Am 21. Juni startete mit Secret Invasion
beim Streaming-Dienst Disney+ ein neuer Ableger des Marvel Cinematic Universe (MCU). Die Premiere der ersten Folge lief solide, wenn man der 7,8-Bewertung auf IMDB vertraut.
Protagonist ist der von Samuel L. Jackson verkörperte Nick Fury, der in der Serie von einer drohenden Invasion durch die formwandelnden Skrulls
erfährt.
Die Außerirdischen können sich scheinbar beliebig in andere Menschen oder zurück in ihr eigentliches Aussehen verwandeln, was stets die Frage aufwirft: Wer (oder was) ist noch echt, was ist künstlich?
Diese Kernfrage wurde auch als Inspiration für den Vorspann genommen, wie Showrunner Ali Selim in einem Interview mit dem Portal Polygon erklärt - denn die Eröffnungssequenz wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz generiert.
Hierfür setzte man auf die Unterstützung von Method Studios
, welche unter anderem auch an der Endsequenz zu Marvel's Eternals mitgewirkt haben.
Selim selbst meint, dass er wie viele andere auch nicht wirklich dahintersteigt, wie KI wirklich funktioniert. Dieser Umstand tat der Faszination keinen Abbruch, denn der Einsatz dieser Tools konnte die unangenehme Vorahnung
rund um die Skrulls bestens einfangen.
KI statt VFX-Artists: Reaktionen fallen entrüstet aus
Auch wenn die Idee hinter dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz zumindest teilweise einleuchtet, muss sich Secret Invasion nun harscher Kritik stellen.
Der Filmmacher Cole Okiro äußerte gegenüber dem Washington Post etwa, dass Disney und Marvel mehr als genug Ressourcen haben, um einen tatsächlichen Künstler zu engagieren.
Er könne sich nur vorstellen, dass die KI-generierte Sequenz ein erster Testlauf sein soll, um künftig noch mehr generierte Inhalte in Filme und Serien einzubringen und so Ressourcen zu sparen.
Auch die allgemeinen Reaktionen auf Twitter sind nicht gerade begeistert. MIt den Worten hässlich
, unmoralisch
und schauerlich
wird das Secret-Invasion-Intro geradezu zerrissen.
Dazu zählt auch folgender Tweet des Concept Artists Jeff Simpson, der eigenen Angaben zufolge ein knappes halbes Jahr an der Marvel-Serie gearbeitet hat.
Link zum Twitter-Inhalt
Eine Retourkutsche für den Autorenstreik?
Das Timing für den Einsatz künstlich generierter Inhalte könnte kaum unglücklicher sein - schließlich sind befinden sich die Autoren in den USA mehr als sieben Wochen im Streik.
Hier kämpfen die Autoren um neue Verträge und Tantiemen, die aus der wachsenden Relevanz von Streaming-Inhalten und ebenjener Künstlicher Intelligenz entstehen sollen. Sollte bis zum 30. Juni keine Einigung in den Verhandlungen erreicht werden, könne dieser Streik weiter andauern und zu neuerlichen Verzögerungen führen.
Die Produktion neuer Staffeln zu Serien wie The Mandalorian, The Last of Us oder Stranger Things befinden sich seit Beginn des Streiks im Stillstand.
Der Einsatz Künstlicher Intelligenz in Medien - unaufhaltsamer Fortschritt oder existenzbedrohlich für Künstler? Findet ihr die Kritik an Secret Invasion überzogen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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