Mit dem Secretlab MAGNUS Pro (in der XL-Variante) habe ich die einmalige Gelegenheit erhalten einen höhenverstellbaren Schreibtisch für Gaming und Arbeit in den eigenen vier Wänden ausgiebig zu testen.
Dabei habe ich gleichzeitig die Büchse der Pandora geöffnet. Wie ich nach über zwei Wochen gelernt habe, ist ein höhenverstellbarer (Gaming-)Schreibtisch die Art von Produkt, das mich für alle Zeiten verdirbt.
Verdirbt deshalb, weil der Komfortgewinn eines solchen Möbelstücks für mich so groß ist, dass ich nie wieder zu einem »normalen« Schreibtisch zurückkehren möchte. Was den Secretlab MAGNUS Pro in der XL-Variante sonst noch zu einer Top-Bewertung verhilft und welche Alternativen es gibt, zeige ich euch im Test.
- Einfache Montage
- Sehr gute Verarbeitung
- Steckdosenerweiterung und Kabelschacht
- Äußerst stabil (Metallchassis)
- Elektrische und präzise Höhenverstellung
- Bis zu 3 individuelle Höhen zum Speichern
- Zusatzkomponenten sind teuer, aber nicht zwingend notwendig
Details
Schreibtischgröße: 1770 Millimeter (L) x 800 Millimeter (W)
Höhe: 650 Millimeter bis 1250 Millimeter (3 benutzerdefinierte Höhen)
Max. verteilte Tragfähigkeit: 120 Kilogramm
Gewicht: 68 Kilogramm
Konstruktion: Tischplatte und hintere Abdeckung aus MDF mit Stahl
Garantie: Fünf Jahre
Paketgrößen: Box 1: 1865 Millimeter (L) x 765 Millimeter (W) x 180 Millimeter (H), Box 2: 800 Millimeter (L) x 570 Millimeter (W) x 195 Millimeter (H)
Was habe ich getestet?
Der MAGNUS Pro in der XL-Variante wurde mir für den Test von Secretlab zur Verfügung gestellt. Eine inhaltliche Mitsprache fand natürlich nicht statt.
Zusätzlich zum Tisch hat der Hersteller mir den optionalen Deskriser (Monitor-Erhöhung), eine Schreibtischunterlage (Kunstleder) und einen Monitorarm für 27-Zoll-Bildschirme zur Verfügung gestellt. Weitere Add-ons für den Gaming-Schreibtisch findet ihr auf der Webseite des Herstellers.
Etwas mehr als zwei Wochen habe ich den Gaming-Desktop zum Spielen und Arbeiten getestet.
Kurzreview: Secretlab MAGNUS Pro XL
2:07
Magnus Pro XL - Shortreview
Lieferung und Montage: Einfacher wird es nicht
Das unvermeidliche Übel eines solchen Ungetüms: das Gewicht der Pakete bei der Zustellung und der Platzbedarf, um die großen Kartons samt Inhalt unterzubringen.
Eines ist sicher: Beste Freunde werdet ihr und der Paketbote nach der Lieferung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr sein.
Sind die Paketschwergewichte erst einmal in die eigenen vier Wände geschleppt, geht es an den Aufbau.
»Einfacher geht's wirklich nicht«. Dieser Satz kam meiner großen Hilfe nur wenige Minuten nach Beginn des Aufbaus über die Lippen. Die Beschreibungen auf den Bögen sind nicht nur gut bebildert, sondern fast selbsterklärend.
An relativ wenigen Ecken und Kanten muss geschraubt werden und nachdem die beiden Tischbeine mit wenigen Handgriffen mit dem elektrischen Motor verbunden und am Tisch befestigt sind, ist schon fast die Hälfte geschafft. Alleine würde ich den Gaming-Tisch allerdings nicht unbedingt aufbauen wollen, was dem teilweise hohen Gewicht geschuldet bleibt.
Der triviale Aufbau setzt sich bei den beiden weiteren Zusatzkomponenten - dem Deskriser und dem Monitorarm für 27-Zoll-Monitore - fort. Der Monitorarm und die Monitorerhöhung werden an bliebiger Stelle zwischen der beweglichen Kabelkanalabdeckung und dem Tisch montiert.
Grundsätzlich können auch passende Monitorarme von Drittherstellern verwendet werden.
Die Abdeckungen der Komponenten müssen zudem nicht verschraubt werden. Das gesamte Ökosystem des Gaming-Tisches basiert auf Magneten, sodass die Abdeckungen einfach mit der Hand befestigt werden können.
Sogar die Tischunterlage baut auf diesem Prinzip auf, was insgesamt einen cleveren und durchdachten Eindruck hinterlässt.
Unser Fazit zur Konstruktion des Tisches: Eines der einfachsten Möbelstücke, die wir (meine Hilfe und ich) je zusammengeschraubt haben - und das von einer Person mit zwei linken Händen!
