 GByte/s | 800 GByte/s | 512 GByte/s | 512 GByte/s |
L3-Cache | 96 MByte | 80 MByte | 128 MByte | 128 MByte |
L2-Cache | 6 MByte | 6 MByte | 4 MByte | 4 MByte |
TDP | 355 Watt | 330 Watt | 300 Watt | 250 Watt |
Theoretische Rechenleistung (FP32) | 61,44 TFLOPS | 52,68 TFLOPS | 23,04 TFLOPS | 16,67 TFLOPS |
Spiele-Benchmarks der Sapphire Pulse RX 7900 XT
Bei den Gaming-Benchmarks platziert sich das Custom-Design von Sapphire erwartungsgemäß insgesamt auf dem zweiten Platz.
Nvidias RTX 4090 liegt unerreichbar weit vorne, wobei der Rückstand der RX 7900 XT mit steigender Auflösung wächst. Das liegt an der gewissen Limitierung durch den Prozessor, die in den niedrigeren Auflösungen greift und die der RTX 4090 die Chance nimmt, sich stärker abzusetzen.
Der direkte Gegenspieler der RX 7900 XT in Form der ebenfalls etwa 800 Euro teuren RTX 4070 Ti ist bislang nur in unserem alten Testsystem vertreten. Die günstigere RTX 4070 für knapp 600 Euro kann die Sapphire-Karte aber klar in Schach halten.
Spiele ohne Upscaling: Insgesamt
Durchschnitt aus A Plague Tale Requiem, Anno 1800, CoD Modern Warfare 2, und Hogwarts Legacy (DirectX 12)
- 1920x1080 (Ø FPS)
- 2560x1440 (Ø FPS)
- 3840x2160 (Ø FPS)
- 0,0
- 32,0
- 64,0
- 96,0
- 128,0
- 160,0
Hogwarts Legacy stellt in doppelter Hinsicht einen Sonderfall dar: Einerseits durch das starke CPU-Limit, das hier in Full HD greift und das keinen großen Vorsprung für die Top-Modelle zulässt. Andererseits aufgrund des aktivierten Raytracings, das die RX 7900 XT vor allem in 4K stark ausbremst.
Pulse RX 7900 XT: Upscaling-Benchmarks
Welche großen Ausreißer in einzelnen Spielen möglich sind und was Nvidias RTX-4000-exklusives Extra der Frame Generation ausmachen kann, zeigen unsere Messungen in Call of Duty: Modern Warfare 2 und Hogwarts Legacy beispielhaft.
So gelingt der RX 7900 XT in CoD sogar das Kunststück, mit aktiviertem Upscaling vor der RTX 4090 zu landen, zumindest in Full HD und in WQHD.
Dabei muss man aber einerseits bedenken, dass FSR hier nicht ganz die optische Qualität von Nvidias Pendant DLSS erreicht. Andererseits liegt das Spiel Radeon-Grafikkarten generell sehr gut. Das zeigt auch die Radeon RX 6800, die hier knapp vor der sonst eigentlich klar schnelleren Geforce RTX 4070 landet.
Spiele mit Upscaling: CoD: Modern Warfare 2
Extrem, DLSS/FSR Qualität
- 1920x1080 (Ø FPS)
- 2560x1440 (Ø FPS)
- 3840x2160 (Ø FPS)
- 0,0
- 68,0
- 136,0
- 204,0
- 272,0
- 340,0
In Hogwarts Legacy wendet sich das Blatt durch zwei Faktoren stark zu Gunsten von Nvidia: Einerseits aufgrund des oben schon angesprochenen Raytracings. Andererseits, weil das Spiel die Frame Generation unterstützt.
Dabei werden per KI zusätzliche Bilder für eine bessere Performance berechnet, was zu einem bemerkenswerten Vorsprung führen kann. Während die RX 7900 XT oft klar schneller als die RTX 4070 ist, muss sie sich ihr klar geschlagen geben, wenn die Frame Generation aktiv ist.