Das Design und die Besonderheiten des Gaming-Tischs
Eine Besonderheit, die zu beeindrucken weiß, habe ich bereits am Rande erwähnt. Der Gaming-Schreibtisch besteht aus einem Metallchassis und Teile der optionalen Zusatzprodukte von Secretlab sind magnetisch.
Was in erster Linie für den Aufbau von Vorteil ist, kann aber auch im Alltag für allerlei Gadgets genutzt werden, zum Beispiel um einen entsprechenden Tablet-Stift auf oder unter dem Tisch zu befestigen.
Eine weitere Besonderheit, die ich am Modell von Secretlab schätze, ist die Anbringung der Steuerung für die Höhenverstellung. Die Steuerung ist nämlich in den Tisch integriert, während sie bei vielen Alternativen außen am Tisch angebracht ist, was beim Bewegen mit dem Gaming-Stuhl ein Störfaktor sein kann, aber nicht für alle gelten muss.
Apropos Steuereinheit: Am Tisch sind ingesamt sechs berührungsempfindliche Tasten zu finden.
- Zwei für die Bewegung des Tisches (hoch und runter)
- Drei für die individuellen gespeicherten Höheneinstellungen
- Eine Taste zum Speichern der aktuellen Höheneinstellungen
Wie speichert ihr die aktuellen Höhen? Seid ihr mit der aktuellen Einstellung zufrieden, reicht ein Fingertipp auf die Speichertaste und anschließend auf die beliebige Zahl zum Sichern der aktuellen Höhe.
Habt ihr euch das oben gezeigte Bild genau angeschaut, fällt euch außerdem noch ein Schalter auf. Mit dem Knopf könnt ihr die Steuereinheit aus- beziehungsweise einschalten.
Thema Stromversorgung: Am Linken Bein des Gaming-Schreibtischs befindet sich der Stromanschluss. Weiter oben am selben Bein gibt es einen Stromanschluss für einen Mehrfachstecker, um alle Geräte auf und um den Tisch herum mit Strom zu versorgen.
Der Anschluss dafür befindet sich direkt vor dem Kabelschacht, sodass unnötiger Kabelsalat der Vergangenheit angehören könnte. »Könnte«, weil natürlich sämtliche Kabel, die zum PC-Gehäuse führen, auch entsprechend lang sein müssen.
Alternative: Die teure PC-Halterung passend zum höhenverstellbaren Schreibtisch von Secretlab für knapp 100 Euro, vorausgesetzt eurer PC-Gehäuse passt auch dort hinein. Allerdings sind längere HDMI- respektive Display-Port Kabel samt USB-Hub, die zum PC führen, die deutlich günstigere Wahl.
Leistung und Nutzung im Alltag
Theoriestunde beendet, wie schlägt sich denn jetzt der Gaming-Tisch im Alltag? Ich gebe euch eine ausführliche Antwort, mit einer kleinen Randnotiz.
Wie eingangs erwähnt, teste ich den großen Tisch seit 14 Tagen für Arbeit und Hobby. Früher habe ich beides auf zwei getrennten Schreibtischen untergebracht, jetzt habe ich beides (wieder) auf einem Tisch vereint - was dank der Größe des Tisches und den oben genannten Zusatzkomponenten, bestehend aus Monitoram und -Erhöhung, erstaunlich gut funktioniert.
Fangen wir mit dem Thema Gaming an, schließlich wird der MAGNUS Pro vom Hersteller als Möbelstück für solche Aktivitäten angepriesen. Ehrlicherweise handelt es sich im Grunde um einen höhenverstellbaren Schreibtisch mit dem Branding »Gaming« - immerhin sind wir Zocker eine vermeintlich zahlungskräftige Zielgruppe.
Wenig überraschend kann man auf dem Tisch auch hervorragend mit mehr als ausreichend viel Platz spielen, allerdings ist ein Mauspad trotz optionaler Schreibunterlage immer noch unverzichtbar. Das Material der Unterlage fühlt sich zwar gut an, ist aber nicht darauf ausgelegt, die Maus einwandfrei darüber gleiten zu lassen.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ihr bei Shootern, MOBAS oder anderen Action- und kompetetiven Spielen den Knopf drücken werdet, um die Höhe zu verstellen und eure Gegner im Stehen in die Knie zu zwingen.
In den Pausen ist es aber ein Segen, genau das zu tun. Ein besseres Beispiel: Wenn ihr wie ich gemütliche Kartenspiele wie Hearthstone oder Yu-Gi-Oh! Master Duel oder Cozy-Games wie Stardew Valley spielt, kann ich meine Freude über so einen Schreibtisch kaum in Worte fassen.
Gepaart mit einem Wearable, das mich daran erinnert, eine »Stehpause« einzulegen, rundet sich der Einsatz bei längeren Gaming-Sessions perfekt ab. Ich behaupte: Egal welchem Genre ihr angehört, eine optionale Höhenverstellung ist ein spürbarer Benefit beim Spielen.
Passend dazu möchte ich euch den aufwendig recherchierten Plus-Artikel von Natalie ans Herz legen. Der Beitrag beschäftigt sich nämlich mit den Fragen zur Gesundheit des Menschen bei langen Gaming-Sessions:
Wie Spielen eurer Gesundheit schadet - und was ihr dagegen tun könnt
Und beim Arbeiten? Das gleiche Spiel. Ich bin mindestens acht Stunden am Tag, 40 Stunden in der Woche an den Schreibtisch »gefesselt«. Klar, Stehpausen kann ich auch so einlegen, aber dabei nicht »gemütlich« mit ausgestreckten Beinen im Stehen arbeiten.
Was soll ich sagen: Es macht einfach Spaß und ist obendrein gesund, wie der oben verlinkte Artikel bestätigt. Ein anderes Beispiel aus der Arbeitswelt: Tägliche Meetings gehören bei uns zum festen Programm.
Genau diese Zeiten nehme ich mir fest vor, um den Tisch in der Höhe zu verstellen und an ihm zu stehen, anstatt regungslos vor dem Bildschirm zu sitzen.
Die Mindesthöhe des Modells beträgt 65 Zentimerter, was für Personen mit einer kleineren Statur interessant sein kann. Wenn man die Höhe des Tisches beim Arbeiten und Spielen verändert, verringert sich die Stabilität geringfügig.
Ich bin 1,84 Meter groß und habe eine Stehhöhe von 115 Zentimetern gespeichert. In dieser Höhe wirkt der Tisch noch recht stabil, auch wenn beim Anlehnen an die Vorderkante der Tisch leicht wackelt. Das hält sich in dieser Höhe aber sehr in Grenzen und stört weder beim Arbeiten noch beim Spielen.
Bei der maximalen Höhe von 125 Zentimetern ändert sich die Wahrnehmung etwas. Beim Anlehnen an die Vorderkante wackelt der Tisch stärker, wirkt aber insgesamt noch stabil. Im Sitzen bei einer Höhe von 72 bis 80 Zentimetern, steht der Tisch wie ein Fels in der Brandung.
Wer sollte sich den MAGNUS Pro (XL) anschaffen?
Die Budgetfrage ist bei höhenverstellbaren Schreibtischen ein leidiges Thema. Egal ob preiswert oder Premium: Die Preise sind vergleichsweise hoch bis sehr hoch - und der Secretlab MAGNUS Pro (XL) gehört zur letzteren Kategorie.
So, wie der Tisch auf den Bildern und im Video steht, schlagen knapp 1300 Euro zu Buche.
Dafür bekommt man meiner Erfahrung nach aber ein erstklassiges Produkt, dessen Qualität sich bereits beim Aufbau zeigt und sich wie ein roter Faden durch die gesamte Palette der Add-Ons zieht.
Wer das nötige Kleingeld auf der hohen Kante hat und keine Kompromisse bei Qualität, Platz und Design eingehen möchte, wird mit dem hochwertigen Tisch seine Freude haben.
Und wer vorhat, Arbeit und Hobby in einem Tisch zu vereinen, dem bietet das XL-Modell auf jeden Fall viel Platz dafür. Zusätzliche Monitorarme von Secretlab oder Drittanbietern können dabei eine zusätzliche Hilfe sein.
Die (günstigeren) Alternativen zum Secretlab MAGNUS Pro (XL)
Secretlab hat den höhenverstellbaren Gaming-Tisch nicht erfunden. Es gibt Konkurrenzprodukte auf dem Markt, die meine Kollegen ausgiebig getestet haben.
Ben von MeinMMO ist seit über zwei Jahren zufrieden mit seinem FlexiSpot E8. Ob der höhenverstellbare Tisch auch zum Spielen geeignet ist, beschreibt er in seinem ausführlichen Testbericht.
Kostenpunkt rund 500 Euro.
Lohnt sich ein ergonomischer Schreibtisch auch fürs Gaming? Wir haben es ausprobiert
Kürzlich hat Kollege Jan die Alternative von Corsair getestet. Ebenfalls ein höhenverstellbarer Gaming-Desktop aus dem Premiumbereich. Hier werden allerdings mehr Taler aus der imaginären Goldreserve fällig.
Kostenpunkt: Ab 1.559 Euro.
Was ihr für den Preis bekommt und warum der Tisch Jan an alte Lan-Party-Zeiten erinnert, könnt ihr hier nachlesen:
Gaming zu zweit: Dieser Tisch von Corsair ist mein Highlight für verzockte Abende
Auch mein geschätzter Kollege Nils ist in den Genuss eines solchen Tisches gekommen. Sein Gestell von Ultimate Setup hat auch ihn eines Besseren belehrt.
Kostenpunkt: ab 728 Euro
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