Doch auch in diesem Fall gibt es Einschränkungen. So unterstützen bislang nur recht wenige Spiele Frame Generation. Außerdem kann sich das Spielgefühl dabei durch eine etwas höhere Eingabeverzögerung verschlechtern. Subjektiv wird das jedoch unterschiedlich stark wahrgenommen.
Wie effizient und laut ist die Pulse RX 7900 XT?
Grundsätzlich handelt es sich bei der Sapphire Pulse RX 7900 XT um eine Grafikkarte mit ordentlicher Energieeffizienz. An das sehr hohe Niveau von Nvidas Geforce-RTX-4000-Generation kommt Sapphire beziehungsweise AMD aber nicht heran.
Effizienz (Watt pro FPS)
Durschnitt aus Anno 1800, CoD: Modern Warfare 2, Hogwarts Legacy und Plague Tale Requiem, Upscaling aus
- 1920x1080
- 2560x1440
- 3840x2160
- 0,00
- 4,00
- 8,00
- 12,00
- 16,00
- 20,00
Mit Blick auf die Lautstärke macht das Pulse-Custom-Design der RX 7900 XT dagegen eine sehr gute Figur. Die drei Axial-Lüfter drehen auch unter längerer Spielelast nicht störend auf und halten die Grafikkarte dabei mit etwa 66 Grad im offenen Testaufbau gleichzeitig völlig unbedenklich kühl.
Pulse RX 7900 XT: Wie gut ist das Preis-/Leistungsverhältnis?
Wenn es um das Preis-/Leistungsverhältnis geht, stehen High-End-Modelle wie die Pulse RX 7900 XT von Sapphire praktisch immer schlechter da als günstigere Grafikkarten.
Sie kann in diesem Punkt aber immerhin Nvidias RTX 4070 knapp schlagen, obwohl sie insgesamt eine Stufe oberhalb der Geforce-Grafikkarte anzusiedeln ist.
Preis-/Leistungs-Verhältnis: Insgesamt
Stand der Preise: 08.08.2023
- Euro pro FPS
- 0,00
- 4,00
- 8,00
- 12,00
- 16,00
- 20,00
Ähnliches gilt inzwischen auch für die Radeon RX 6800, die ein zunehmendes Problem hat: Der Preis für Neuware steigt im regulären Handel langsam aber sicher immer weiter an, da die Bestände Stück für Stück knapper werden.
Hier werfen die neuen Radeon-Modelle wie die RX 7800 XT ihre Schatten bereits ein Stück weit voraus. Mehr dazu erfahrt ihr auch im Artikel Neue Grafikkarte von AMD erscheint bald - was sie bietet, wissen wir dank diesem Hersteller schon jetzt
.
Fazit der Redaktion
Sapphire bietet mit der Pulse Radeon RX 7900 XT im Test ein überzeugendes Gesamtpaket, das sich vor allem an 4K-Spieler richtet. Wer in WQHD mit dreistelligen Bildraten unterwegs sein will, der findet in ihr ebenfalls einen guten Partner.
Mir persönlich sagen dabei vor allem der vergleichsweise leise Betrieb und die Konzentration auf das Wesentliche zu.
Ich zahle lieber so wenig wie möglich und verzichte dafür auf Schnickschnack wie eine RGB-Beleuchtung oder eine besonders hohe Übertaktung, die im Alltag ohnehin kaum eine Rolle spielt.
Ein kleiner Wermutstropfen ist die im Vergleich zu den aktuellen Geforce-Modellen etwas schlechtere Raytracing-Leistung zwar schon. Gleiches gilt für den Umstand des (noch) fehlenden Pendants zur Frame Generation, auch wenn sie bisher nur von wenigen Spielen unterstützt wird.
Alles in allem überzeugt mich die RX 7900 XT von Sapphire aber durchaus.
Jetzt müsste das Preisniveau von Grafikkarten nur noch wieder auf ein Maximum von etwa 500 bis 600 Euro fallen, wie es vor langer (langer) Zeit einmal der Fall war. Man wird ja wohl noch träumen dürfen!
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